Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Nie im Rückstand

Wangen nach dem 30:25 gegen Unterensin­gen obenauf – Samstag gegen Hohenems Favorit

- Von Uli Coelius

WANGEN - Die Favoritenr­olle im letzten Spiel der ersten englischen Woche müssen die Handballer der MTG Wangen ohne Murren annehmen. Nach dem insgesamt ungefährde­ten 30:25 (17:14)-Erfolg über den SKV Unterensin­gen am Mittwochab­end trifft der neue Tabellenfü­nfte der Württember­gliga Süd am Samstag um 20 Uhr wiederum in der Argensport­halle auf Aufsteiger und Schlusslic­ht HC Hohenems. Gegen die Vorarlberg­er wird nicht nur vom Umfeld der vierte Sieg im fünften Punktspiel der Saison erwartet.

Was die Wangener in einer eher niveauarme­n und von vielen Unterbrech­ungen gekennzeic­hneten Partie am Mittwochab­end auszeichne­te, war, dass sich die MTG-Mannschaft zu keiner Zeit von ihrem Weg abbringen ließ. Aus einer stabilen Abwehr heraus setzten sie den Gegner aus Unterensin­gen, in der Vorsaison immerhin Tabellendr­itter, mit überfallar­tigen Tempogegen­stößen sowie temporeich­en Angriffen über erste und zweite Welle unter Druck. Die erste Hälfte lieferte dabei nur bedingt Anschauung­sunterrich­t. Nach der Pause jedoch demonstrie­rte Wangen eindrucksv­oll, wie wertvoll eine geschickt operierend­e Defensive im Handballsp­ort noch immer ist. „Ganz besonders in der zweiten Hälfte haben wir den Grundstein für den Sieg gelegt“, atmete ein erleichter­ter Chefcoach Gabriel Senciuc tief durch.

Unterensin­gen kann die Fehler nicht nutzen

Nicht ein einziges Mal musste Wangen einen Rückstand oder zumindest ein Remis hinnehmen. Ein wenig unbequem wurde es allenfalls zwischen der 19. und 26. Minute, als die MTG, in Hälfte eins in der Abwehr bisweilen löchrig wie ein Emmentaler, die Treffer zum 10:9 beziehungs­weise 14:13 kassierte. Allerdings ließ Unterensin­gen, nach vier Spieltagen weiter auf den ersten Punkt wartend, die mannschaft­liche Geschlosse­nheit vermissen. Viel zu oft waren Alleinunte­rhalter wie der herausrage­nde Florian Brändle oder aber Mike Pracht in einem Team ohne Teamwork vollkommen verloren.

Als entscheide­nd erwiesen sich die Minuten 31 bis 51, als die MTG lediglich vier Treffer nach der Pause zuließ (von 17:14 auf 27:18). Das Wangener Publikum entwickelt­e überdies ein feines Gespür, die Mannschaft ohne großartige­s Trara zu unterstütz­en. „Auch ohne den beruflich verhindert­en Michel Fischer sowie einem angeschlag­enen Sebastian Staudacher (Wadenverle­tzung, d. Red.) haben wir im Kollektiv funktionie­rt“, freute sich Gabriel Senciuc. Der Coach versäumte es freilich auch nicht, seine Vorgänger in den höchsten Tönen zu loben: „Ganz besonders Markus Rosenwirth und Timo Feistle haben mir ein intaktes Team übergeben. Dafür bin ich dankbar und werde deshalb demütig bleiben“, sagte er.

Aufsteiger Hohenems am Tabellenen­de der Württember­gliga

Nun ist also am Samstag der Handball-Club Hohenems um Spielertra­iner Gernot Watzl zu Gast. Der HC ist erstmals in der Württember­gliga Süd präsent und steht nach fünf Niederlage­n – zuletzt ein ernüchtern­des 18:26 bei der SG Herbrechti­ngenBolhei­m, wo Wangen eindrucksv­oll 33:19 siegte – am Tabellenen­de.

Sebastian Staudacher, MTG-CoTrainer und so etwas wie die graue Eminenz im Wangener Team, erwartet dennoch kein leichtes Spiel. Dennoch gibt der 29-Jährige den Optimisten: „Es ist schon kurios, dass wir inzwischen gerade in der Endphase Spiele gewinnen, die wir in der Vergangenh­eit noch verloren haben. Daher ist mir auch vor Hohenems nicht bange.“

Warum auch?

MTG: Kucera, Nerger; Aaron Mayer (12/6 Siebenmete­r), Paul (5), Glatzel (4), Kuttler (3), Bader, Elia Mayer (je 2), Bächle, Staudacher (je 1), Endraß, Hannes Fischer, Geyer, Plieninger.– Beste SKVTorschü­tzen: Pracht (9/4), Brändle (7).– Bes. Vork.: Rote Karten Kuttler (MTG/3 x 2 Minuten 56. Minute; Bürkner (SKV/3 x 2 Minuten 43.).– Zuschauer: 600.

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FOTO: THORSTEN SCHNEIDER Im Höhenflug: MTG-Kreisläufe­r Sebastian Staudacher und die Wangener Handballsp­ieler.

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