Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Tierschutzverein muss neu aufgebaut werden
Mitgliederversammlung mit Berichten, Verabschiedungen und Vorstandswahlen
ISNY - Gut 25 Vereinsmitglieder und Kleintierfreunde haben sich jüngst zur Jahreshauptversammlung des Tierschutzvereins Isny getroffen – jüngere und ältere Menschen mit Herz und Händen und einer Berufung, sich für notleidende Tiere zu engagieren.
Bernd Raible, Kassierer des Vereins, führte die Geschäfte des Vorstandes vertretungsweise seit der vergangenen Jahreshauptversammlung 2017, weil damals die beiden Vorsitzenden, Heide Wittner und Adelheid Bauinger die Verantwortung für die Geschäftsführung aus Altersgründen abgegeben hatten. Bereits in der Begrüßung und Vorstellung der Tagesordnung wurde deutlich: Der Verein steht unumgänglich an einer Wende zu notwendigen Reformen und neuem Aufbruch. Die durch Jahrzehnte bewährte Vereinsführung – einschließlich Kassier Raible – tritt definitiv aus dem ersten Glied zurück in die zweite Reihe aktiver Mitgliedschaft.
Über den aktiven Vogelschutz berichtete Nicole Lichanin. Ihr wurden im vergangenen Geschäftsjahr zahlreiche aufgefundene, teils auch verletzte Vögel in Pflege zugetragen – vom Spatz bis zum Reiher und Bussard. Nicole Lichanin, vielbeschäftigte Mutter für ihre große Familie, hatte zeitweise bis zu zehn Vögel aufzupäppeln. „Da kommt man manchmal schon an seine Grenzen. Wenn aber aufgepäppelte und dann wieder freigelassenen Vögle von Zeit zu Zeit zurückkommen und mit dem Schnabel ans Fenster klopfen, um uns zu grüßen und zu danken dafür, dass man ihnen Freiheit und Leben zurückgegeben hat, dann ist man glücklich.“Lichanins Ehepartner Wolfgang Brunner wird sich künftig zur Betreuung der Homepage des Vereins zur Verfügung stellen und überhaupt die Öffentlichkeitsarbeit intensivieren.
Silke Lieprecht ist die Anlaufstelle für Fundkatzen. Ihre weiterführenden Gesprächspartner sind die Tierärzte (Sterilisation der Katzen) und das Tierheim Karbach.
Die Notfalladresse im Verein für Hunde ist zurzeit verwaist. Allerdings wird darauf hingewiesen, dass der Leiter des Bauhofs, Albert Kolb, als passionierter Jäger und Hundefreund, immer hilfreich zur Seite stehe.
Im Kassenbericht legte Bernd Raible letztmalig detailliert die Zahlen des Vereins vor. Einnahmen von rund 10 000 Euro kommen im Wesentlichen aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und Zuschüssen der Stadt. Die Ausgaben in fast gleicher Höhe werden ausschließlich für Tierarztkosten, Sterilisation und die Unterstützung des Tierheims Karbach ausgegeben. Anne-Rose Schlagentweith und Elfriede Jaschik bescheinigten einwandfreie Buchhaltung.
Die Wahlen – geleitet von Klaus Hägele von der Stadtverwaltung – stellten sich erwartungsgemäß als schwierig heraus. „Herbe Einschnitte für den Verein – aber auch Chancen zur Neufindung und neuem Aufbruch...“gesteht Hägele dem seither rührigen und vor allem notwendigen Verein zu. Jeweils einstimmig wurde Nadine Seel als Kassiererin und Kirsten Wagegg als Schriftführerin gewählt.
Für die Posten der ersten und zweiten Vorsitzenden stellten sich bislang keine Kandidaten zur Verfügung. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am Freitag 25. Januar, soll ein neuer „Anlauf“genommen werden.
Anne-Rose Schlagentweith, lebenslange Tierschützerin und bekannt als „Boxerfrau“, fand herzliche Dankesworte für alle drei aus der Vereinsverantwortung ausscheidenden Mitglieder. Alle drei hätten den Verein durch Jahrzehnte buchstäblich auf Händen getragen: Sie waren Anlaufstelle für notleidende Tiere, Kontakte zu Stadt und Bauhof, Tierärzten, Tierheim, Vogelpark, Mitgliederbetreuung und Teilnahme am regelmäßigen Stammtisch.
Aus der Mitgliederversammlung ergeht die dringende Bitte an alle Menschen mit Herz und Händen für notleidende Tiere, sich beim Verein zu melden. Der Tierschützerstammtisch an jedem ersten Mittwoch im Monat im Schwarzen Adler ab 18.30 Uhr ist eine Möglichkeit, Kontakt aufzunehmen. Kontaktaufnahme ist für alle Fälle auch weiterhin möglich über Heide Wittner, Telefonnummer 07562 / 8634.