Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Ein Blick in die digitale Zukunft
Jörg Heynckes spricht bei gemeinsamer Gemeinderatssitzung von Allgäu-Städten
ISNY (sz) - Die drei Allgäu-Städte Wangen, Leutkirch und Isny haben eine gemeinsame Gemeinderatssitzung im Kurhaus in Isny abgehalten (die SZ berichtete). Etwa 120 Zuhörer verfolgten gemeinsam mit den etwa 100 Gemeinderäten und Verwaltungsmitarbeitern einem anschließenden Vortrag von Jörg Heynckes. Er warf einen so ermutigenden wie auch erschreckenden Blick in die nicht mehr ferne digitale Zukunft. Das geht aus einer Pressemitteilung der Stadt Isny hervor.
Wir stünden alle wie ahnungslose Touristen am Strand, während ein Tsunami auf uns zurollt, habe Heynckes ein drastisches Bild dafür gewählt, wie wenig vorbereitet die meisten Menschen auf die digitale Zukunft sind. Der Mensch habe mit seiner technischen Entwicklung die Welt stets verändert, am meisten in den vergangenen 300 Jahren. Mit der Digitalisierung stehe die vierte industrielle Revolution ins Haus. Das verband Heynckes laut Mitteilung mit einem eindringlichen Appell für Europa. Denn nur gemeinsam könnten es die europäischen Länder noch schaffen, den Anschluss an die Digitalisierung nicht zu verpassen.
Digitalisierung als große Chance Indien, China und die USA sind einer seiner Grafiken nach zu urteilen schon fast uneinholbar voraus. Digitalisierung bedeutet offensichtlich, dass Dinge, die gerade noch unmöglich schienen, innerhalb kurzer Zeit Wirklichkeit werden. Sei es beispielsweise der Roboter, der quasi stündlich intelligenter und fähiger, vielleicht auch menschenähnlicher und damit hilfreicher werde.
Für die Energiewende und den Klimaschutz, vor allem auch für dezentrale Energieerzeugung liege in der Digitalisierung die große Chance. Alleine beim Strom aus Sonnenenergie gebe es jährlich einen gewaltigen Zuwachs. Diesen intelligent zu verteilen, sei unabdingbar und schon jetzt möglich.
2022 seien die Erneuerbaren weltweit die preiswerteste Energiequelle beim Bau eines neuen Kraftwerks, prophezeite Heynckes laut Mitteilung und machte damit deutlich, wie unsinnig es sei, an fossilen Energiequellen festzuhalten. Beim Stichwort „Autonomes Fahren“wurde nochmals deutlich, warum Heynckes davor warnt, dass wir technologisch abgehängt zu werden drohen.
Während deutsche Autobauer noch große Limousinen entwickelten, die zwar Lenkräder haben, aber nicht selbst gesteuert werden müssen, sehe die nahe Zukunft schon gänzlich anders aus. Autonomes Fahren sei das Gegenmittel für verstopfte Straßen und Städte, für volle Parkplätze auf wertvollem Grund und schlechte Luft.