Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Schwanengesang“zeigt Umweltprobleme auf
Künstlerin Ute Beatrix Schraag hat sich dem Thema Wasser gewidmet – Ausstellung im Gewölbekeller
BAD WURZACH - Vor zahlreichen Freunden und kunstbegeisterten Besuchern ist am Freitag die Ausstellung „Schwanengesang“der bekannten Künstlerin und Kunsterzieherin am Salvatorkolleg Bad Wurzach, Ute Beatrix Schraag, im Gewölbekeller des Maria Rosengartens eröffnet worden.
Bürgermeisterin Alexandra Scherer verwies in ihrer Begrüßung auf die Bedeutung und die Wichtigkeit von Wasser als Ursprung jeden Lebens. Umso mehr freue sie sich, dass sich die Künstlerin dieser Thematik zugewandt und ein entsprechendes Ausstellungskonzept entwickelt habe. Laudator Rolf Schneider fasste sich kurz und blieb, trotz humoriger Wortspiele, immer sehr nahe an den ausgestellten Exponaten. Der Blick des Besuchers fällt, beim Betreten der Ausstellung, zuallererst auf die drei „beunruhigenden Musen“, die erahnen lassen, was Ute Beatrix Schraag so aufwühlend bewegte, sich künstlerisch mit dem frevlerischen Umgang der Natur auseinanderzusetzen. Sie präsentiert wunderschöne, sehr zart anmutende Fotografien in sanften Grüntönen. Erst auf den zweiten Blick erkennt der Betrachter, dass die Motive, achtlos entsorgten Müll darstellen.
Die sanfte, morbide Weichheit des Wassers und der verzweifelte Versuch des Flusses, den Unrat mit einem Algenüberzug unsichtbar zu machen, erkennt man erst bei genauerem Hinsehen. Um jeglicher Verklärung vorzubeugen, stellt sie schwarze, bedrohlich wirkende Skulpturen aus Einweg-Blumenkübeln, deren Köpfe aus ausrangierten Fahrradschläuchen gestaltet sind, in die Blickachse des Besuchers. Ein Mahnmal an die Ressourcenverschwendung unserer Zeit. Auf der gegenüberliegenden Seite des Gewölbekellers präsentiert die Künstlerin großformatige Fotografien. Sie zeigen einen Schwan, der plötzlich da ist, näherkommt und genauso plötzlich wieder verschwindet. Dazu bemühte Schneider die griechische Mythologie, die besagt, dass Schwäne vor ihrem Tod ein letztes Lied anstimmen – den Schwanengesang, der das Ende einläutet.
Das Weltbild von Ute Beatrix Schraag sei dennoch nicht so negativ geprägt, wie man vermuten könnte. Objekte, geschmückt mit Edelsteinen lassen einen Optimismus erkennen, und die überdimensionalen Traumfänger, bestückt mit Schwanenfedern, lassen Träume zu. Den Traum auf Einsicht, Besinnung und Umkehr des Menschen mit der Natur. Umrahmt wurde die Vernissage mit mystischen Klangformationen von Michael Kremietz. Die sinnlichen Klänge der Zenflöte unterstrichen ganz wunderbar die ausgestellten Exponate und Videoinstallationen in den historischen Räumen. Die Ausstellung ist bis zum
20. Januar 2019 in den Räumen von Moor Extrem zwischen 10 und 17 Uhr zu sehen.