Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Thomas Merl droht das Saisonaus

Stürmer der Ravensburg Towerstars ist am Knöchel operiert worden und fehlt mehrere Monate

- Von Thorsten Kern

RAVENSBURG - Abgesehen von den beiden Langzeitve­rletzten Jakub Svoboda und Stephan Vogt hatten die Ravensburg Towerstars in dieser Saison bislang keine schlechten Nachrichte­n zu verkünden. Das hat sich nun aber geändert. Denn Thomas Merl wird dem Spitzenrei­ter der Deutschen Eishockey-Liga 2 mehrere Monate fehlen.

Bei der Partie der Ravensburg Towerstars am 4. November gegen den Deggendorf­er SC waren nach dem ersten Drittel alle Spieler zur Pause in der Kabine. Alle bis auf Thomas Merl. Der Stürmer fuhr einige Kreisel auf dem Eis, beobachtet vom Towerstars-Mannschaft­sarzt Tobias Fabian. Merl machte einen kleinen Belastungs­test – der 26-Jährige spielte auch im zweiten und dritten Drittel mit.

Operation in München

Doch was sich da bereits angekündig­t hatte, wurde nun in der Länderspie­lpause bestätigt. Merl hat sich schwer verletzt. Der Stürmer, bislang mit acht Toren und sieben Vorlagen die erhoffte Verstärkun­g, ist am Montag in München am Knöchel operiert worden. Der 26-Jährige hat sich das Syndesmose­band gerissen und wird den Towerstars mindestens zehn Wochen lang fehlen. Merl bekommt Schrauben eingesetzt und muss zweimal operiert werden. Am Montag stand bei einem Spezialist­en in München die erste Operation an. „Durch die Fixierung des Sprunggele­nks, später einer erneuten Operation zur Entfernung der Schrauben und der folgenden Rehabilita­tion zum Aufbau der Beweglichk­eit und Muskulatur wird Thomas Merl voraussich­tlich drei bis vier Monate ausfallen“, heißt es in einer Pressemitt­eilung der Towerstars.

„Es war klar, dass wir nicht ohne Verletzung durch die Saison kommen werden“, sagt Towerstars-Geschäftsf­ührer Rainer Schan. „Es ist auf jeden Fall eine bittere Nachricht.“Denn Merl, vor der Saison von den Kassel Huskies nach Ravensburg gewechselt, brauchte bei seinem neuen Verein keinerlei Anlauf. Zu Beginn der Saison trug der Stürmer sogar den goldenen Helm als bester Scorer der Mannschaft. Mit seinen Reihenkoll­egen Daniel Pfaffengut und Daniel Schwamberg­er verstand sich Merl auf dem Eis glänzend. Doch nun steht Reha statt Eishockey auf dem Programm. „Für den Trainer wird es nun sicher eine schwere Entscheidu­ng, wie er die Lücke in der dritten Reihe füllt“, meint Schan. „Auch charakterl­ich hat Thomas voll überzeugt.“

Blick nach Schwenning­en

Mit einem Auge schielt Schan auch nach Schwenning­en, zum Förderlize­nzpartner Wild Wings. „Sollte Julian Kornelli dort weiter nur der 13. Stürmer sein, dann hoffe ich schon, dass wir ihn bekommen können“, sagt der Towerstars-Geschäftsf­ührer. Andersheru­m haben die Ravensburg­er dem DEL-Club zuletzt auch geholfen. Als Goalie Marco Wölfl bei den Wild Wings verletzt ausfiel, schickten die Towerstars Michael Boehm als zweiten Goalie nach Schwenning­en. „Wenn man eine Kooperatio­n hat, dann muss man sie auch leben“, meinte Towerstars-Trainer Jiri Ehrenberge­r. Nun wird sich zeigen, ob die Wild Wings unter ihrem neuen Trainer Paul Thompson den ehemaligen Tölzer Löwen Kornelli abstellen wollen und können.

Für Merl bedeutet die Verletzung wohl das Saisonaus. Die Schrauben müssen rund sechs Wochen in seinem Knöchel bleiben, erst nach der Entfernung darf der Stürmer die Belastung langsam steigern. „Ich hoffe, dass wir ihn in dieser Saison noch einmal auf dem Eis sehen“, sagt Schan. Der Glaube daran ist jedoch nur klein.

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FOTO: FELIX KÄSTLE Thomas Merl von den Ravensburg Towerstars (hier mit goldenem Helm) hat sich schwer am Fuß verletzt und fällt mehrere Wochen aus.

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