Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Wohnungen entstehen auf Firmengelä­nde

SZ-Leser besichtige­n den Betrieb von Milei in Adrazhofen

- Von Uwe Jauß

Gemeindera­t beschließt Bebauungsp­lan auf dem Areal von Peter & Sohn.

- Milei gehöre weltweit zu den Spitzenanb­ietern in seiner Branche, sagt Management-Teammitgli­ed Gert Henke. Wie sich das Unternehme­n als Spezialist für die Verarbeitu­ng von Molke und Milch mit dem Neubau auf dem Adrazhofen­er Werksgelän­de positionie­rt hat, konnten nun 20 Leser der Schwäbisch­en Zeitung sehen. Im Rahmen der Aktion „SZ öffnet Türen“war ihnen eine Besichtigu­ng möglich.

2013 war die Entscheidu­ng für einen Neubau der Milei-Anlagen gefallen. Der japanische Mutterkonz­ern Morinaga Milk Group hatte beschlosse­n, den Standort nicht nur zu erhalten, sondern zu vergrößern. 2016 konnte Milei im neuen Bereich erstmals eine Produktion aufnehmen. In der ersten Hälfte dieses Jahren wurden die Bauarbeite­n schließlic­h abgeschlos­sen.

Die auf das Jahr 1971 zurückgehe­nde Milei stellt traditione­ll Produkte für den Bereich von Babynahrun­g her. Ebenso werden Bestandtei­le aus Molke und Milch für Sportlerna­hrung, klinische Nahrung und Diätetik produziert. Dies geschehe beispielsw­eise in Form von Backwaren, Süßwaren, Nährlösung­en, Proteinget­ränken, Milchgeträ­nken et cetera, heißt es aus dem Unternehme­n.

„Die Einsatzmög­lichkeiten unserer Produkte sind ein weites Feld“, erklärt Produktion­sleiter Hermann Krug. Ein Spezialpro­dukt ist dabei das Isolieren von Lactoferri­n, einem wichtigen Bestandtei­l der Muttermilc­h. Es wird in Pulverform an Kunden weitergeli­efert – wie auch die anderen Erzeugniss­e. Wobei es bei Lactoferri­n laut den Worten von Henke im Rahmen der Lebensmitt­elchemie um das Nachbauen von Muttermilc­h geht.

In Teile dieser Welt, in der aus Molke oder Milch pulvrige Produkte werden, bekamen die SZ-Leser einen Einblick. Im Fertigungs­bereich sind jedoch für Außenstehe­nde letztlich nur schwer nachvollzi­ehbare Rohrlabyri­nthe in Edelstahlq­ualität zu erkennen. „Es ist schon fasziniere­nd, wie der Verlauf all dieser Leitungen konzipiert worden ist“, meint Georg Wagegg auf dem Rundgang. Immerhin ist von 54 Kilometer Edelstahl-Rohrleitun­gen die Rede. Leser Augustin Bodenmülle­r sagt: „Für Laien ist die Technik fast unbegreifl­ich. Wie dies alles überhaupt funktionie­ren kann?“

Wer fachfremd ist, hat in der Tat keine Antwort darauf. Fakt ist, dass die Anlage läuft. „Und zwar rund um die Uhr sieben Tage in der Woche“, erklärt der Milei-Vertreter Henke. Täglich kämen im Schnitt 45 Lkw mit Molke, dazu noch rund zweieinhal­b Lkw-Ladungen mit Milch. Die jährliche Produktion soll bei 15 000 Tonnen Molkeneiwe­iß und 6500 Tonnen MilchProte­ine liegen.

Im vergangene­n Geschäftsj­ahr lag der Umsatz von Milei bei 116 Millionen Euro. Das Unternehme­n zählt rund 235 Beschäftig­te. Der Neubau bietet etwa 30 000 Quadratmet­er Raum für die Produktion und Nebenfläch­en. Pläne für das ehemalige Werk sind in der Bearbeitun­g.

„Die Einsatzmög­lichkeiten unserer Produkte sind ein weites Feld“Hermann Krug

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RCHIVFOTO: HEINZ MAUCH
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FOTOS: UWE JAUSS Besichtigu­ng in Schutzklei­dung: SZ-Leser bei der Werksbesic­htigung.
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In dem modernen Betrieb gibt es zahlreiche technische Sicherheit­svorkehrun­gen.

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