Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Prozess um gepanschtes Wachs beginnt
BAD WALDSEE (hey) - Am Bad Waldseer Amtsgericht startet am heutigen Dienstag ein Prozess um verunreinigtes Bienenwachs. Der angeklagte Händler muss sich wegen Betrugs in gleich 17 Fällen verantworten. Fünf Verhandlungstage sind dafür anberaumt worden.
Rückblick: Die „Schwäbische Zeitung“hat bereits im September 2016 von einem aufkommenden Bienenwachsskandal berichtet. Damals waren Mittelwände aufgetaucht, die mit Paraffin und Stearin gestreckt waren. Ein Händler aus dem nördlichen Kreis Ravensburg wurde beschuldigt, gepanschte Mittelwände in Umlauf gebracht zu haben. Die Zahl der betroffenen Imker, die Schäden bei ihren Bienenvölkern feststellten und rechtlich gegen den Händler vorgingen, steigerte sich immer weiter. Nun muss sich der mutmaßliche Betrüger dem Prozess am Amtsgericht stellen.
Vorgesehen sind gleich fünf Verhandlungstage, schließlich werden einige Zeugen angehört. Wie Richter Feurle erklärt, stehen derzeit zwölf Zeugen auf seiner Liste. Es handelt sich also um einen Fall mit großer Dimension. „Es ist schon selten am Amtsgericht, dass Fälle über mehrere Tage gehen – aber es ist nichts einmaliges“, sagt Feurle. Die Vorarbeiten dürften sich indes umfangreich gestalten. Schließlich steht in seinem Büro eine Kiste mit zehn Ordnern, die allesamt Unterlagen zum Gerichtsprozess beinhalten.
Am ersten Verhandlungstag könnte der Händler selbst zu Wort kommen sowie die Ermittlungsbeamten. Außerdem sind die Aussagen von zwei Zeugen vorgesehen. Der Ausgang des Prozesses ist offen.