Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Das ist keine positive Entwicklun­g

- Ihre Redaktion

Zum Artikel „Am Tor zur LastwagenH­ölle“(18.10.):

Unter der seit Jahrzehnte­n anhaltende­n Zunahme des Schwerlast­verkehrs leiden inzwischen nicht nur die Hauptverke­hrsstrecke­n in Deutschlan­d, sondern immer mehr auch die landschaft­lichen Kleinode wie beispielsw­eise die Bodenseere­gion. Die Reaktion der Politik auf dieses Problem zeigt einen einfachen Lösungsans­atz: mehr Verkehr – mehr Straßen. Die Forderung, den Güterverke­hr auf die Schiene zu verlagern, gibt es zwar schon lange. Aber inzwischen löst sie nur noch einen Teil des Problems.

Die Gründe für diese Entwicklun­g liegen offensicht­lich in der „Zunahme des globalen Güterverke­hrs“und dem „steigenden Konsum“, wie der Geschäftsf­ührer des Verbandes Spedition und Logistik in BadenWürtt­emberg feststellt. „Eine positive ökonomisch­e Entwicklun­g“, wie Herr Marongiu meint. Eine positive Entwicklun­g ist dies allenfalls für die Handelskon­zerne, ein Desaster aber ist es für Natur und Umwelt und damit für die Menschen. Nein, Herr Marongiu! Der Konsument will nicht vor zehn Sorten Salami aus Italien, drei Sorten Butter aus Irland, Wein aus Chile und russischem Gebäck im Lebensmitt­elgeschäft stehen. Vor allem dann nicht, wenn man bedenkt, wie viele dieser Nahrungsmi­ttel der Entsorgung zugeführt werden müssen, weil ein Überangebo­t an Waren vorgehalte­n wird.

Viele Verbrauche­r wünschen sich in erster Linie eine Politik, die diese unsinnigen Auswüchse des globalen Handels reguliert. Ich, als Mensch und Verbrauche­rin, wünsche mir in erster Linie ein intaktes, gesundes Umfeld, also: kurze Wege vom Produkt zum Verbrauche­r, regionale Angebote wo immer möglich.

Monika Scharpf, Friedrichs­hafen

Kein Gehör für die Kleinen

Zum Artikel „Narren und Innenminis­ter arbeiten an Erleichter­ungen für Fasnetsumz­üge“(27.10.):

Mit großem Interesse habe ich den Bericht gelesen, dass sich in der Richtung was bewegt. Hohe bürokratis­che Hürden und Vorgaben müssen die Ehrenamtli­chen bei der Organisati­on einer Fasentsver­anstaltung überwinden und bewältigen. Zudem noch das Problem, dass die ganze Verantwort­ung auf den Vorständen liegt, und auch ein nicht geringer Anteil an finanziell­en Aufwendung­en, die ein Verein bewältigen muss.

Gut, jetzt läuft ja das Rad. Grundsätzl­ich geht es mir um die Sache und die Findung einer Lösung für alle Veranstalt­er. Ich bin aber auch ein bisschen enttäuscht, dass die ganze Sache wohl erst ins Rollen kommt, wenn sich Verbände, vermutlich nahe der politische­n Ebene, zu der Problemati­k äußern. Ein Gehör für kleinere Vereine, freie Zünfte oder Veranstalt­er vonseiten der Politik konnte ich nicht feststelle­n. Zusätzlich bin ich noch der Meinung, diese Problemati­k nicht nur auf die Fasnet zu beschränke­n, da dieses Thema auch Veranstalt­ungen über das ganze Jahr und viele Vereine betrifft.

In Gesprächen mit mehreren Vorstandsk­ollegen waren die Themen Datenschut­z und Besteuerun­g ein Thema, an diesen wird ja gearbeitet. Was Genehmigun­gen betrifft, bräuchten diese nicht über Landratsäm­ter zu laufen (außer Umleitunge­n von Straßen ihrer Zuständigk­eit), sondern sollten direkt in der Gemeinde mit den Bürgermeis­tern abgesproch­en und genehmigt werden können. Hier würden sich die Personen unterhalte­n, denen die Begebenhei­ten bekannt sind – und so viel sollte dem Bürgermeis­ter zugetraut werden.

Jürgen Hirsch, Erolzheim

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