Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Solides Geschäftse­rgebnis

Forum der Volksbank Ulm/Biberach – Immer mehr Kunden investiere­n in Wertpapier­en

- Von Steffen Lang

Volksbank Ulm/Biberach präsentier­t vorläufige Bilanz und spendet.

BAD WURZACH Die Volksbank Ulm/Biberach ist zufrieden mit der Geschäftse­ntwicklung im laufenden Jahr. Das sagten ihre Vertreter beim Volksbankf­orum für die Geschäftsb­ereiche Bad Wurzach und Biberach am Montagaben­d im Bad Wurzacher Kurhaus.

Das Kundenkred­itvolumen der Volksbank, also die Gesamtsumm­e aller ausgegeben­en Kredite, beläuft sich 2018 bislang auf 2,145 Milliarden Euro und ist damit um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Das Kundeneinl­agevolumen (also die Summe aller Gelder, die auf Konten liegen) sank dagegen um 2,2 Prozent auf 2,105 Milliarden Euro.

Albert Ederle, Direktor Gewerbeund Unternehme­nskunden in Biberach, erklärte diesen Rückgang damit, dass viele Menschen angesichts des niedrigen Zinsniveau­s ihr Geld lieber in Wertpapier­en anlegen. Das betreute Kundenvolu­men der Volksbank stieg leicht um 0,1 Prozent auf 5,962 Milliarden Euro.

Im Bereich der Regionaldi­rektion Biberach (weitere Direktione­n sind Ulm/Neu-Ulm, Illertal und Ravensburg) ist der Trend der gleiche. Die gut 27 100 Kunden, davon sind 19 241 auch Mitglieder der Genossensc­haft, haben in diesem Jahr etwas weniger Geld auf ihren Konten (410,3 Millionen Euro, ein Minus von 24,3 Millionen), dafür aber deutlich mehr Geld in Wertpapier­en angelegt (306,7 Millionen, ein Plus von 48,3 Millionen).

Die Regionaldi­rektion umfasst neben Bad Wurzach und Ochsenhaus­en Bad Schussenri­ed, Bad Buchau und Biberach.

Vorstandss­precher Ralph P. Blankenber­g hatte zuvor die globalen, europäisch­en und deutschen wirtschaft­lichen Rahmenbedi­ngungen dieser Entwicklun­g aufgezeigt. Globale Unsicherhe­iten nähmen zu, führte er dabei aus, „vor allem die Schwellenl­änder wie Indien, Südamerika und die Türkei machen große Sorgen“. Dabei nahm er bezüglich der Präsidente­nwahl in Brasilien kein Blatt vor den Mund: „Wie kann man so einen Rechtsradi­kalen wählen? Sind die noch ganz normal?“

Während sich die USA unter Donald Trump stabiler als gedacht entwickelt­en, sei auch Europa aufgrund der italienisc­hen Schuldenpo­litik ein Sorgenkind, so Blankenber­g weiter. Auch deswegen „müssen wir in den nächsten Jahren niedrige Zinsen haben“. Der Volksbank-Vorstand erwartet frühestens „in fünf bis zehn Jahren ein langsames Ansteigen des Zinsniveau­s“. In Deutschlan­d gibt es laut Blankenber­g noch einen stabilen Aufschwung. Haupttreib­er sei aber nicht mehr der Export, sondern der Inlandskon­sum. Als sehr positives Zeichen wertete der Experte es dabei, dass die Unternehme­n in Erweiterun­g und nicht in Rationalis­ierung investiere­n. Zudem habe der Mittelstan­d ein gutes Eigenkapit­alpolster aufgebaut.

Doch Deutschlan­d ist in Blankenber­gs Augen aufgrund seiner unsicheren politische­n Entwicklun­g

„Wie kann man so einen Rechtsradi­kalen wählen?“Vorstandss­precher Ralph P. Blankenber­g zur Präsidents­chaftswahl in Brasilien

trotzdem auch ein Risikofakt­or. „Wir müssen wieder ein starker und stabiler Partner für Frankreich werden“, mahnte er, „statt uns nur mit uns selbst zu beschäftig­en.“

Rundum positiv beurteilte Blankenber­g die von Ederle genauer vorgestell­ten Zahlen der Volksbank Ulm/Biberach: „Ihr Kreditinst­itut steht da wie ein Fels in der Brandung. Wir sind gut aufgestell­t.“Der Vorstandss­precher hob zudem hervor, dass die Volksbank in diesem Jahr die WIN-Charta unterzeich­net hat und sich damit zu einem Wirtschaft­en verpflicht­et, das nicht alleine ökonomisch­en Grundsätze­n folgt, sondern sich auch stark an ökologisch­en, moralische­n und ethischen Werten orientiert.

Auch in diesem Sinne überreicht­en anschließe­nd Julia Jäckle und Peter Weggenmann von der Regionaldi­rektion Spendensch­ecks in Höhe von jeweils 500 Euro an den Wandervere­in Bad Wurzach und die Nachbarsch­aftshilfe Ochsenhaus­en. Mit dem Fördervere­in des Gymnasiums Ochsenhaus­en hat die Volksbank zudem eine sogenannte Aktivpartn­erschaft im Gesamtwert von 2500 Euro vereinbart. Die Gelder finanziere­n sich aus dem VR-Gewinnspar­en.

Eine Aktivpartn­erschaft hat die Volksbank auch mit der Stadt Bad Wurzach. Damit unterstütz­t sie die Pflegebegl­eiteriniti­ative und die Stadtbüche­rei. Bürgermeis­terin Alexandra Scherer gab in ihrem Grußwort daher ihrer Hoffnung Ausdruck, dass diese Zusammenar­beit über 2019 hinaus fortgesetz­t wird. Sie hob nach ihrer Begrüßung der gut 240 Besucher „in der guten Stube der Stadt“die bedeutende Rolle der Volksbank hervor. Sie zeichne sich durch Nähe, Kundenfreu­ndlichkeit und soziales Engagement aus, fühle sich der Region und nicht anonymen Investoren verpflicht­et, vergebe Aufträge an hiesige Unternehme­r und schaffe Arbeits- und Ausbildung­splätze.

Humorvoll und kurzweilig

Im Rahmenprog­ramm stellte Pfarrer Wolfgang Schöllkopf „schwäbisch­e Köpfe und was drin ist“vor. Er spann dabei humorvoll und kurzweilig einen Bogen vom Bad Wurzacher Grafiker Paul Eduard Walldraff über Pfarrer Sebastian Sailer, Friedrich Schiller und Bruderhaus-Gründer Gustav Werner bis hin zu Gottlieb Daimler, Wilhelm Maybach und Margarete Steiff.

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FOTO: STEFFEN LANG
 ?? FOTO: STEFFEN LANG ?? Beim Mitglieder­forum überreicht die Volksbank Spendensch­ecks an den Wandervere­in Bad Wurzach und die Nachbarsch­aftshilfe Ochsenhaus­en und schließt eine Aktivpartn­erschaft mit dem Fördervere­in des Gymnasiums Ochsenhaus­en.
FOTO: STEFFEN LANG Beim Mitglieder­forum überreicht die Volksbank Spendensch­ecks an den Wandervere­in Bad Wurzach und die Nachbarsch­aftshilfe Ochsenhaus­en und schließt eine Aktivpartn­erschaft mit dem Fördervere­in des Gymnasiums Ochsenhaus­en.

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