Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
14 Kinder bei Messerangriff in China verletzt
CHONGQING (dpa) - Vor einem Kindergarten in der südwestchinesischen Millionenstadt Chongqing ist eine Frau wahllos mit einem Hackmesser auf Kinder losgegangen und hat 14 von ihnen verletzt. Wie die Polizei berichtete, wurde die Angreiferin am Freitag festgenommen. Ihr Motiv wurde zunächst nicht bekannt. Unklar war auch die Schwere der Verletzungen und ob einzelne Kinder in Lebensgefahr schwebten.
Die 39-jährige Frau habe die Kinder am Vormittag am Eingang der Tagesstätte im Stadtbezirk Banan plötzlich mit dem Messer attackiert. Sicherheitsleute und Mitarbeiter hätten sie überwältigt. Die verletzten Kinder seien ins Krankenhaus gebracht worden.
In China kommt es immer wieder zu blutigen Angriffen auf Kinder. Als Reaktion sind die Sicherheitsvorkehrungen vielerorts verschärft worden. Fremde und selbst Eltern dürfen meist nicht auf das Schulgelände. Ohnehin werden jüngere Kinder von Erwachsenen, meist Eltern oder Großeltern, zur Schule gebracht und wieder abgeholt.
Häufig stecken psychologische Probleme der Täter hinter den Attacken. Oft werden auch Hass auf die Gesellschaft und Rachegelüste genannt. Erst Ende September war ein 29-Jähriger hingerichtet worden, der im April in Mizhi (Provinz Shaanxi) mit einem Messer neun Schüler getötet hatte. Im Juni hatte ein Mann in Shanghai mehrere Grundschüler in Begleitung von Eltern auf dem Heimweg angegriffen und zwei getötet. Es hieß, der arbeitslose Täter habe sich nach seinen eigenen Worten „an der Gesellschaft rächen wollen, weil er in seinem Leben gescheitert ist“. Im Sommer vergangenen Jahres hatte ein 22-Jähriger eine selbstgebastelte Bombe unter wartenden Eltern vor einem Kindergarten in Xuzhou gezündet. Acht Menschen kamen ums Leben, darunter der Täter. Er soll psychische Probleme gehabt haben.