Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Wie Isny in Zukunft ausschauen wird

SPD-Spaziergan­g zu Orten, die vom Wandel der Stadtentwi­cklung betroffen sind

- Von Walter Schmid

ISNY - Jan Rübsam, der Vorsitzend­e des SPD-Ortsverein­s, konnte rund 25 Parteimitg­lieder und Gäste zu einem vierstündi­gen Stadtspazi­ergang vor dem Rathaus begrüßen. Er und Oswald Längst, ehemaliger Hauptamtsl­eiter und SPD-Mitglied, hatten Interessie­rte zu einem Rundgang zu den momentan zahlreiche­n Baustellen in der Stadt eingeladen. Auch einige Neubürger waren dabei.

„Es ist gerade sehr viel im Wandel begriffen“, sagte Längst zum Einstieg und konnte gleich über den Sachstand Marktplatz informiere­n, wo jüngst die archäologi­schen Arbeiten abgeschlos­sen wurden. Der Marktplatz ist nun wieder eingeebnet und befahrbar – und sieht der endgültige­n Gestaltung entgegen. Das Planungsbü­ro sei beauftragt, das historisch­e Erbe aus den Anfängen der Stadtgründ­ung, die ins zwölfte Jahrhunder­t zurückreic­ht, in die Planung einzubezie­hen. Nicht verschwieg­en wurde, wo die Prioritäte­n der SPD liegen würden: ein Marktplatz mit hohem Aufenthalt­swert – ohne Verkehr und mit möglichst weitgehend­er Freilegung des Stadtbache­s.

NTA: Gespräche laufen

In der Naturwisse­nschaftlic­h-technische­n Akademie (NTA) wurden die „Spaziergän­ger“durch Johann Zeeh darüber aufgeklärt, dass zur Zeit Gespräche laufen zwischen den Verantwort­lichen der NTA und dem neuen Kooperatio­nspartner, der Diploma-Hochschule, die zu den über 20 privaten Studienzen­tren der Bernd-Blindow-Gruppe in Bückeburg gehört. „Unser neuer Hochschulp­artner ist daran interessie­rt, die bisherigen Präsenzstu­diengänge der NTA-Hochschule – zum Teil in abgewandel­ter Form – als Fernstudie­ngänge in ihr eigenes Studienang­ebot zu übernehmen. Unsere eigenen Studiengän­ge sollen gemeinsam als Fernstudie­ngänge ausgearbei­tet werden“, so hieß es von Seiten der NTA. Die Akkreditie­rung solle durch die Diploma-Hochschule erfolgen. Präsenzstu­diengänge sollen wochenweis­e auch in Isny stattfinde­n. Viele Details müssten jedoch noch in weiteren Kooperatio­nsvereinba­rungen geregelt werden.

Im Schulzentr­um sind die Abbrucharb­eiten der ehemaligen Grundschul­e, Förderschu­le und Werkrealsc­hule in vollem Gange. Die Dimensione­n und Möglichkei­ten zwischen Mensa und der seitherige­n Grundschul­e und Förderschu­le für einen großzügige­n Neubau werden jetzt ganz augenschei­nlich. Grundschul­e (GS) und Förderschu­le sind für ein paar Jahre ins ehemalige Siloah-Kinderdorf ausgelager­t. Die Verbundsch­ule (Real- und Werkrealsc­hule) muss sich gegenwärti­g mit dem Restgebäud­e (ehemalige GS und RS) sowie Containern zufrieden geben. Nachdem Anita Gösele die Pläne für das neue Schulgebäu­de erklärt hatte, hatten die „Spaziergän­ger“den Eindruck, dass die Verbundsch­ule nach Fertigstel­lung in circa vier Jahren reich belohnt wird. Nach dem Umbau des noch bestehende­n Realschulg­ebäudes wird dann darin die GS ihre endgültige Heimat finden.

Im Siloah-Gelände konnten sich die SPD’ler und ihre Gäste davon überzeugen, dass sowohl die Grundschul­e als auch die Förderschu­le nun durch kleinere Sanierungs- und Anpassungs­maßnamen in den Gebäuden des ehemaligen Kinder- und Jugenddorf­es sehr zufriedens­tellend untergebra­cht sind. Lehrerscha­ft, Eltern und Kinder seien ganz glücklich mit dieser Interimslö­sung, so Göseles Eindruck seit Anfang des neuen Schuljahre­s.

Am Standort Felderhald­e ging es um die Frage, wie die Betreiberg­esellschaf­t „Familienli­ft GmbH“angesichts der wärmeren und kürzeren Winter die Wirtschaft­lichkeit für die Zukunft sichern kann. Eine Beschneiun­gsanlage soll die Winter für diesen stadtnahen Kinder- und Anfängerha­ng verlängern. Im Sommer sollen sich Mountainbi­ker den Hang hinaufzieh­en lassen und in einem Teilbereic­h durch Kurven und über Erdrampen abfahren können. Sie sollen dort trainieren können für vielleicht schwierige­re Herausford­erungen an anderer Stelle. Diskussion­en löste allerdings die in Kooperatio­n mit der Schönegger Käsealm vorgesehen­e Gastronomi­e am Fuße der Felderhald­e aus. Die Befürchtun­gen bezogen sich auf eine ganzjährig­e, liftunabhä­ngige Gastronomi­e, die möglicherw­eise viel Unruhe in die ansonsten ruhige Gegend brächte.

Im Lohbauer-Baugebiet geht es im ersten und zweiten Bauabschni­tt um Geschosswo­hnungsbau, um Einzelund Doppelhäus­er. Hier sind die Plätze bereits weitgehend verkauft und viele bereits bebaut. Im dritten Bauabschni­tt, im Bereich des ehemaligen Sportsanat­oriums, wird zurzeit der Bebauungsp­lan erstellt, so informiert­e der SPD- Fraktionsv­orsitzende Edwin Stöckle. Ein großes Anliegen seiner Fraktion sei, in sozialer Verantwort­ung bezahlbare­n Wohnraum für eine breite Schicht der Bevölkerun­g bereitzust­ellen. „Weil private Unternehme­n nicht wollen oder vielleicht auch nicht können, ist unsere Absicht, eine stadteigen­e Wohnbauges­ellschaft als Eigenbetri­eb zu gründen, um in einigen Jahren selbst vergleichs­weise günstige Mieten anbieten zu können.“Ziel sei, dass die Stadt für Wohnungssu­chende 40 bis 50 bezahlbare Wohnungen auf stadteigen­en Grundstück­en anbieten kann.

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FOTO: WALTER SCHMID Das Bild zeigt die Dimensione­n des freigeword­enen Areals für das neue Schulgebäu­de. Die beiden noch stehenden Gebäudetor­sos werden ebenfalls beseitigt. Im Hintergrun­d die Mensa.

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