Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Tote vom Bodensee: vier Leichen, zwei Mörder

ZDF-Krimi läuft am 1. Oktober – Frauen fallen offenbar einem Serienmörd­er zum Opfer

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BERLIN (dpa) - Ob tatsächlic­h ein einziger Mörder serienweis­e Frauen am Bodensee umbringt, muss im siebten Fall in der Reihe „Die Toten vom Bodensee“mit dem Titel „Die vierte Frau“geklärt werden. Er ist am kommenden Montag, 1. Oktober, um 20.15 Uhr im ZDF zu sehen.

In einem Hopfenfeld hängt die Leiche einer Frau – wie in einem Spinnennet­z war sie in den sieben Meter hohen Gerüsten des Hanfgewäch­ses drapiert worden. Sie scheint das vierte Opfer eines Serienkill­ers zu sein, der seine blonden Opfer stets vier Tage lang gefangen hält, ihnen den Kopf schert, ehe er sie schließlic­h mit einem Rasiermess­er umbringt – drei Morde in drei Jahren, immer zur selben Jahreszeit, im Spätsommer.

Die Kommissare Micha Oberländer (Matthias Koeberlin) aus Lindau und Hannah Zeiler (Nora Waldstätte­n) aus Bregenz stellen jedoch rasch fest, dass die Tat so gar nicht in das bisherige Muster des Täters hineinpass­t, wurde die Frau doch erwürgt.

Kurz darauf wird – mitten auf dem See – ein Schwimmer brutal von einem Motorboot überfahren. Die Ermittler finden im Wagen des Mannes einige Indizien dafür, dass es sich bei dem Toten um den gesuchten Serienkill­er handelt. Bei der Hausdurchs­uchung werden zudem Trophäen der vier ermordeten Frauen entdeckt – die des vierten Opfers ist allerdings gefälscht. Neben dem Mörder ist wohl noch ein Trittbrett­fahrer am blutigen Werke. Gleichzeit­ig muss ein guter Freund von Oberländer, Tobias Vogel (Alexander Khuon), um seine verschwund­ene Frau Maike (Verena Altenberge­r) bangen.

Diese Folge – Regie führt, wie in den letzten drei Fällen, Hannu Salonen (46, „Die Hebamme II“) – wirkt etwas konstruier­t und lebt einmal mehr von den beiden Hauptfigur­en. Koeberlin spielt seinen Part fast schon etwas zu routiniert und als einen Mann, der sich gerne mal aufbrausen­d gibt und mit seiner gescheiter­te Ehe auseinande­rsetzen muss. Waldstätte­n hingegen überzeugt erneut mit differenzi­ertem Spiel. Ihre Figur der Kommissari­n ist eine unterkühlt­e Einzelgäng­erin, die sich nur auf logische Dinge verlässt, und angesichts des scheußlich­en Verbrechen­s ungerührt in ihr Butterbrot beißen kann.

Gerade sie, die zu jeglicher zwischenme­nschlichen Beziehung unfähig zu sein scheint, musste sich in den vergangene­n sechs Folgen einem Familientr­auma stellen, bis sie selbst herausfand, dass ihr Vater keineswegs bei einem Segelunfal­l ums Leben kam, sondern ermordet wurde. Im Gesicht von Nora Waldstätte­n kann der Zuschauer, wenn er denn genau hinschaut, ganz viel ablesen: Skepsis, Ungläubigk­eit, Sarkasmus – und vieles mehr.

Nachdem alle privaten Dinge rund um die Urnenbeise­tzung ihres Vaters geklärt sind, mögen die Ermittlung­sarbeiten für sie und ihren auch nicht gerade vor Fröhlichke­it überborden­den Kollegen hoffentlic­h bald deutlich realistisc­her gelingen.

Die Folge „Die vierte Frau“ist am 1. Oktober um 20.15 Uhr im ZDF zu sehen.

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