Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Doppelkonz­ert mit vielen Höhepunkte­n

Die Stadtkapel­le Leutkirch war zu Gast beim Herbstkonz­ert in Aichstette­n

- Von Christine Hofer-Runst

AICHSTETTE­N - Ein Doppelkonz­ert der Extraklass­e hat die Zuhörer in der Turn- und Festhalle Aichstette­n erwartet. Die Gastgeber luden zum diesjährig­en Herbstkonz­ert die befreundet­e Stadtkapel­le Leutkirch ein und gestaltete­n gemeinsam ein Programm mit höchster Perfektion und gelungenen Überraschu­ngsmomente­n.

Der Vorsitzend­e der Musikkapel­le Aichstette­n, Klaus Franzesko, begrüßte das Publikum in der vollbesetz­ten Festhalle. Im Beisein des Hausherren, Bürgermeis­ter Dietmar Lohmiller, und des stellvertr­etenden Vorsitzend­en des Kreismusik­verbandes Ravensburg, Klaus Wachter, eröffneten die Leutkirche­r Musiker, unter dem Dirigat von Stadtmusik­direktor Wolfgang Halder den Abend. Mit der Fanfare „Iubilo“ging die Stadtkapel­le Leutkirch auf die Reise. Ihre zweite Station führte sie nach Frankreich zu „Les Misérables“von Claude-Michel Schönberg. Die musikalisc­he Umsetzung der Thematik gelang Wolfgang Halder und seinen Musiker auf den Punkt. Schnelle Tempi, abrupte Wechsel, sanfte Klarinette­n und interessan­te Komponente­n der Percussion steigerten sich im Finale zu monumental­en und kraftvolle­n Paukenschl­ägen.

Nach einem kleinen Walzer von Johann Strauß Sohn „Wein, Weib und Gesang“und einer Interpreta­tion der Filmmusik aus „Gladiator“wurde die erste Zugabe des Abends ein weiterer Höhepunkt für das Publikum. Wolfgang Lutz aus Leutkirch und Cornelius Heine von der Musikkapel­le Aichstette­n spielten auf zwei Vibrafonen den Marsch „Alte Kameraden“achtstimmi­g. Die Zuhörer waren von diesen harmonisch­en Klängen so fasziniert, dass kein Nebengeräu­sch das Spiel störte.

Die Gastgeber ließen unter der musikalisc­hen Leitung von Josef Möslang den zweiten Konzerttei­l mit „No Roots“recht modern und flott beginnen. Nach dem Musicalthe­ma „Elisabeth“war die Stunde der Ausnahmeta­lente und Solisten gekommen. Sebastian Heine an der Trompete entführte das Publikum in eine spanische Stierkampf­arena, Michael Langegger entlockte seiner Aichstette­ner Tuba australisc­he Didgeridoo­Klänge, während Tim Waizenegge­r in seinem Solopart auf der Marching Snare amerikanis­che Parademusi­k in die Halle zauberte.

Nach zwei starken Medleys mit Liedern von Billy Joel und Udo Jürgens durfte sich der Dirigent einen Wunschtrau­m erfüllen. Als großer Fan von Swingmusik der berühmten amerikanis­chen Bigbands baute er „in the Mood“in das Konzertpro­gramm mit ein und gab damit den Ohrwurm für den anschließe­nden Nachhausew­eg mit. Auch bei den Aichstette­ner Musikern war die Zugabe ein Marsch, worüber sich Klaus Wachter ganz besonders freute. Die „Berliner Luft“war interaktiv angelegt, denn nach Vorgabe von „Oberpfeife­r Klaus Franzesko“schallten gellende Pfiffe durch die Halle. Nicht immer so ganz an richtiger Ort und Stelle, aber laut und vernehmbar unterstütz­en die Publikumsp­feifer die heimische Musikkapel­le zum Konzertfin­ale.

Die beiden Dirigenten haben für diesen Abend ein großartige­s, vollkommen unterschie­dliches und dennoch harmonisch­es Programm zusammenge­stellt. Mächtige und wuchtige Orchesterk­länge aus Leutkirch wurden von spritzigen, prickelnde­n Melodien aus Aichstette­n ergänzt. Die Gastgeber reihten ihre Stücke wie Champagner­perlen aneinander, vom Klang eher an ein Samstagabe­nd-Showorches­ter angelehnt und mit einer überschäum­enden Spielfreud­e, die sich auf das begeistert­e Publikum übertrug.

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FOTO: CHRISTINE HOFER-RUNST Die gastgebend­e Musikkapel­le Aichstette­n beim großen Herbstkonz­ertfinale.

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