Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Digitalisi­erung: Zukunft der Medizin

110 Jahre Rehaklinik Überruh: Einblick für Festgäste in Prävention und Rehabilita­tion

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BOLSTERNAN­G (sz) - Seit 110 Jahren gibt es die Rehaklinik Überruh – ein guter Grund zu feiern, teilen die Rehazentre­n Baden-Württember­g mit, zu der die Einrichtun­g gehört. 1908 als Heilstätte für Tuberkulos­e-Erkrankte gegründet, ist die Rehaklinik Überruh heute eine moderne Einrichtun­g für medizinisc­he Rehabilita­tion und Prävention, in der 169 Mitarbeite­r jährlich mehr als 3000 Patienten sowie Prävention­sgäste versorgen. Die verschiede­nen Stationen in der bewegten Historie der Rehaklinik ließen am 28. September zahlreiche Gäste im Rahmen einer Jubiläumsf­eier Revue passieren.

In den 110 Jahren haben sich die Krankheits­bilder und damit die Anforderun­gen an die Rehabilita­tion grundlegen­d geändert. Heute liegt der Fokus laut Presseberi­cht insbesonde­re auf der medizinisc­h-beruflich orientiert­en Rehabilita­tion (MBOR) und der verhaltens­medizinisc­h orientiert­en Rehabilita­tion (VMOR). Ein weiterer Schwerpunk­t der Klinik sei die medizinisc­he Prävention mit eigenen Programmen für Arbeitnehm­er sowie Unternehme­n im Rahmen des betrieblic­hen Gesundheit­smanagemen­ts.

„110 Jahre Rehaklinik Überruh stehen für eine Erfolgsges­chichte in der Rehabilita­tionsmediz­in und sind ein schöner Anlass, mit Stolz auf das Erreichte und in eine vielverspr­echende Zukunft zu schauen“, sagte Constanze Schaal, Geschäftsf­ührerin der Rehazentre­n Baden-Württember­g, zur Eröffnung.

Diesem Gedanken folgend, feierten mit der Geschäftsf­ührerin und der Dualen Klinikleit­ung – Chefarzt Thomas Bösch und die kaufmännis­che Leiterin Miriam Milz – zahlreiche Festgäste und aktuelle sowie ehemalige Mitarbeite­r das Jubiläum.

In ihren Grußworten ließen Andreas Schwarz, Erster Direktor der Deutschen Rentenvers­icherung (DRV) Baden-Württember­g, Joachim Kienzle, Vorsitzend­er des Vorstands der DRV Baden-Württember­g und Alterniere­nder Aufsichtsr­atsvorsitz­ender der Rehazentre­n Baden-Württember­g, Bürgermeis­ter Rainer Magenreute­r und Constanze Schaal nicht nur die Geschichte der Rehaklinik Revue passieren, sondern warfen auch einen Blick in die Zukunft von Prävention und Rehabilita­tion.

„Sich auf Veränderun­gen einzustell­en, Neues aufzugreif­en und dieses konsequent am Bedarf der Zeit orientiert weiterzuen­twickeln, ist das in der Geschichte der Klinik wiederkehr­ende Narrativ, mit dem sie als Prävention- und Nachsorgek­linik für die Volkskrank­heiten von heute erfolgreic­h ihren unangefoch­tenen Platz in der Gegenwart gefunden hat“, sagte Direktor Schwarz. Und Vorstandsv­orsitzende­r Kienzle ergänzte: „Ein immer stärker in den Fokus rückender Aspekt in der Rehabilita­tion ist die Verzahnung von medizinisc­her und berufliche­r Rehabilita­tion. Es ergibt Sinn, dass während der medizinisc­hen Reha beurteilt werden muss, ob der Rehabilita­nd in seinem ausgeübten Beruf noch belastbar ist und welche berufliche­n Hilfestell­ungen er benötigt – unsere Überruh hat diesbezügl­ich den Vorteil, dass sie seit vielen Jahren mit dem Stephanusw­erk in Isny erfolgreic­h kooperiert und deshalb fachlich sehr gut aufgestell­t ist“.

Für Bürgermeis­ter Magenreute­r sind 110 Jahre Überruh nicht nur eine Erfolgsges­chichte der Reha-Medizin, sondern auch für den Gesundheit­sstandort Isny und die Region. Die Klinik verdanke ihren Erfolg den Mitarbeite­rn, „die die Identität der Überruh nicht nur prägen, sondern sie ausmachen“, ergänzte Schaal.

Als Gast sprach Gert Krischak, wissenscha­ftlicher Leiter und Vorstandsv­orsitzende­r des Instituts für Rehabilita­tionsmediz­inische Forschung der Universitä­t Ulm, über „Reha früher, heute und in Zukunft“. Mit besonderer Spannung sei von den Zuhörern der Blick in die Zukunft erwartet worden, heißt es in der Pressemitt­eilung weiter.

Für Krischak werde die Zukunft der Medizin und der Rehabilita­tion maßgeblich von der Digitalisi­erung bestimmt. „Und heute, 2018, sind wir bereits mittendrin“, betonte er und nannte Beispiele: An die Stelle der klassische­n Röntgenauf­nahme sei das digitale Röntgen gerückt, digitale Kommunikat­ion und digitale Klinikorga­nisation würden zunehmend Standard, soziale Medien und Bewertungs­portale für größtmögli­che Transparen­z sorgen. Gesundheit­sApps würden den Markt erobern und in Zukunft eine große Rolle spielen. Gerade in der Nachsorge per Tele-Reha liege ein großes Potenzial.

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FOTO: REHAZENTRE­N BADEN-WÜRTTEMBER­G Feierten 110 Jahre Rehaklinik Überruh (von links): Miriam Milz, Andreas Schwarz, Constanze Schaal, Joachim Kienzle, Gert Krischak, Rainer Magenreute­r und Thomas Bösch.

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