Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Liftpreise steigen um drei Prozent
Bergbahnen im Allgäu sind noch im Sommerbetrieb – Aber Wintervorbereitungen laufen
KEMPTEN - Die Skilift-Preise steigen in der kommenden Saison um durchschnittlich drei Prozent. Das ergab eine Umfrage der „Allgäuer Zeitung“bei Bergbahnen im Allgäu. Es gibt aber auch Unternehmen, bei denen die Preise gegenüber der Saison 2017/18 stabil bleiben. In den meisten Fällen begründeten die Liftbetreiber die höheren Ticket-Preise mit gestiegenen Personalkosten, sagt Peter Schöttl, Geschäftsführer der Nebelhornbahn und Präsident des Verbandes Deutscher Seilbahnen (VDS).
Nach dem warmen Sommer und dem derzeitigen goldenen Oktober kann man es sich noch gar nicht so richtig vorstellen: Schon im nächsten Monat könnten im Allgäu die ersten Lifte laufen, wenn das Wetter mitmacht. Entsprechend laufen die Vorbeitungen in den Skigebieten auf Hochtouren. Größere nennenswerte Investitionen habe es in diesem Sommer in der Region nicht gegeben, sagt Schöttl. Für nächstes Jahr ist der Beginn des Neubaus der Nebelhornbahn geplant.
Wann lohnt sich eine Saisonkarte?
Seit einigen Tagen sind die Superschnee-Saisonkarten erhältlich, die an fast allen Allgäuer Skiliften und Bergbahnen gültig sind. Wer beispielsweise an zehn bis zwölf Tagen im Winter in ein höher gelegenes Allgäuer Skigebiet fährt, für den lohnt sich der Kauf einer Saisonkarte. Nach Preisstabilität im vergangenen Skiwinter ist der Preis für die Saisonkarte um 2,1 Prozent angestiegen. Der Vorverkauf sei gut angelaufen, sagt Erik Siemen von der Allgäu GmbH. Die Karte gilt in den meisten Skigebieten des Allgäus: Nicht dabei sind – wie im Vorjahr – die Imbergbahn in Oberstaufen-Steibis sowie die Hündlebahn bei OberstaufenThalkirchdorf. Beide Bahnen haben sich dem Vorarlberger Skiverbund „3 Täler“angeschlossen.
Wie in den vergangenen Jahren gibt es auch für die kommende Saison wieder die Allgäu-GletscherCard (Preisbeispiel für Erwachsene: 555 Euro). Die gilt wie die Super Schnee-Card in den meisten Allgäuer Skigebieten und darüber hinaus ab sofort auch auf den Gletschern im Pitztal und Kaunertal. In beiden Gebieten herrscht bereits Skibetrieb. Besitzer der Superschnee-Saisonkarte erhalten wie in früheren Jahren auch jetzt wieder einen erheblichen Preisnachlass in den Gletschergebieten Piztal und Kaunertal.
Neben den beiden großen Allgäuer Saisonkarten gibt es heuer auch wieder Saisonkarten für regionale Verbünde: beispielsweise den Hörnerpass in den Oberallgäuer Hörnerdörfern oder den Skipass Vitales Land im Ostallgäu/Tannheimer Tal sowie die Saisonkarte für alle Anlagen im Raum Oberstdorf/Kleinwalsertal. Am Ostallgäuer Tegelberg gibt es heuer erstmals keine präparierte Talabfahrt mehr. Allerdings wird die Abfahrt als Skiroute ausgeschildert – wie das auch am Hochgrat bei Oberstaufen der Fall ist. Der Preis für den Ski-Tagespass am Tegelberg (mit den Talliften) reduziert sich von 29 auf 25 Euro. Auch am Ostallgäuer Buchenberg bei Buching soll der Skibetrieb eingeschränkt und nur noch die Familienabfahrt präpariert werden.
Weiter unklar ist, wie es am Grünten weitergeht. An den Grüntenliften in Rettenberg-Kranzegg hatte es vergangenen Winter erstmals seit Jahrzehnten keinen Pistenbetrieb gegeben, weil sich die Betreibergesellschaft im Konkursverfahren befindet und ein neuer Investor gesucht wird. Ein Sprecher des Konkursverwalters sagte gestern auf Anfrage, es gebe „hoffnungsvolle Signale“, dass ein Investor gefunden wird: „Konkretes kann man aber nicht sagen.“Entsprechend unklar ist, ob es kommende Saison an den Grüntenliften einen Skibetrieb gibt. Aus Branchenkreisen heißt es, vermutlich könnten die alten Anlagen gar nicht so ohne Weiteres nach so langem Stillstand in Betrieb genommen werden. Gesucht wird ein Investor, der eine neue Bahn mit Sommerbetrieb baut.