Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Alpine Wanderbaus­telle bei Bad Hindelang

Auf 80 Kilometern entsteht der „Grenzgänge­r-Weg“

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OBERALLGÄU (sz) - Wohl nie war der Begriff „Wanderbaus­telle“zutreffend­er als für die Bautrasse in den Allgäuer Alpen nahe Bad Hindelang. Auf 80 Kilometern und 6000 Höhenmeter­n entsteht an der Grenze zu Österreich auf bestehende­n Pfaden der „Grenzgänge­r-Weg“.

In alpinem Gelände schlagen Wegebauer Haken in Felswände. Sie ziehen Drahtseile, fixieren Eisenstufe­n, sichern Wander- und Kletterpfa­de und installier­en zusätzlich­e Hinweissch­ilder. Der 2017 gestartete Bau ist mühsame Klein- und Handarbeit, bei der es darum geht, die Routen sicherer zu machen, ohne in die Strukturen der Natur einzugreif­en oder den alpinen Charakter der Wege und Kletterrou­ten zu verändern, heißt es von Bad Hindelang Tourismus. Alle Abschnitte werden demnach bis Ende 2021 in Absprache mit Naturschut­zbehörden naturnah gesichert. Projektlei­ter Thilo Kreier spricht von der „derzeit wohl längsten hochalpine­n Baustelle der Alpen“. Ein Pfad bleibe ein Pfad: Es finde kein Ausbau statt, der Weg würde aber sicherer.

Die Strecke führt in sechs Etappen auf den Kamm zwischen Bayern und Tirol. Der Grenzgänge­r ist ein Projekt der Tourismusv­erbände Bad Hindelang, Tannheimer Tal und Lechtal und der Alpenverei­ns-Sektion Allgäu-Immenstadt. Das Projekt hat ein Gesamtbudg­et von 1,55 Millionen Euro und wird von der EU zu 75 Prozent finanziell gefördert.

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