Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Musikverein Eintürnen begeistert beim Herbstkonzert
Abwechslungsreiches Programm reicht von österreichischen Komponisten bis zu den Stars in den USA
EINTÜRNEN - Vorstand Roland Schmid konnte sich freuen: Die Musiker um Dirigent Alexander Dreher lockten nach ihrem Erfolg im Oberstufenwertungsspiel beim Kreismusikfest in Haidgau so viele erwartungsvolle Besucher wie schon lange nicht mehr in die Festhalle auf dem Eintürnenberg. Und sie erfüllten die Erwartungen vollständig, wie zwei begeistert und lautstark geforderte Zugaben zeigten.
Dreher hatte für das Konzert ein abwechslungsreiches und modernes Programm zusammengestellt. Einstieg war der beliebte Konzertmarsch „Sympatria“des jungen österreichischen Komponisten Thomas Asanger. Dieser thematisiert damit auf musikalische Weise, dass Heimat keine Frage der geografischen Herkunft, sondern vielmehr dort ist, wo wir uns wohlfühlen.
Ins wilde Mittelalter versetzt
Mit der vom ebenfalls aus Linz stammenden Thomas Doss vertonten Sage des Teufelsturmes, „Devil’s Tower, dessen Reste noch in der Nähe von Neukirchen in Oberösterreich stehen, versetzten die Musiker ihre Zuhörer in die wilde Zeit des Mittelalters, als Raubritter von eben jener Teufelsburg aus Kaufleute und Reisende überfielen.
Mit dem als „Sportpalast-Walzer“während des Sechstagerennens in Berlin weltbekannt gewordenen Walzers „Wiener Praterleben“von Siegfried Translateur bekamen auch die Freunde des Dreivierteltaktes im Publikum ihr „Guatsle“präsentiert. Mittelpunkt und Abschluss des ersten Konzertteiles waren die beiden Wertungsspielstücke „In all it’s Glory“und „Flashing Winds“.
Experiment und Nervenkitzel
„Dass unser Dirigent gerne mal ein Experiment wagt und auf Nervenkitzel steht, wussten wir ja bereits – aber als er anfangs des Jahres mit der Idee kam, dass wir es doch einfach mal in der Oberstufe beim Wertungsspiel versuchen könnten, musste der eine oder andere schon erst einmal kräftig schlucken,“plauderte Ines Bott ein wenig über die Geschichte, wie es zu dem ersten Auftritt in der Oberstufe kam. Umso unglaublicher sei es dann gewesen, als bei der Bekanntgabe der Wertungsspielergebnisse im Festzelt in Haidgau auf der Urkunde „Hervorragend“gestanden habe. Wie stets führte Bott souverän und mit viel Hintergrundwissen durch das Konzertprogramm.
Nach den obligatorischen „Pausensaiten“nahmen die Gäste das Motto des „Gute-Laune-Stückes“„Get up and go!“zwar nicht wörtlich – das wäre aus Platzgründen auch gar nicht gegangen –, aber mit diesem und dem folgenden „Rock von der Küste“-Medley von „Santiano“stieg das Stimmungsbarometer weiter an.
Für Arrangeur Stefan Schwalgin ist an der Musikerpersönlichkeit Frank Sinatra besonders interessant, dass dieser ein „Orchesterfan“gewesen sei. Und so wurde aus der Trachtenkapelle flugs eine Bigband, die das von Schwalgin zusammengestellte Medley der bekanntesten Sinatra-Hits ,„New York, New York“, „Something Stupid“, „Fly Me to the Moon“und „My Way“mitreißend interpretierte.
„Klang der Stille“für Blasmusik
Seit die US-Metalband „Disturbed“2015 das von Paul Simon geschriebene und mit Art Garfunkel zu Weltruhm gekommene Stück „The Sound of Silence“gecovert hatte, stand dieser „Klang der Stille“auch für die Blasmusik zur Verfügung. Denn der Arrangeur James Hosay erarbeitete daraus ein klangstarkes Arrangement für Blasorchester.
Dieser zeichnete auch für das letzte Programmstück „Hey Tonight“verantwortlich, einem Medley mit den legendären Ohrwürmer aus den Siebzigerjahren: „It’s so Easy“„Rockin’ all Over the World“und das namensgebende „Hey Tonight“. Hosay hat sie zu einem kompakten Blasorchester-Medley zusammengefasst.
Nach dem Dank von Vorstand Roland Schmid an die Notensponsoren, die Gastmusiker und Ansagerin Ines Bott bekam das Publikum dann die zwei Zugaben präsentiert: Den böhmischen Marsch „Alpenwelt“von Anton Ulbrich und die „BodenseePolka“von Alexander Pfluger.