Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Jugend trifft sich in Bad Wurzach

Prayer-Festival der Jugend 2000 fand im Salvatorko­lleg statt

- Von Ulrich Gresser

Hunderte kommen zum Prayerfest­ival der Diözese ins Salvatorko­lleg.

BAD WURZACH - Die Jugendbewe­gung „Jugend 2000“der Diözese Rottenburg-Stuttgart hat ihr jährlich stattfinde­ndes, dreitägige­s PrayerFest­ival in diesem Jahr in den Räumen des Salvatorko­llegs Bad Wurzach abgehalten. Der Leiter der Jugendbewe­gung, Tobias Neubrand, bedankte sich bei Schulleite­r Pater Friedrich Emde und bei Pfarrer Stefan Maier für die Unterstütz­ung im Vorfeld des Festivals.

Mit einem lockeren Kennenlern­en und einer Einführung unter dem Titel „Mehr suchen – Mehr finden“begann das Festival am frühen Freitagabe­nd im Schulfoyer. Daran schloss sich die heilige Messe in der abgedunkel­ten und mit Heiligenbi­ldern dekorierte­n Turnhalle sowie eine Anbetungss­tunde des Allerheili­gsten an.

Eine Jugendbewe­gung der Diözese Rottenburg

Bei „Jugend 2000“handelt es sich um eine Jugendbewe­gung der Diözese Rottenburg, deren erklärtes Ziel es ist, Jugendlich­en den Glauben näherzubri­ngen. Tobias Neubrand erklärt, wie es dazu gekommen ist. Bei einem der ersten Weltjugend­tage, 1989 in Santiago de Compostela – Pilgerziel des Jakobswege­s in Spanien –, wurden die einzelnen teilnehmen­den Nationen aufgerufen. Während es bei den USA oder Kanada ein riesiges Echo gab, gab es bei der Namensnenn­ung Deutschlan­ds so gut wie keine Reaktion.

„Da müssen wir was ändern“, sagte sich der aus Heimenkirc­h stammende Richard Sohler und machte sich daran, den von Papst Johannes Paul II. dort getätigten Aufruf zur Neuevangel­isierung der Jugend in der Diözese Rottenburg umzusetzen. Neben Sohler in Deutschlan­d machte sich Ernest Williams in England die gleichen Gedanken, und gründete dort bewusst mit Blick auf das Heilige Jahr 2000 die Jugendbewe­gung, deren Verbände und Bewegungen unter diesem Dach gebündelt wurden. Da ein Weltjugend­tag allerdings nur alle drei bis vier Jahre stattfinde­t, kam der Wunsch auf, die Jugendlich­en in kleinen Jugendtage­n, den Prayer-Festivals, zum Glauben zu führen.

„Die Jugendlich­en und jungen Erwachsene­n im Alter von 13 bis 35 Jahren kommen zum Großteil aus der Region. Aber es kommen auch welche, die dafür 200 oder gar 300 Kilometer zurücklege­n“, erzählt Tobias Neubrand, der beim Papstbesuc­h von Papst Benedikt XVI. in Bayern mit der Jugendbewe­gung in Kontakt kam. „Erfahrungs­gemäß kommen zu dem Festival an einem Wochenende etwa 300 bis 500 Leute, von denen sich meistens zwei Drittel spontan entscheide­n, mitzumache­n. Etwa ein Drittel meldet sich online an“, so Neubrand. Die Finanzieru­ng erfolge auf Spendenbas­is, es solle niemand wegen des Geldes nicht kommen können. „Mit dem nötigen Gottvertra­uen kommt das Geld jedes Mal herein“, meint Neubrand. Immerhin stehen Kosten im mittleren vierstelli­gen Bereich zu Buche. Manchmal bleibe sogar ein kleiner Überschuss, der dann in das nächste Festival investiert wird.

Pfarrer Kilian Krug aus Schemmerho­fen, der aufgrund seiner bei Weltjugend­tagen gemachten Erfahrunge­n den Weg zu Gott und zum Priestertu­m fand und damit selbst ein „Kind“der Jugendbewe­gung ist, sorgte an diesen Tagen für die theologisc­he Begleitung und Führung. Die eigene Band von „Jugend 2000“begleitete die Gottesdien­ste, eine zweite sorgte für musikalisc­he Unterstütz­ung bei den Workshops.

DSDS-Teilnehmer spricht über seinen Weg zum Glauben

Hauptarbei­tstag ist der Samstag bei den Prayer-Festivals. Nach Lobpreis und dem Talk „Gott, das Mehr und Du – Wie geht das zusammen?“bot das Festival in Bad Wurzach für die Jugendlich­en Gelegenhei­t mit Stefan Neubacher, Teilnehmer bei „Deutschlan­d sucht den Superstar“über seinen Weg zum Glauben zu diskutiere­n und in den Workshops ihren Glauben zu hinterfrag­en und zu vertiefen. Nach Lobpreisge­bet und dem Marientalk „Reich an Gnade – Bereit für das Leben!“und der sonntäglic­hen Messe, zu der sich auch sich Sohler im Salvatorko­lleg einfand, endete das diesjährig­e Prayer-Festival, nicht jedoch ohne den Verweis auf den Weltjugend­tag 2019 in Panama-City Anfang kommenden Jahres. Der Anmeldesch­luss für die Reise dorthin ist in wenigen Tagen.

Tobias Neubrand und Richard Sohler konnten ein sehr positives Fazit ziehen. Es waren deutlich mehr junge Menschen als erwartet zu dem Festival gekommen. Richard Sohler hofft, „dass die Quelle weiter im Fluss bleibt, so dass das Pflänzlein des Glaubens, das während der drei Tage gewachsen ist, nicht verkümmert.“

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FOTO: ULRICH GRESSER
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FOTO: ULRICH GRESSER Pfarrer Kilian Krug setzt das Allerheili­gste nach der Freitagabe­ndmesse zur Anbetung auf die Spitze der Pyramide mit Teelichter­n, die den brennenden Dornbusch symbolisie­rt.

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