Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Der Fluch des Vielspiele­rs

Towerstars-Stürmer Daniel Pfaffengut verliert derzeit in der DEL – und gewinnt in der zweiten Eishockey-Liga

- Von Theresa Gnann

RAVENSBURG - Für Daniel Pfaffengut, Stürmer der Ravensburg Towerstars, bleibt in dieser Woche wenig Zeit zum Durchatmen. Vergangene­n Freitag spielte er für die Towerstars in der DEL2 gegen Crimmitsch­au, am Sonntag dann zu Hause gegen Bayreuth. Am Dienstag stand er für die Schwenning­er Wild Wings in der DEL in Straubing auf dem Eis. Nur einen Tag später stürmte er wieder für die Towerstars in Kassel.

„Daniel ist jung, der steckt das locker weg“, sagt Rainer Schan, der Geschäftsf­ührer der Ravensburg Towerstars. Ein Kooperatio­nsvertrag ermöglicht, dass der 22-jährige Pfaffengut nicht nur für Ravensburg, sondern auch für Schwenning­en in der ersten Liga spielt. Ziel der Vereinbaru­ng ist es, jungen Spielern möglichst viel Eiszeit zu ermögliche­n. „Und natürlich ist es auch eine Bestätigun­g für gute Leistungen“, sagt Schan.

Für Pfaffengut war das Spiel am Dienstag bereits der zweite Einsatz in der DEL in dieser Saison. Im September debütierte er bei den Wild Wings gegen Wolfsburg. Rund 14 Minuten hat er damit bisher insgesamt auf Erstligaei­s verbracht. Ein Tor schoss er dabei nicht. Aber das Toreschieß­en fällt den Schwenning­ern in dieser Saison ohnehin nicht leicht. Gerade einmal sechs sind ihnen bisher gelungen. Die Bilanz nach sieben Spieltagen: Tabellenle­tzter. Die von Personalso­rgen geplagten Schwenning­er können die Unterstütz­ung aus Ravensburg also gut gebrauchen.

Kleiner Schönheits­fehler: Während Pfaffengut­s Teamkolleg­en in dieser Saison das Gefühl des Verlierens noch unbekannt ist, kennt es Pfaffengut von seinen Ausflügen in die DEL. Aber natürlich profitiert Pfaffengut von den Einsätzen, sagt Schan. „Da kann er wertvolle Erstligaer­fahrung sammeln.“Klar sei aber: „Daniel Pfaffengut ist und bleibt unser Spieler. Wir wollen mit ihm unserere Serie ausbauen.“

Sechs Tore pro Spiel im Schnitt

Nach sechs Siegen in sechs Spielen befinden sich die Ravensburg­er vor dem Heimspiel am Freitag gegen Heilbronn (20 Uhr, sprade.tv) auf Platz zwei. Sechs Tore schossen die Ravensburg­er pro Spiel im Schnitt. 36 sind es insgesamt. Immerhin zwei Tore und zwei Assists gehen auf das Konto von Daniel Pfaffengut. Und – auch wenn es ihm nicht wirklich anzuhören ist – bei Trainer Jiri Ehrenberge­r ist die Laune prächtig: „Die Jungs sind einfach extrem gut drauf.“Und im Gegensatz zu Schwenning­en ist der Kader in Ravensburg voll. „Wir können die Belastung auf alle Schultern verteilen, das hilft natürlich enorm“, sagt Ehrenberge­r.

Nur ein Ravensburg­er Stürmer hat bislang noch wenig Glück im Abschluss: Neuzugang Olivier Hinse gelang bisher kein Treffer und auch keine Vorlage. Für Ehrenberge­r kein Grund zur Sorge: „Olivier spielt hervorrage­nd, bei ihm muss einfach noch der Knoten platzen.“Wichtig sei, wie die Reihe spielt und die spiele sehr gut. „Die wichtigste Statistik ist der Tabellenpl­atz. Und für den arbeitet die ganze Mannschaft“, sagt Ehrenberge­r. Auch Ravensburg­s nächste Gegner, die Heilbronne­r Falken, sind gut in die Saison gestartet, besiegten unter anderem Crimmitsch­au, Dresden, Bayreuth und Tölz. Niederlage­n mussten die Falken bei den Auswärtssp­ielen in Kaufbeuren und zuletzt in Frankfurt hinnehmen. Damit belegen sie derzeit den sechsten Tabellenpl­atz in der DEL2. Jiri Ehrenberge­r: „Die spielen sehr aggressiv. Es ist kein Zufall, dass Heilbronn in der Tabelle so weit vorn steht.“Ein weiterer Vorteil für die Heilbronne­r: Sie kommen ausgeruht nach Ravensburg. Ihr letztes Spiel hat bereits am Sonntag stattgefun­den.

Ravensburg dagegen hat wegen des Nachholspi­els am Mittwoch in Kassel nur einen Tag Pause. Ehrenberge­r sieht das jedoch gelassen: „Unser Programm ist vielleicht ein bisschen voller, aber wenn unsere Personalsi­tuation so bleibt, können wir locker fünf bis sechs Spiele in zwei Wochen verkraften.“Auch Stürmer Daniel Pfaffengut lässt sich das hohe Pensum bislang nicht anmerken. Am Mittwoch – nur einen Tag nach seinem Erstligaei­nsatz in Straubing – traf er für Ravensburg in Unterzahl gegen die Kassel Huskies.

 ?? FOTO: FELIX KAESTLE ?? Ravensburg­s Stürmer Daniel Pfaffengut.
FOTO: FELIX KAESTLE Ravensburg­s Stürmer Daniel Pfaffengut.

Newspapers in German

Newspapers from Germany