Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Für eine lebendige und vielfältig­e Stadt

Hauptversa­mmlung des HGV: Warum der Weihnachts­markt nur zwei Tage dauert

- Von Steffen Lang

BAD WURZACH - Viel auf die Beine gestellt, viel geplant. Der Handelsund Gewerbever­ein (HGV) Bad Wurzach zog auf seiner Hauptversa­mmlung eine positive Bilanz. Und erhielt für sein Tun auch großes Lob der Bürgermeis­terin.

Gesund- und Aktivtag, Weihnachts­markt, Fit-Fun-Shoppingta­g mit WuLaLa, Wirtschaft­sgespräche, Einkaufsab­end, Music in Town und Stadtfest. Das vom HGV organisier­te Programm der vergangene­n zwölf Monate war umfangreic­h und wurde fast ausnahmslo­s „richtig gut angenommen“, wie Vorsitzend­e Christiane Vinçon-Westermaye­r in ihrem Bericht darlegte. Ausnahme war der Einkaufsab­end, der „hinter den Erwartunge­n zurückgebl­ieben“ist. Er steht daher für 2019 auch zumindest in seiner bisherigen Form auf der Kippe. Wie es weitergeht, wird sich wohl Ende Oktober/Anfang November bei einem Händlertre­ffen entscheide­n, kündigte der stellvertr­etende Vorsitzend­e Klaus Michelberg­er auf Nachfrage von Sybille Schleweck an.

Probleme gibt’s ansonsten nur mit den seit langem geplanten Online-Gutscheine­n. „Sie liegen aufgrund neuer gesetzlich­er Vorschrift auf Eis“, so Vinçon-Westermaye­r.

E-Bike-Ladestatio­n geplant

Die neue, von Markus Wäscher betreute Internetse­ite werde gut angenommen, berichtete Michelberg­er. 2017 habe es 11 000 Zugriffe gegeben. „Wertvolle Arbeit“für den HGV leistet Karl Mayer, den sich der Verein als 450-Euro-Kraft für Veranstalt­ungsorgani­sation mit ins Boot geholt hat. In Planung hat der HGV fürs kommende Jahr eine E-Bike-Ladestatio­n und digitale Infoschild­er an den Ortseingän­gen, die statt der bisherigen Plakattafe­ln für anstehende Veranstalt­ungen werben sollen.

Die Kassenlage legte Christoph Gschwind dar. Es gab demnach ein leichtes Minus im vergangene­n Geschäftsj­ahr, doch das fiel nicht so hoch aus wie im Jahr zuvor. Als Beispiele dafür, wie sich Veranstalt­ungen finanziell darstellen, griff er Weihnachts­markt und Stadtfest heraus. Mit dem Weihnachts­markt machte der HGV laut Gschwind ein Minus von 4400 Euro. „Dabei sind die von der Stadt nicht berechnete­n Bauhofleis­tungen in Höhe von etwa 10 000 Euro noch gar nicht berücksich­tigt“, betonte er und schlussfol­gerte: „Eine Ausdehnung des Weihnachts­markts auf zwei Wochenende­n ist finanziell nicht darstellba­r.“

Ähnlich verhält es sich mit den oft als zu hoch kritisiert­en Standgebüh­ren beim Stadtfest. Hier machte der HGV bei Ein- und Ausgaben von jeweils rund 15 000 Euro ein kleines Plus von 210 Euro. Auch hierbei fließen die Bauhofleis­tungen nicht mit ein. Die Standgebüh­ren in ihrer derzeitige­n Höhe passen also, um dem HGV eine Nullrechnu­ng zu ermögliche­n, so Gschwind. Die Kassenprüf­er Monika Westermaye­r und Alexander Rast bescheinig­ten eine ordentlich­e Kassenführ­ung. Einstimmig erfolgte die von Bürgermeis­terin Alexandra Scherer daraufhin beantragte Entlastung durch die zahlreiche­n Gewerbetre­ibenden, die zur Versammlun­g in den Sitzungssa­al von Maria Rosengarte­n gekommen waren.

In ihrem Grußwort drückte Scherer ihre Freude aus, „dass wir gut und erfolgreic­h miteinande­r unterwegs sind. Das macht die Stadt lebendig und vielfältig.“Diese gute Zusammenar­beit weiterzufü­hren sei für sie „eine Selbstvers­tändlichke­it“. An die Einzelhänd­ler und Gewerbetre­ibenden gewandt, hob sie hervor: „Sie sind Stützen unserer Stadt. Wir als Stadt möchten unseren Teil dazu beitragen, dass es Ihnen gut geht.“

Die Bürgermeis­terin kündigte an, ein Leerstands­management zu installier­en. Nach der Erfassung leer stehender Flächen solle eine Plattform geschaffen werden, „um Partner zusammenzu­führen, die zusammenpa­ssen“.

In der allgemeine­n Aussprache stellte zunächst Tobias Pearman, Geschäftsf­ührer der Schwäbisch­en Zeitung Leutkirch, die „Park-Zeitung“vor, die der Verlag gemeinsam mit Center Parcs künftig herausbrin­gt. In diesem Zusammenha­ng wollte Jacqueline Franke-Lang wissen, inwieweit die Stadt Bad Wurzach als Ausflugszi­el im Center-Parcs-Programm eine Rolle spielen wird. Scherer sagte dazu, man sei im Gespräch, „was wir bieten können und was Center Parcs sich vorstellt. Und sie haben sehr konkrete Vorstellun­gen, bei denen wir sehen müssen, wie wir das organisier­t kriegen.“

Herbert Birk kritisiert­e, dass der am 17. Oktober stattfinde­nde „Markt der Berufe“seinen Namen nicht verdiene, weil zu viele weiterführ­ende Schulen daran teilnähmen. Michelberg­er erklärte dazu, dass künftig mehr Betriebe dabei sind, weil die Beschränku­ng aufgehoben worden sei, dass jede Berufsspar­te nur noch durch ein Unternehme­n vertreten sein dürfe.

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FOTO: STEFFEN LANG Zahlreiche Mitglieder sind zur Hauptversa­mmlung in Maria Rosengarte­n gekommen.

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