Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Eine längere „Reise ins Herz“
Fritz Scheel übergibt seine Massagepraxis Allgäuer Gesundheitszentrum Oase Isny
ISNY - Der Orient hatte es Fritz Scheel, Leiter des Allgäuer Gesundheitszentrum „Oase“, schon immer angetan. In den 1970er-Jahren ging es durch Länder wie Türkei, Syrien und Libanon. 2004 reiste er zum ersten Mal in den südlichen Teil des Sinai. Ab Oktober wird er für ein halbes Jahr dort leben. Scheel, der in seiner Massagepraxis hauptsächlich die Dorn-Methode anbietet und auch lehrt, übergibt seine Praxis ab Oktober an Denitsa Lilova, die im gleichen Haus praktiziert. Mit den zwei kompetenten Nachfolgern Stefanie Bodenmüller und Freimut Berchmann wird unter anderem weiterhin die Dorn-Massage angeboten. Und ab Mai hat Scheel vor, ebenfalls wieder in der Oase als „Untermieter“zu praktizieren.
Die Wüste und vor allem ihre Bewohner, die Beduinen, haben Scheel vor 14 Jahren so begeistert, dass er seitdem regelmäßig in den Sinai reist. Seit einigen Jahren gibt er seine Erfahrungen an Interessierte weiter und bietet geführte kleine Gruppenreisen an. „Ich verstehe meine Aufgabe darin, zur Völkerverständigung beizutragen“, erklärt Scheel seine Motivation.
„Reisen ins Herz“nennt Scheel die Begegnungen mit dem Nomadenvolk im „heilenden Land“, wie er den Sinai liebevoll bezeichnet. „Die Wüste hat eine Art reinigende Wirkung. Man kommt sofort komplett runter und findet Ruhe“, beschreibt der Masseur entspannt das Besondere dieses Teils des Landes. Die Gelassenheit der Kamele, die einen durch die Wüste schaukeln, übertrage sich in kürzester Zeit auf einen selbst. „Sheik Marzouk“wird er von seinen Freunden im Sinai gerufen, wenn er durch das besonders bei Surfern beliebte Städtchen Dahab am Roten Meer läuft. Rund 200 Europäer leben mittlerweile dort, schätzt Scheel. „Sogar eine deutsche Bäckerei gibt es“, fügt er lachend hinzu. Mit den Freunden vor Ort führt er die Reisegruppe auch an besondere Orte wie den Mosesberg und natürlich auch ans Rote Meer. Begegnungen mit den Menschen stehen für ihn im Vordergrund. Weniger das Besichtigen von Touristenattraktionen.
Scheel selbst trägt durch das Miteinander dazu bei, ein Umdenken bei den Beduinen herbeizufühen. Sei es, wenn es um die Respektierung der Frau geht oder auch um das heikle Thema der Beschneidung der Mädchen. Gerade dort konnte Scheel gemeinsam mit einem deutschen Arzt in Gesprächen mit dem Nomadenvolk besonders viel bewirken. Ohne dabei zu missionieren. Projekte wie das Gartenbauprojekt, welches er vor einigen Jahren ins Leben rief, helfen den Leuten im Sinai, sich ein Standbein neben dem Tourismus aufzubauen.
„Über einen längeren Zeitraum einfach mal dort leben“, erklärt Scheel seinen Aufenthalt von Oktober bis April. Die Dorn-Methode als Behandlung anzubieten, aber auch zu lehren, habe enormes Potenzial. Das möchte er auf jeden Fall versuchen. Vielleicht eröffnen sich auch wieder neue Projekte, mit denen er den Menschen dort unterstützend zur Seite stehen kann. Und zwei Reisegruppen sind bereits angemeldet, denen er die Sinai-Wüste und ihre Bewohner nahebringen möchte.
Denitsa Lilova übernimmt ab
1. November das Allgäuer Gesundheitszentrum Oase Isny. Stefanie Bodenmüller wird zwei Mal die Woche für Dorn-Behandlungen und Schröpfen zur Verfügung stehen. Freimut Berchmann übt ebenfalls die Dorn-Methode aus und ergänzt das Angebot durch seine Fußreflexzonenmassagen, die er mit langjähriger Erfahrung ausübt. Am
30. September haben Interessierte am Tag der offenen Tür von
10 bis 17 Uhr die Möglichkeit das Team kennenzulernen und sogar eine kostenlose Probebehandlung genießen zu dürfen. Allgäuer Gesundheitszentrum Oase Isny, Kornhausgasse 9 (an der Stadtmauer).