Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Respekt, aber keine Angst
Für den SV Kehlen geht es in der Landesliga zum Überraschungsersten FV Biberach
BIBERACH/KEHLEN - Mit breiter Brust geht der FV Biberach in das vorgezogene Spiel der Fußball-Landesliga am Freitagabend gegen den SV Kehlen. Die Partie beginnt um 19 Uhr im Biberacher Stadion.
Sieben Spiele und keine Niederlage, dabei fünf Siege. Diese Bilanz hat den Aufsteiger aus Biberach an die Tabellenspitze katapultiert. Bei Trainer Dietmar Hatzing klingt das nicht ganz so euphorisch: „Das haben wir uns erspielt, haben wir uns erarbeitet und jetzt wollen wir auch dranbleiben.“Mit dranbleiben meint der Biberacher Coach nicht zwingend die Tabellenführung, sondern eher einen Platz unter den ersten Vier. „Das scheint mir nach den bisherigen Spielen durchaus realistisch.“Gegen Kehlen werde man sicher wieder mehr gefordert als gegen Kißlegg oder auch in Straßberg, die doch sehr tief gestanden seien.
Der SV Kehlen hat einen sehr guten Start in die Saison hingelegt, aber die drei vergangenen Spiele nicht mehr gewonnen. Allerdings waren die Gegner auch keine leichten Nummern. 0:1 gegen Berg in der Nachspielzeit, 1:2 in Weiler und 1:1 gegen Ravensburg II endeten die Spiele. Der SVK wurde dadurch von der Tabellenspitze auf Platz sieben durchgereicht. Vor allem beim Unentschieden gegen die Ravensburger Oberligareserve enttäuschte die Mannschaft von SVK-Coach Michael Steinmaßl. Viel Leerlauf war in der Offensive vorhanden, nur wenige gute Tormöglichkeiten wurden herausgespielt. Der SVK bringt die Durchschlagskraft aus den Spielen zu Saisonbeginn nicht auf den Platz. Trainer Steinmaßl kann derzeit auf den kompletten Kader zurückgreifen. Lediglich Samuel Hack ist nach seiner im Training erlittenen Gesichtsverletzung leicht angeschlagen.
Mannschaft hat einen Lauf
Dennoch zeigt Biberachs Coach Dietmar Hatzing Respekt vor dem Gegner. „Eine Mannschaft, die ich schon im oberen Drittel sehe“, Doch Grund zum Verstecken oder gar zur Angst gibt es beim Tabellenführer nicht. Die Mannschaft hat einen Lauf, auch das nötige Glück gehabt bisher und geht deshalb im eigenen Stadion auch als Favorit ins Spiel gegen den SV Kehlen. „Wir sind uns dieser Rolle durchaus bewusst“, sagt Hatzing, der dann doch etwas offensiver agieren lassen will als beim torlosen 0:0 in Straßberg. Ausfallen wird gegen Kehlen allerdings mit Kubilay Yesilöz ein wichtiger Baustein im Angriff des FV Biberach. Dagegen kehrt Nico Steidle ins Team zurück und auch Johannes Fuchs könnte eine Option im Mittelfeld sein. Über seine endgültigen Gedankenspiele wollte Hatzing noch nicht plaudern.
Es könnte auch wieder Veränderungen im Abwehrverbund geben. Klar ist hingegen, dass Alexander Beck weiter im Tor steht, auch wenn Florian Fritzenschaf sich wieder an das Team herangearbeitet hat. „Da gibt es momentan keine Notwendigkeit zu wechseln“, sagt Hatzing. Mit solchen Luxusproblemen will sich der Biberacher Coach erst gar nicht beschäftigen. Für ihn stehen die drei Punkte gegen den SV Kehlen im Fokus. Zumal mit dem SV Dotternhausen und der TSG Balingen II zwei Vereine an den kommenden beiden Spieltagen auf den FVB warten, die aktuell auf Abstiegsplätzen rangieren.