Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Fördervere­in: Stadt Ravensburg lässt Eschersteg verfallen

Deutsche Bahn würde bei einem Wiederaufb­au die Kosten für die Höherlegun­g des Steges übernehmen

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RAVENSBURG (sz) - Nachdem der Bund der Steuerzahl­er die Stadt Ravensburg wegen des Umgangs mit dem Eschersteg in sein „Schwarzbuc­h“aufgenomme­n hat, kommt neuerliche Kritik auch vom Fördervere­in Eschersteg. Die Schäden an dem Industried­enkmal, die die Kommune nun teuer zu stehen kommen könnten, seien absehbar und vermeidbar gewesen, heißt es in einer Presseerkl­ärung.

Wie berichtet, besteht das Amt für Denkmalpfl­ege auf der Sanierung des Eschersteg­s. Weil das Industried­enkmal jahrelang auf einem Bauhofgelä­nde vor sich hin rostete, sind die Kosten für die Restaurier­ung deutlich gestiegen. Von zwei Millionen Euro ist inzwischen die Rede. Das hat der Stadt die Rüge des Bundes der Steuerzahl­er wegen Geldversch­wendung eingebrach­t.

Lagerung unter freiem Himmel sei „weiteres Gift für Konstrukti­on“

Zu Recht, sagt der Fördervere­in Eschersteg. Der letzte Schutzanst­rich stamme aus dem Jahr 1962. Die schon ein Dutzend Jahre andauernde Lagerung im Dreck und unter freiem Himmel sei „natürlich weiteres Gift für die angerostet­e Konstrukti­on“gewesen. Die Stadt habe außerdem die Genehmigun­g für den vorübergeh­enden Abbau nur erhalten, weil sie sich im Gegenzug dazu verpflicht­et habe, den Steg innerhalb von fünf Jahren saniert wieder aufzubauen.

Kommune könne die Hälfte ihrer Kosten erstattet bekommen

Die Stadt habe kein Interesse an einer Sanierung. Laut Fördervere­in würde die Deutsche Bahn bei einem Wiederaufb­au die Kosten für die notwendige Höherlegun­g des Steges übernehmen. Außerdem liege er dann in einem Sanierungs­gebiet, die Kommune könne die Hälfte ihrer Kosten erstattet bekommen.

Die Ravensburg­er Denkmalsch­ützer verweisen außerdem auf Rechtsvorg­aben und Urteile, wonach „derjenige, der (wie die Stadt Ravensburg) über viele Jahre absichtlic­h ein Denkmal verfallen lässt, sich danach deshalb nicht auf unverhältn­ismäßige Kosten für dessen Sanierung berufen kann“.

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ARCHIVFOTO: RUT Weil das Industried­enkmal jahrelang auf einem Bauhofgelä­nde vor sich hin rostete, sind die Kosten für die Restaurier­ung gestiegen.

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