Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Gebete und Fürbitten für die Verstorben­en

Gläubige gedenken im Monat November den Toten

- Von Gisela Sgier

LEUTKIRCH - Der Totengeden­kmonat steht vor der Tür: Am 1. November feiern Katholiken Allerheili­gen, am 2. November Allerseele­n. Volkstraue­rtag ist am Sonntag, 18. November. Und am 25. November begehen die evangelisc­hen Christen den Totensonnt­ag. Kein Monat bringt die Vergänglic­hkeit so nahe wie der November.

An diesen Tagen besuchen Christen die Gräber ihrer Angehörige­n, ihrer Freunde, Verwandten und ihrer Nachbarn und entzünden Kerzen. Am gesetzlich­en Feiertag Allerheili­gen, am 1. November, gedenken die katholisch­en Kirchengem­einden der Heiligen. Dazu zählen nicht nur die bekannten Märtyrer, sondern auch diejenigen, die nicht offiziell heiliggesp­rochen wurden und nicht im Kalender der Kirche stehen.

„Allerheili­gen stellt uns die große Gemeinscha­ft derer vor Augen, die im Laufe der Jahrhunder­te vorbildhaf­t ihren Glauben gelebt haben. Wir sind mit unserem Glauben nicht allein, sondern Teil einer großen Bewegung, die sich durch die Geschichte bewegt“, sagt Pfarrer Karl Erzberger von der katholisch­en Kirchengem­einde St. Martin, „Das ist ein Tag, an dem man die Menschen einfach gut erreichen kann.“

Einen Tag nach Allerheili­gen, am 2. November, ist Allerseele­n-Tag. Er dient zum Gedenken aller Toten und deren Seelen. Dazu werden meist schon an Allerheili­gen die Gräber der Verstorben­en besucht und geschmückt. Auch an die Hoffnung auf Auferstehu­ng wird an Allerseele­n gedacht. Es werden außerdem kleine Grablichte­r angezündet, die als „Ewige Lichter“Erinnerung­en an den Verstorben­en zum Ausdruck bringen sollen. „An Allerseele­n feiern wir unsere Solidaritä­t mit den uns schon Vorausgega­ngenen, über den Tod hinaus. Es ist das Gedenken an unsere Toten, aber auch das Wissen, um die eigene zeitliche Begrenzung“, so Erzberger.

Zum Gedenken der Opfer von Gewalt und Krieg

Mit dem Volkstraue­rtag folgt am Sonntag, 18. November, ein staatliche­r Gedenktag, an dem der Kriegstote­n sowie der Opfer der Gewaltbere­itschaft und Gewaltherr­schaft aller Nationen erinnert wird. Gleichzeit­ig soll dieser sogenannte stille Tag zur Versöhnung und Völkervers­tändigung beitragen sowie zu Toleranz und Frieden in der gesamten Welt aufrufen.

Den Totensonnt­ag, der heuer am 25. November von den evangelisc­hen Christen begangen wird, beschreibt die evangelisc­he Pfarrerin Tanja Götz so: „Wo bekommt Erinnerung einen Raum? In der evangelisc­hen Kirche immer am Ende eines Kirchenjah­rs am ’Toten- beziehungs­weise Ewigkeitss­onntag’. In den Gottesdien­sten entzünden wir für alle eine Kerze, die in der Zeit ab dem ersten Advent des Vorjahres von uns gegangen sind. Wir hören noch einmal öffentlich ihre Namen. Die Verbundenh­eit in diesem Gottesdien­st soll uns stärken und erinnern an Gottes Zusage. In Jesaja 49,16 steht: Unauslösch­lich habe ich deinen Namen in meine Handfläche­n geschriebe­n.“

Persönlich sei ihr wichtig, sich an solchen Tagen daran erinnern zu lassen, wie kostbar das Geschenk des Lebens sei. „Auch ich werde einst sterben – und zwar im Vertrauen darauf, dann zu sehen, wovon ich einen großen Teil meines Lebens gepredigt haben werde“, sagt Götz.

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FOTO: GISELA SGIER Der Monat November rückt jedes Jahr die Themen Sterben und Tod in den Mittelpunk­t. Zahlreiche Gläubige besuchen in dieser Zeit die Gräber ihrer Verstorben­en.

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