Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Leutkirch wehrt sich tapfer
Landesliga-Aufsteiger verliert dennoch mit 0:2 gegen den TSV Berg
LEUTKIRCH - Zum Sieg gequält hat sich der TSV Berg am Sonntag in der Fußball-Landesliga beim FC Leutkirch. Der Tabellenführer zeigte beim 2:0-Sieg gegen den Aufsteiger aber ein ganz schwaches Spiel. „Drei Punkte, Mund abwischen und nicht lange darüber reden“, so lautete das Fazit von Bergs Trainer Oliver Ofentausek.
Schiedsrichter Richard Milz hatte noch nicht zur Pause gepfiffen, da hatte sich Ofentausek schon auf dem Weg in die Kabine gemacht. Kopfschüttelnd und sichtbar unzufrieden. Schon zuvor hatte Ofentausek an der Seitenlinie immer wieder Anweisungen gegeben und Kritik geübt. Was seine Mannschaft auf dem Rasen ablieferte, gefiel Bergs Trainer überhaupt nicht.
Der Aufsteiger Leutkirch spielte aber auch ganz gut, machte die Räume eng, verschob gut und war nah dran an den Gegenspielern. „Wir haben diszipliniert gespielt und wollten Nadelstiche setzen“, sagte Leutkirchs Trainer Bruno Müller. Bei Berg fehlte allerdings auch jegliches Tempo, die Zahl der Ballverluste war zu hoch. Nur einmal hatte es in der ersten Halbzeit geklappt. Nach einem Eckball in der 19. Minute kam Andreas Kalteis an den Ball, spielte Malick Dambel aus und legte flach ab auf Jannik Wanner. Der zog mit links ab und traf zum 1:0 für den haushohen Favoriten Berg. Zehn Minuten vor der Pause traf Kalteis nur den Pfosten.
Aufsteiger hat seine Chancen
Der Rest war schlampig, ungenau genau das, was Ofentausek nicht sehen wollte und wovor er seine Mannschaft schon vor der Partie gewarnt hatte. Hätte Michael Koch in der 26. Minute nicht zentral auf Bergs Torwart Stephan Hiller geschossen sondern näher Richtung Pfosten, Leutkirch hätte sogar ausgleichen können. Der FCL eroberte sich zwar viele Bälle in der eigenen Hälfte, verlor sie aber zu oft nach der Mittellinie wieder.
Zur zweiten Halbzeit nahm Ofentausek die schwachen Nico Hummel und Marvin Methner vom Feld, Vlad Munteanu und Nikolas Deutelmoser kamen rein. Interessante Konsequenz dieses Wechsels: Arne Kittel spielte nun als Innenverteidiger. Es blieb jedoch zunächst ein Spiel auf ganz mäßigem Niveau. Leutkirch machte es in der Verteidigung weiter sehr ordentlich, nach vorne fehlten den Allgäuern aber die Mittel. Über diese verfügen die Berger eigentlich, doch sie setzten sie am Sonntag nicht im Ansatz um.
Nach einer Stunde gab es die zweite gute Chance für Leutkirch. Koch und Dambel konterten, doch Koch brachte den Ball nicht aufs Tor. Ganz anders Daniel Biechele. In der 62. Minute kam Leutkirchs Kapitän in Bergs Strafraum völlig frei zum Kopfball, doch Hiller zeigte eine starke Parade. „Den hält er überragend“, lobte Müller. „Wenn der reingeht und es 1:1 steht, vielleicht holen wir dann einen Punkt.“Auch diese Großchance war kein Weckruf für die Gäste. Kurz darauf zwang David Brielmayer zwar FC-Torwart Michael Brünz zu einer Glanztat, mehr kam jedoch nicht von Berg.
Stattdessen witterte Leutkirch gegen Ende seine Chance. Der FCL wurde aktiver und setzte sich in Bergs Hälfte fest. Armin Ljubijankic köpfte in der 85. Minute nach einem Eckball knapp vorbei. Ofentausek war sauer. „Macht doch mal was“, schrie er aufs Feld. Einen Punkt hätte sich der wackere Aufsteiger gegen den enttäuschenden Favoriten verdient gehabt. Aber als Leutkirch bei einem letzten Freistoß weit aufrückte, erzielte Deutelmoser beim Konter das 2:0. „Wichtig war, dass wir gewonnen haben“, meinte Ofentausek.
FC Leutkirch – TSV Berg 0:2 (0:1) – Tore: Jannik Wanner (19.), 0:2 Nikolas Deutelmoser (90.+4) – Schiedsrichter: Richard Milz – Zuschauer: 300 – FCL: Brünz – Stützle, Rasch, Rief – Zollikofer (75. Ay), Hoff, Dambel, Ljubijankic (85. Bischof) – Koch (67. Kilic), Biechele – Bozoglu (70. Vojnovic) – TSV: Hiller – Fäßler, Hummel (46. Deutelmoser), Frick, Hepp (66. Schuler) – Brielmayer, Kittel, Biggel – Methner (46. Munteanu), Kalteis, Wanner (72. Sburlea).