Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Für eine lebendige und vielfältige Stadt
Hauptversammlung des HGV: Warum der Weihnachtsmarkt nur zwei Tage dauert
BAD WURZACH - Viel auf die Beine gestellt, viel geplant. Der Handelsund Gewerbeverein (HGV) Bad Wurzach zog auf seiner Hauptversammlung eine positive Bilanz. Und erhielt für sein Tun auch großes Lob der Bürgermeisterin.
Gesund- und Aktivtag, Weihnachtsmarkt, Fit-Fun-Shoppingtag mit WuLaLa, Wirtschaftsgespräche, Einkaufsabend, Music in Town und Stadtfest. Das vom HGV organisierte Programm der vergangenen zwölf Monate war umfangreich und wurde fast ausnahmslos „richtig gut angenommen“, wie Vorsitzende Christiane Vinçon-Westermayer in ihrem Bericht darlegte. Ausnahme war der Einkaufsabend, der „hinter den Erwartungen zurückgeblieben“ist. Er steht daher für 2019 auch zumindest in seiner bisherigen Form auf der Kippe. Wie es weitergeht, wird sich wohl Ende Oktober/Anfang November bei einem Händlertreffen entscheiden, kündigte der stellvertretende Vorsitzende Klaus Michelberger auf Nachfrage von Sybille Schleweck an.
Probleme gibt’s ansonsten nur mit den seit langem geplanten Online-Gutscheinen. „Sie liegen aufgrund neuer gesetzlicher Vorschrift auf Eis“, so Vinçon-Westermayer.
E-Bike-Ladestation geplant
Die neue, von Markus Wäscher betreute Internetseite werde gut angenommen, berichtete Michelberger. 2017 habe es 11 000 Zugriffe gegeben. „Wertvolle Arbeit“für den HGV leistet Karl Mayer, den sich der Verein als 450-Euro-Kraft für Veranstaltungsorganisation mit ins Boot geholt hat. In Planung hat der HGV fürs kommende Jahr eine E-Bike-Ladestation und digitale Infoschilder an den Ortseingängen, die statt der bisherigen Plakattafeln für anstehende Veranstaltungen werben sollen.
Die Kassenlage legte Christoph Gschwind dar. Es gab demnach ein leichtes Minus im vergangenen Geschäftsjahr, doch das fiel nicht so hoch aus wie im Jahr zuvor. Als Beispiele dafür, wie sich Veranstaltungen finanziell darstellen, griff er Weihnachtsmarkt und Stadtfest heraus. Mit dem Weihnachtsmarkt machte der HGV laut Gschwind ein Minus von 4400 Euro. „Dabei sind die von der Stadt nicht berechneten Bauhofleistungen in Höhe von etwa 10 000 Euro noch gar nicht berücksichtigt“, betonte er und schlussfolgerte: „Eine Ausdehnung des Weihnachtsmarkts auf zwei Wochenenden ist finanziell nicht darstellbar.“
Ähnlich verhält es sich mit den oft als zu hoch kritisierten Standgebühren beim Stadtfest. Hier machte der HGV bei Ein- und Ausgaben von jeweils rund 15 000 Euro ein kleines Plus von 210 Euro. Auch hierbei fließen die Bauhofleistungen nicht mit ein. Die Standgebühren in ihrer derzeitigen Höhe passen also, um dem HGV eine Nullrechnung zu ermöglichen, so Gschwind. Die Kassenprüfer Monika Westermayer und Alexander Rast bescheinigten eine ordentliche Kassenführung. Einstimmig erfolgte die von Bürgermeisterin Alexandra Scherer daraufhin beantragte Entlastung durch die zahlreichen Gewerbetreibenden, die zur Versammlung in den Sitzungssaal von Maria Rosengarten gekommen waren.
In ihrem Grußwort drückte Scherer ihre Freude aus, „dass wir gut und erfolgreich miteinander unterwegs sind. Das macht die Stadt lebendig und vielfältig.“Diese gute Zusammenarbeit weiterzuführen sei für sie „eine Selbstverständlichkeit“. An die Einzelhändler und Gewerbetreibenden gewandt, hob sie hervor: „Sie sind Stützen unserer Stadt. Wir als Stadt möchten unseren Teil dazu beitragen, dass es Ihnen gut geht.“
Die Bürgermeisterin kündigte an, ein Leerstandsmanagement zu installieren. Nach der Erfassung leer stehender Flächen solle eine Plattform geschaffen werden, „um Partner zusammenzuführen, die zusammenpassen“.
In der allgemeinen Aussprache stellte zunächst Tobias Pearman, Geschäftsführer der Schwäbischen Zeitung Leutkirch, die „Park-Zeitung“vor, die der Verlag gemeinsam mit Center Parcs künftig herausbringt. In diesem Zusammenhang wollte Jacqueline Franke-Lang wissen, inwieweit die Stadt Bad Wurzach als Ausflugsziel im Center-Parcs-Programm eine Rolle spielen wird. Scherer sagte dazu, man sei im Gespräch, „was wir bieten können und was Center Parcs sich vorstellt. Und sie haben sehr konkrete Vorstellungen, bei denen wir sehen müssen, wie wir das organisiert kriegen.“
Herbert Birk kritisierte, dass der am 17. Oktober stattfindende „Markt der Berufe“seinen Namen nicht verdiene, weil zu viele weiterführende Schulen daran teilnähmen. Michelberger erklärte dazu, dass künftig mehr Betriebe dabei sind, weil die Beschränkung aufgehoben worden sei, dass jede Berufssparte nur noch durch ein Unternehmen vertreten sein dürfe.