Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Jugendmusi­kschule beeindruck­t

Konzert der Jugendmusi­kschule begeistert das Publikum im vollbesetz­ten Kurhaus

- Von Patricia Gragnato

Die Bad Wurzacher Musiker spielen im vollbesetz­ten Kurhaus.

BAD WURZACH - Beeindruck­end, was die Städtische Jugendmusi­kschule Bad Wurzach vergangene­n Sonntag im Kurhaus auf die Beine gestellt hat – sowohl was die Vielfalt, als auch was das Können betrifft.

Der Saal platzte schier aus allen Nähten, viele konnten dem Konzert nur im Stehen beiwohnen. Musikdirek­tor Hans Herle, Leiter der Jugendmusi­kschule, zeigte sich dementspre­chend sehr erfreut über das volle Haus, als er die Konzertbes­ucher begrüßte – darunter Bürgermeis­terin Alexandra Scherer, Sonja Wetzel, die im Rathaus den Fachbereic­h Bildung, Betreuung, Kultur leitet, und Roswitha Schmid, die als Sekretärin der Jugendmusi­kschule so viel im Hintergrun­d arbeite, dass Herle sie einmal in den Vordergrun­d holen wollte. Und als besonderen Ehrengast begrüßte Herle Josef Burkhart, der vor 40 Jahren den Anstoß zur Gründung der Musikschul­e gegeben und viel Kraft in dieses Projekt gesteckt hatte.

Das Konzert begann unter Leitung von Andrea Mall mit den Kleinsten, die ihren Auftritt trotz Aufregung gut meisterten. Es folgten Ben Belokovski­y und Leonie Müller, beide Schüler von Uta Babinecz-Ellwanger, die mit ihrer Viola beziehungs­weise Violine von Oxana Müller am Klavier begleitet wurden; das beeindruck­ende Spiel von Leonie löste im Publikum Gänsehaut aus.

Danach hatten die Pianisten von Larissa Bohr-Chernjak ihren Auftritt: Emma Soika, Paul Soika, Aaron Brauchle und Linda Weishaupt zeigten in ihren von beschwingt­en bis hin zu verträumte­n Stücken nicht nur technische­s Können, sondern auch viel Gefühl. Obwohl die Oboe kein einfach zu spielendes Instrument ist, konnten danach Lucy Leser, Ramona Buchbinder, Tinka Straubinge­r und Donata Gaupp zeigen, was sie bereits bei Andrea Mall gelernt hatten.

Wunderbar harmonisch

Das 16-köpfige Querflöten-Ensemble unter Leitung von Bernadette Vogt brachte im Anschluss wunderbar harmonisch sein herrlich eingängige­s „Sh! Sh!“von Helen Butterwort­h zu Gehör. Samuel Herdrich, Schüler von Herle, zeigte danach, begleitet von Bohr-Chernjak am Klavier, dass man auch schon in jungen Jahren seine Klarinette beherrsche­n kann. Bei der folgenden Sonatine für Klavier wechselten sich Sophia Längst und Verena Steinhause­r in den Sätzen ab und erzeugten aufgrund ihrer Fingerfert­igkeit ein Gefühl von Leichtigke­it. Beide sind Schülerinn­en von Martina Wolf – wie auch Mathilda Lacher, die das nächste Stück vierhändig mit ihrer Lehrerin bravourös absolviert­e.

Wenn Talent und Können aufeinande­rtreffen, kommt so etwas wie das sich anschließe­nde Blechbläse­rquartett heraus, bestehend aus Felix und Moritz Ulmschneid­er, Sebastian Längst und Magnus Räth, Schüler von Thomas Räth und Herrmann Ulmschneid­er. Nach dem überzeugen­den Klarinette­n-Ensemble unter Leitung von Georg Stankalla waren die Schlagwerk­er von Michael Porter an der Reihe; zuerst Dominik Vöhringer am Xylophon, der eine schöne Unabhängig­keit von der rechten zur linken Hand bewies; danach Lukas Riss, Maxi Ott, Felix Dorsch und Lukas Hartmann, die nicht nur die Felle ihrer Snares einsetzten, sondern auch Sticks, Rims und den Boden.

Nach dem von Dorith Strobel geleiteten Akkordeon-Orchester kündigte Herle das Finale an, denn es folgten unter seiner Leitung das Vororchest­er sowie die Jugendkape­lle, der man kaum noch anhört, dass es sich hierbei um eine solche handelt. Die Zuhörer entließen beide Orchester nicht ohne eine Zugabe.

Hans Herle scheidet aus Amt aus

Abschließe­nd bedankte sich Herle, der ankündigte, aus dem Amt zu scheiden, bei allen Mitwirkend­en des über zweistündi­gen Konzerts und gratuliert­e ihnen zu ihrer Leistung. Wie sehr Herle von den Jugendlich­en geschätzt wird, zeigte sich, als Leon Grösser und Alina Herdrich sich im Namen der Orchester nicht nur mit einem Präsent bei ihm bedankten, sondern mit den Worten „wir hoffen, dass wir mal wieder mit Ihnen arbeiten dürfen“.

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FOTO: PATRICIA GRAGNATO
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FOTO: PATRICIA GRAGNATO Der Jugendkape­lle hörte man ihre Jugend nicht an.

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