Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Jugendmusikschule beeindruckt
Konzert der Jugendmusikschule begeistert das Publikum im vollbesetzten Kurhaus
Die Bad Wurzacher Musiker spielen im vollbesetzten Kurhaus.
BAD WURZACH - Beeindruckend, was die Städtische Jugendmusikschule Bad Wurzach vergangenen Sonntag im Kurhaus auf die Beine gestellt hat – sowohl was die Vielfalt, als auch was das Können betrifft.
Der Saal platzte schier aus allen Nähten, viele konnten dem Konzert nur im Stehen beiwohnen. Musikdirektor Hans Herle, Leiter der Jugendmusikschule, zeigte sich dementsprechend sehr erfreut über das volle Haus, als er die Konzertbesucher begrüßte – darunter Bürgermeisterin Alexandra Scherer, Sonja Wetzel, die im Rathaus den Fachbereich Bildung, Betreuung, Kultur leitet, und Roswitha Schmid, die als Sekretärin der Jugendmusikschule so viel im Hintergrund arbeite, dass Herle sie einmal in den Vordergrund holen wollte. Und als besonderen Ehrengast begrüßte Herle Josef Burkhart, der vor 40 Jahren den Anstoß zur Gründung der Musikschule gegeben und viel Kraft in dieses Projekt gesteckt hatte.
Das Konzert begann unter Leitung von Andrea Mall mit den Kleinsten, die ihren Auftritt trotz Aufregung gut meisterten. Es folgten Ben Belokovskiy und Leonie Müller, beide Schüler von Uta Babinecz-Ellwanger, die mit ihrer Viola beziehungsweise Violine von Oxana Müller am Klavier begleitet wurden; das beeindruckende Spiel von Leonie löste im Publikum Gänsehaut aus.
Danach hatten die Pianisten von Larissa Bohr-Chernjak ihren Auftritt: Emma Soika, Paul Soika, Aaron Brauchle und Linda Weishaupt zeigten in ihren von beschwingten bis hin zu verträumten Stücken nicht nur technisches Können, sondern auch viel Gefühl. Obwohl die Oboe kein einfach zu spielendes Instrument ist, konnten danach Lucy Leser, Ramona Buchbinder, Tinka Straubinger und Donata Gaupp zeigen, was sie bereits bei Andrea Mall gelernt hatten.
Wunderbar harmonisch
Das 16-köpfige Querflöten-Ensemble unter Leitung von Bernadette Vogt brachte im Anschluss wunderbar harmonisch sein herrlich eingängiges „Sh! Sh!“von Helen Butterworth zu Gehör. Samuel Herdrich, Schüler von Herle, zeigte danach, begleitet von Bohr-Chernjak am Klavier, dass man auch schon in jungen Jahren seine Klarinette beherrschen kann. Bei der folgenden Sonatine für Klavier wechselten sich Sophia Längst und Verena Steinhauser in den Sätzen ab und erzeugten aufgrund ihrer Fingerfertigkeit ein Gefühl von Leichtigkeit. Beide sind Schülerinnen von Martina Wolf – wie auch Mathilda Lacher, die das nächste Stück vierhändig mit ihrer Lehrerin bravourös absolvierte.
Wenn Talent und Können aufeinandertreffen, kommt so etwas wie das sich anschließende Blechbläserquartett heraus, bestehend aus Felix und Moritz Ulmschneider, Sebastian Längst und Magnus Räth, Schüler von Thomas Räth und Herrmann Ulmschneider. Nach dem überzeugenden Klarinetten-Ensemble unter Leitung von Georg Stankalla waren die Schlagwerker von Michael Porter an der Reihe; zuerst Dominik Vöhringer am Xylophon, der eine schöne Unabhängigkeit von der rechten zur linken Hand bewies; danach Lukas Riss, Maxi Ott, Felix Dorsch und Lukas Hartmann, die nicht nur die Felle ihrer Snares einsetzten, sondern auch Sticks, Rims und den Boden.
Nach dem von Dorith Strobel geleiteten Akkordeon-Orchester kündigte Herle das Finale an, denn es folgten unter seiner Leitung das Vororchester sowie die Jugendkapelle, der man kaum noch anhört, dass es sich hierbei um eine solche handelt. Die Zuhörer entließen beide Orchester nicht ohne eine Zugabe.
Hans Herle scheidet aus Amt aus
Abschließend bedankte sich Herle, der ankündigte, aus dem Amt zu scheiden, bei allen Mitwirkenden des über zweistündigen Konzerts und gratulierte ihnen zu ihrer Leistung. Wie sehr Herle von den Jugendlichen geschätzt wird, zeigte sich, als Leon Grösser und Alina Herdrich sich im Namen der Orchester nicht nur mit einem Präsent bei ihm bedankten, sondern mit den Worten „wir hoffen, dass wir mal wieder mit Ihnen arbeiten dürfen“.