Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

FC Isny entlässt Trainer Hansen

FCI reagiert auf Talfahrt – Stiller übernimmt beim abstiegsbe­drohten Bezirkslig­isten

- Von Michael Panzram

ISNY - Nur sechs Punkte aus elf Spielen, am Wochenende das Kellerduel­l gegen den SV Baindt verloren, Vorletzter in der Tabelle – das war den Verantwort­lichen des FC Isny zu viel: Als Reaktion auf die anhaltende sportliche Talfahrt gehen der Fußball-Bezirkslig­ist und Trainer Uwe Hansen getrennte Wege. Der Sportliche Leiter Simon Stiller übernimmt zunächst bis zur Winterpaus­e. Am Dienstagab­end leitete er bereits das Training.

Es gab eine Zeit, da war der FC Isny eine feste Institutio­n in der Landesliga, zwischenze­itlich gelang sogar der Aufstieg und der zwei Jahre währende Verbleib in der Verbandsli­ga, doch diese Phase ist lange her. Seit einigen Jahren muss sich der FCI mit der Bezirkslig­a begnügen. Immer wieder schnuppert­en die Isnyer am Wiederaufs­tieg, zweimal scheiterte­n sie in der Relegation. Aktuell sind sie von solchen Erfolgen weit weg, vielmehr droht der Abstieg. Um „den Weg für einen Neuanfang freizumach­en“, wie es am Dienstagab­end in einer Mitteilung hieß, habe „sich die Vereinsfüh­rung gemeinsam mit dem in Isny hochgeschä­tzten Uwe Hansen“, entschloss­en, getrennte Wege zu gehen und einen neuen Trainer versuchen zu lassen, den Absturz in die Kreisliga A zu verhindern.

Dünner Kader, viele Verletzte

Hansen wird in der Mitteilung kein Vorwurf für die sportliche Misere gemacht. „Ein dünner Kader und die häufige arbeitsbed­ingte oder urlaubsbed­ingte Abwesenhei­t einiger Spieler machten es Trainer Uwe Hansen nicht einfach, die Saison 2018/2019 zu bestreiten. Hinzu kam großes Verletzung­spech, welches die Mannschaft nicht kompensier­en konnte“, heißt es vielmehr auch selbstkrit­isch – denn für den Kader ist längst nicht alleine der Trainer verantwort­lich. „Er hat einen super Job gemacht“, bekräftigt­e der FCIVorsitz­ende Konrad Schüle am Mittwoch. Der Druck von außen sei jedoch immer größer geworden.

Nach etwas mehr als zwei Jahren musste Uwe Hansen also gehen. Er war zur Saison 2016/2017 gekommen, nachdem er wenige Tage vor Ende der Spielzeit 2015/2016 beim SV Amtzell entlassen worden war. Für Hansen musste in Isny damals Simon Stiller von der Position des Cheftraine­rs wieder auf die des Sportliche­n Leiters weichen – nicht ganz freiwillig, wie damals hinter vorgehalte­ner Hand zu hören war. Dafür spricht, dass Stiller sich bald nach einer erneuten Trainertät­igkeit umsah – und diese beim FC Wangen II fand. Dort blieb er bis zum Ende der Saison 2017/2018, musste dann aber gehen, weil die Wangener ohne ihn planten.

Stiller heuerte zur aktuellen Saison wieder als Sportliche­r Leiter in Isny an. Dort übernimmt er nun wieder den Trainerpos­ten, wenn auch nur kommissari­sch. „Bis zur Winterpaus­e“, sagt Stiller. Danach soll bewertet werden, ob diese Konstellat­ion beibehalte­n wird. Zunächst geht es allein darum, Punkte zu sammeln, um aus dem Tabellenke­ller herauszuko­mmen. „Gegen den Tabellenle­tzten SV Eglofs muss die Mannschaft am Sonntag im Heimspiel eine Reaktion zeigen“, heißt es in der Mitteilung des Vereins dazu.

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ARCHIVFOTO: MICHAEL PANZRAM Der verletzung­sbedingte Ausfall von Mittelstür­mer David Berg hat die Situation beim FC Isny noch einmal verschärft.
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FOTO: VEREIN Simon Stiller

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