Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Schwere Zeiten für Allgäuer Landesligateams
SG Kißlegg und FC Leutkirch sind abgeschlagen am Tabellenende – Direktes Duell am kommenden Sonntag
LEUTKIRCH/KISSLEGG - Der Blick auf die Tabelle der Fußball-Landesliga ist aus Allgäuer Sicht nur für die Tapfersten und Unerschrockensten auszuhalten. Denn dort grüßen nahezu seit Saisonbeginn die SG Kißlegg und der FC Leutkirch vom Tabellenende. Jeweils hohe Niederlagen am vergangenen Wochenende haben die Situation keineswegs verbessert. Am kommenden Sonntag (14.30 Uhr) kommt es im Kißlegg nun zum Duell der beiden Aufsteiger.
Es sind verdammt schwere Zeiten für die Fans der SG Kißlegg und des FC Leutkirch. Woche für Woche müssen sie in dieser Landesligasaison mit einer erneuten Enttäuschung leben. Ausnahmen bestätigen allein die Regel. In zusammen 25 Partien haben die SGK und der FCL jeweils nur ein Spiel gewonnen. Kißlegg jüngst im eigenen Stadion 4:3 gegen die TSG Balingen II, Leutkirch Anfang Oktober 4:2 in Altheim. Für den Liganeuling FC Leutkirch heißt das: Noch wartet der Verein auf den ersten Heimsieg. Kißlegg hat dafür auswärts alle Spiele verloren.
Nur Dotternhausen ist noch in unmittelbarer Reichweite
Am vergangenen Wochenende kamen zwei hohen Niederlagen dazu, die diese Statistiken untermauerten. Leutkirch musste sich einem mindestens eine Klasse besseren VfB Friedrichshafen auch in dieser Höhe völlig verdient mit 1:5 geschlagen geben, Kißlegg bekam beim FC Mengen ein schmerzhaftes 0:6 mit auf die Heimreise. Vier Punkte haben die beiden Allgäuer Teams bisher jeweils gesammelt. Nur der SV Dotternhausen ist mit drei Zählern mehr noch einigermaßen in Reichweite. Doch schon Balingen II (elf Punkte) ist ein gutes Stück entfernt – vom Rest der Liga ganz zu schweigen.
Die Probleme beider Allgäuer Mannschaften liegen in völlig unterschiedlichen Bereichen. Der FC Leutkirch hadert mit der Effektivität in der Offensive, die SG Kißlegg drückt der Schuh vor allem in der Defensive. Dem FCL fehlt ein treffsicherer Mittelstürmer, den sie im kurzen Transferfenster nach dem durch die Relegation geschafften erstmaligen Aufstieg nicht fanden und den sie vermutlich auch in der Winterpause nicht einfach geschnitzt bekommen. Kißlegg dagegen hat ein paar recht fähige Stürmer mit Zug zum Tor, dafür fehlt es in der Abwehr. Genauer: im Tor. Dort gab es nach Wochen der Notlösungen am Samstag immerhin das Comeback des lange verletzten Alexander Kauk, der sich in Mengen dann aber auch gleich sechs Stück einfing. Leutkirch hatte zwischen den Pfosten bisher auf Paul Brünz vertrauen können, gegen Friedrichshafen musste dieser aber kurzfristig passen, Michael Kopf ersetze ihn sehr ordentlich.
Am kommenden Sonntag immerhin werden nicht beide Allgäuer Mannschaften als Sieger vom Platz gehen, denn es kommt zum direkten Aufeinandertreffen in Kißlegg. In der vergangenen Bezirksligasaison endete diese Begegnung 0:0, in der Spätphase der Rückrunde gewann die SGK in Leutkirch mit 2:1 – und machte damit den entscheidenden Schritt zur Meisterschaft. Der FCL tat es den Kißleggern über einen Umweg dank dreier Siege in der Relegation gleich.
Wenn beide Mannschaften nicht schon zur Winterpause wieder mit den Planungen für die Rückkehr in die Bezirksliga beginnen wollen, muss am Sonntag der zweite Saisonsieg her. Und dann am besten gleich noch einer. Und noch einer. Kißlegg hat ein Spiel weniger ausgetragen als Leutkirch – ausgerechnet das abgesagte Kellerduell in Dotternhausen steht noch aus.