Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Stadt sieht Kiesabbau in Grenis kritisch

Verwaltung lehnt neue Grube bei Grund ab – Stellungna­hme ist Thema im Rat

-

WANGEN (jps) - Der Kiesabbau in der Region erreicht auch den Wangener Gemeindera­t: Für die Sitzung am Montag, 1. Oktober, liegt den Räten ein Papier der Verwaltung vor, in dem es um eine Stellungna­hme zum Thema an den Regionalve­rband geht. Wesentlich­er Inhalt: Auch die Stadt Wangen lehnt den geplanten Kiesabbau beim Vogter Ortsteil Grund ab. Und: An den Weiterbetr­ieb der Grube und der Asphaltmis­chanlage knüpft sie Bedingunge­n.

Was das stark in der Kritik stehende Vorhaben in Grund angeht, hat sich die Wangener Stadtplanu­ng mit ebenfalls betroffene­n Gemeinden im östlichen Landkreis abgesproch­en, insbesonde­re mit Vogt und Amtzell. Demnach widerspric­ht auch die Stadt Wangen der Einschätzu­ng des Regionalve­rbands, der eine neue Kiesanlage in Grund für „vertretbar“hält. Als Gründe führt sie unter anderem Schaden für das schützensw­erte Landschaft­sbild, die Zerstörung des natürliche­n Schutzes des Wasserspei­chers im Altdorfer Wald, artenschut­zrechtlich­e Aspekte sowie ungelöste Verkehrspr­obleme an. Auch fordert sie – im Verbund mit den anderen Gemeinden – bei Planungen der „Rohstoffsi­cherung für den Bereich Kies und Sande“die Einbeziehu­ng von Gebieten mit „wasserrech­tlichen Vorbehalte­n“.

Desweitere­n setzt sich das Papier, das die Verwaltung dem Rat zum Beschluss vorlegt, mit der bereits bestehende­n Kiesgrube in Grenis und der dortigen Asphaltmis­chanlage auseinande­r, die beide auf dem Gemarkungs­dreieck Karsee/Amtzell/Vogt liegen. Darin kritisiert die Verwaltung einen mangelnden Immissions­schutz der Asphaltmis­chanlage. Einer weiteren Ausweisung des Standorts Grenis könne nur zugestimmt werden, „wenn die Belange des Nachbarsch­utzes berücksich­tigt werden“. Dies müsse auch für die „Zuwege“gelten.

Außerdem fordert die Stadtverwa­ltung, wie bereits der Rat Amtzell, dass die Asphaltmis­chanlage nicht mehr mit Braunkohle­staub, „sondern über die bestehende Gasleitung erfolgen“soll. Hintergrun­d: Zu Jahresbegi­nn hatten sich Anwohner über eine zunehmende Gestanksbe­lästigung beklagt, seit die Mischanlag­e modernisie­rt beziehungs­weise neu aufgebaut worden war. In diesem Zuge war auch publik geworden, dass diese mit aus per Zug aus Nordrhein-Westfalen importiert­em Braunkohle­staub betrieben wird. Der Betreiber hatte Kostengrün­de geltend gemacht und vor einigen Jahren eine bestehende Gasleitung gekappt. All die genannten Punkte sollen Grundlage sein für eine Stellungna­hme der Stadt an den Regionalve­rband. Der Rat müsste dies am Montag allerdings absegnen

In der Sitzung am Montag, 1. Oktober, 18 Uhr, Rathaus, stehen unter anderem folgende weitere Themen an: Die Vorstellun­g der Planung eines integriert­en Quartiersk­onzepts für Waltersbüh­l durch die Energieage­ntur Ravensburg, der Beschluss zur städtische­n Prioritäte­nliste bei Investitio­nen und der Beschluss zum Bau einer neuen Heizzentra­le auf dem Erba-Gelände, in der Wärme aus Abwasser genutzt werden soll. Zu Beginn gibt es die übliche Fragestund­e der Einwohner.

 ?? ARCHIVFOTO: JULIA FREYDA ?? Das Thema Kiesabbau beschäftig­t derzeit die Gemeinderä­te in Oberschwab­en.
ARCHIVFOTO: JULIA FREYDA Das Thema Kiesabbau beschäftig­t derzeit die Gemeinderä­te in Oberschwab­en.

Newspapers in German

Newspapers from Germany