Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
FC Isny entlässt Trainer Hansen
FCI reagiert auf Talfahrt – Stiller übernimmt beim abstiegsbedrohten Bezirksligisten
ISNY - Nur sechs Punkte aus elf Spielen, am Wochenende das Kellerduell gegen den SV Baindt verloren, Vorletzter in der Tabelle – das war den Verantwortlichen des FC Isny zu viel: Als Reaktion auf die anhaltende sportliche Talfahrt gehen der Fußball-Bezirksligist und Trainer Uwe Hansen getrennte Wege. Der Sportliche Leiter Simon Stiller übernimmt zunächst bis zur Winterpause. Am Dienstagabend leitete er bereits das Training.
Es gab eine Zeit, da war der FC Isny eine feste Institution in der Landesliga, zwischenzeitlich gelang sogar der Aufstieg und der zwei Jahre währende Verbleib in der Verbandsliga, doch diese Phase ist lange her. Seit einigen Jahren muss sich der FCI mit der Bezirksliga begnügen. Immer wieder schnupperten die Isnyer am Wiederaufstieg, zweimal scheiterten sie in der Relegation. Aktuell sind sie von solchen Erfolgen weit weg, vielmehr droht der Abstieg. Um „den Weg für einen Neuanfang freizumachen“, wie es am Dienstagabend in einer Mitteilung hieß, habe „sich die Vereinsführung gemeinsam mit dem in Isny hochgeschätzten Uwe Hansen“, entschlossen, getrennte Wege zu gehen und einen neuen Trainer versuchen zu lassen, den Absturz in die Kreisliga A zu verhindern.
Dünner Kader, viele Verletzte
Hansen wird in der Mitteilung kein Vorwurf für die sportliche Misere gemacht. „Ein dünner Kader und die häufige arbeitsbedingte oder urlaubsbedingte Abwesenheit einiger Spieler machten es Trainer Uwe Hansen nicht einfach, die Saison 2018/2019 zu bestreiten. Hinzu kam großes Verletzungspech, welches die Mannschaft nicht kompensieren konnte“, heißt es vielmehr auch selbstkritisch – denn für den Kader ist längst nicht alleine der Trainer verantwortlich. „Er hat einen super Job gemacht“, bekräftigte der FCIVorsitzende Konrad Schüle am Mittwoch. Der Druck von außen sei jedoch immer größer geworden.
Nach etwas mehr als zwei Jahren musste Uwe Hansen also gehen. Er war zur Saison 2016/2017 gekommen, nachdem er wenige Tage vor Ende der Spielzeit 2015/2016 beim SV Amtzell entlassen worden war. Für Hansen musste in Isny damals Simon Stiller von der Position des Cheftrainers wieder auf die des Sportlichen Leiters weichen – nicht ganz freiwillig, wie damals hinter vorgehaltener Hand zu hören war. Dafür spricht, dass Stiller sich bald nach einer erneuten Trainertätigkeit umsah – und diese beim FC Wangen II fand. Dort blieb er bis zum Ende der Saison 2017/2018, musste dann aber gehen, weil die Wangener ohne ihn planten.
Stiller heuerte zur aktuellen Saison wieder als Sportlicher Leiter in Isny an. Dort übernimmt er nun wieder den Trainerposten, wenn auch nur kommissarisch. „Bis zur Winterpause“, sagt Stiller. Danach soll bewertet werden, ob diese Konstellation beibehalten wird. Zunächst geht es allein darum, Punkte zu sammeln, um aus dem Tabellenkeller herauszukommen. „Gegen den Tabellenletzten SV Eglofs muss die Mannschaft am Sonntag im Heimspiel eine Reaktion zeigen“, heißt es in der Mitteilung des Vereins dazu.