Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Schloss wird zum Kulturzentrum
Eröffnung für 2020 in Isny geplant – Museumsbericht fällt sehr positiv aus
Die Eröffnung der neuen Isnyer Einrichtung ist für 2020 geplant.
ISNY - „Mit der geplanten Fertigstellung des Marketingkonzepts im Januar 2019 steht das Gerüst für den Umbau und die Neugestaltung des Schlosses für eine ganz neue Institution in Isny“, erklärt Karin Konrad, Zuständige für das vielfältige Kulturprogramm in Isny. Die Kunsthalle im Schloss, die Städtische Galerie im Schloss und das Städtische Museum sollen zukünftig unter ein gemeinsames Dach gefasst werden.
Zur Umsetzung dieses „sehr komplexen Unterfangens“, so Konrad, wurde eine Lenkungsgruppe installiert mit Vertretern der Stadtverwaltung, des Städtischen Museums, der Kunsthalle im Schloss, der Stiftung, der Isny Marketing GmbH und der Städtischen Galerie im Schloss. Die Klammer um sämtliche Maßnahmen bildet der Stiftungszweck, der im Stiftungsverzeichnis eingetragenen „Friedrich Hechelmann und Schloss Isny Kunst- und Kulturstiftung”. Sie ist drei Stiftungszwecken verpflichtet: Dem Erhalt und der Pflege des historischen Anwesens für Isny und die Region. Der Sicherung des künstlerischen Werkes Friedrich Hechelmanns für die Öffentlichkeit und der Förderung von Kunst und Kultur in Isny und der Region.
Für Sibylle Lenz (FW) geht ein Traum in Erfüllung. „Wir haben uns bisher viel zu wenig darauf besonnen, welches Kleinod wir hier haben“. „Dank der Kooperation der Kunst- und Kulturstiftung werden wir in Isny, dort im Schloss, wo seine Keimzelle liegt, ein einmaliges Projekt verwirklichen können“, ist sich Konrad sicher.
Museum an vielen Projekten beteiligt
Ute Seibold konnte in den letzten Jahren den Isnyer Gemeinderat von der Notwendigkeit des Museums überzeugen. „Ein Museum lohnt sich, aber es rechnet sich nicht“. Sie konnte seit 2015 eine kontinuierlich hohe Anzahl an bezahlenden Besuchern, im Mittel rund 2000 im Jahr, für die beiden Städtischen Museen im Mühlturm und im Wassertor verzeichnen. „Unsere Ausstellungen haben aber weit mehr Menschen gesehen, denn wenn wir unterwegs waren, wie beispielsweise mit den Felle-Postkarten auf dem Schwarzen Grat, sind diese nicht mitgezählt“, erklärt die Museumsleiterin. Das Wassertormuseum laufe hauptsächlich an Aktionstagen gut, fügt sie hinzu.
Der klare Bildungsauftrag, den das Museum hat, wurde von Seibold in Aktionen wie der Teilnahme am Internationalen Museumstag, durch den Besuch des „Münzprägeteams“ in Flawil oder der Museums-AG der Grundschule am Rain verwirklicht.
Im Rückblick kann sie die Ausstellung und Aktionen zu „500 Jahre Reformation – bitte persönlich“als sehr gelungene Kooperation bezeichnen. Mitgewirkt haben das Stadtarchiv Isny, die Ev. Kirchengemeinde, die AG Heimatpflege und eine Gruppe Schauspieler um Ute Dittmar für die Szenische Stadtführung. Der Förderverein Isnyer Museen hat die Ausstellung finanziell unterstützt. Höhepunkt des Jahres sei unter anderem der Start des Projekts Panorama_Partner gewesen.
Geprägt war das Jahr 2017 weiterhin von der Inventarisierung und der Mitarbeit in der oben genannten Lenkungsgruppe. Der Ausblick für das Museum ist geprägt von dieser Mitwirkung, außerdem zählt Seibold auf, sei sie bereits in der Vorbereitung für die Sonderausstellung 400 Jahre Kinderfest in Isny. Das Projekt Panorama_Partner begleite sie ebenfalls weiterhin. Durch das Erinnerungscafé habe sie festgestellt, rutschen viele Isnyer stärker zusammen und kommen ins Gespräch. Auch Miriam Mayer (FW) hat als Teilnehmerin gespürt „es ging ein Ruck durch Isny und es ist noch lange nicht ausgeredet“. Dass diese erlebte Geschichte die Menschen fesselt, möchte sie bei der weiteren Konzeption des Städtischen Museums weiterentwickeln und Zeitzeugen zu Wort kommen lassen. Sie ist gespannt, wie die Besucher reagieren, wenn sie neben den harten Fakten auch erlebte Geschichten präsentiert bekommen.