Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
So eine schöne neue Kapelle
Sanierungsarbeiten am kleinen Gotteshaus in Tautenhofen sind abgeschlossen
TAUTENHOFEN - Nach zwei Jahren sind die Sanierungsarbeiten an der Kapelle St. Silvester in Tautenhofen erfolgreich abgeschlossen. Insgesamt betrugen die Kosten für die Baumaßnahmen, die von Architekt Oliver Gegenbauer geleitet wurden, 620 000 Euro. Zehn Prozent der Kostensumme musste die katholische Kirchengemeinde selber aufbringen.
Das kleine Gotteshaus am Ortseingang von Tautenhofen, das 1594 von der Stifterfamilie Locher anstelle einer viel kleineren Vorgängerkapelle erbaut wurde und in dem seit Ende der 50er-Jahre ein Hochaltar aus der Wallfahrtskirche Staig zu bestaunen ist, musste dringen saniert werden. Nach einer umfassenden Voruntersuchung im Jahre 2015 stellten sich große Schäden, insbesondere im Außenbereich sowie in der Dach- und Deckenkonstruktion, heraus, die eine Sanierung unumgänglich machten. Gleichzeitig wurden im Innenbereich der Dorfkapelle unter anderem die als besonderes Schmuckstück eingeschätzte, eierstabumrahmte Holzfelderdecke instandgesetzt sowie Malerarbeiten vorgenommen. „Die Mängel sind so schlimm gewesen, dass wir um eine Sanierung nicht mehr herumgekommen sind“, sagte Monika Heinz von der katholischen Kirchengemeinde St. Martin, Filialgemeinde Tautenhofen.
Begonnen wurde mit den Arbeiten bereits im Oktober 2016. Zuvor musste jedoch für die Durchführung der Maßnahmen beim Denkmalamt eine denkmalschutzrechtliche Genehmigung beantragt werden. Außerdem musste die katholische Kirchengemeinde gleichzeitig mit der Naturschutzbehörde hinsichtlich des Arten-/Fledermausschutzes Kontakt aufnehmen. Nun sind bis auf ein paar Kleinigkeiten die Maßnahmen abgeschlossen. Der Eigenanteil der Kirchengemeinde betrug 62 000 Euro – eine Summe, die bereits beglichen ist. „Die Filialgemeinde hat sich verpflichtet gefühlt, diesen Betrag aufzubringen“, so Heinz. Zusammengetragen wurde die Summe aus Spendengeldern sowie aus Erlösen des „Kulturherbstes“, der anhand zahlreicher Veranstaltungen sowie weiteren anderen Aktionen vom Kultur- und Gemeindetreff Tautenhofen organisiert wurde. „Zu unseren eigenen Einnahmen erhielten wir dankenswerterweise neben zahlreichen kleinen Spendenbeträgen auch sehr großzügige Zuwendungen. Mit Abschluss der Renovierung haben wir jedenfalls unseren Sollbetrag erfüllt“, erklärte Heinz. Die restlichen 90 Prozent wurden von der Diözese Rottenburg sowie von der katholischen Kirchengemeinde St. Martin übernommen. „Wir sind froh, dass wir jetzt wieder so eine schöne Kapelle haben“, freute sich die Mitstreiterin, die sich bei allen bedankt, die zum guten Gelingen beigetragen haben.