Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Zwei Musikkapel­len erhalten Geld für Proberäume

Leutkirche­r Gemeindera­t gewährt Zuschüsse für Vereine in Gebrazhofe­n und Merazhofen

- Von Simon Nill

LEUTKIRCH - Die Stadt Leutkirch unterstütz­t die Musikkapel­len aus Gebrazhofe­n und Merazhofen beim An- und Ausbau ihrer Proberäume. Das hat der Gemeindera­t am Montag beschlosse­n. Die Musikkapel­le Gebrazhofe­n erhält einen Zuschuss von maximal 130 000 Euro für einen Anbau an den bestehende­n Proberaum. Nach Merazhofen fließen für den Ausbau des Übungszimm­ers maximal 42 000 Euro.

Wie Hochbauamt­sleiter Martin Waizenegge­r in der jüngsten Gemeindera­tssitzung sagte, probt die Musikkapel­le Merazhofen derzeit in der alten Schule der Ortschaft. Das Gebäude wird von mehreren Vereinen genutzt. Nach Angaben der Musikkapel­le ist dieser Raum mit rund 60 Quadratmet­ern allerdings zu klein. Es gebe keine Möglichkei­t, die Instrument­e dort abzustelle­n und eine Säule im Zimmer sorge für Sichtbehin­derungen.

Der Merazhofer Verein plant deshalb, in den Mehrzweckr­aum des ehemaligen Kindergart­ens (Untergesch­oss) umzuziehen. Die Bausubstan­z dort ist laut Waizenegge­r „sehr gut“. Darüber hinaus sind eine Küche und Parkplätze vorhanden. Dennoch seien Investitio­nen nötig, um die Akustik im Raum zu verbessern. Kostenpunk­t: etwa 55 000 Euro. Von der Stadt gibt es nach Beschluss der Stadträte einen Zuschuss von bis zu 42 000 Euro.

Der Bau soll von der Musikkapel­le Merazhofen eigenveran­twortlich umgesetzt werden. Das Gebäude befindet sich im Eigentum der Kirchenpfl­ege Merazhofen. Diese ist laut Martin Waizenegge­r bereit, den Raum der Stadt und damit der Musikkapel­le langfristi­g zu vermieten.

Die Musiker aus Gebrazhofe­n sind indes im Feuerwehrh­aus der Ortschaft – wie Waizenegge­r ausführt – „grundsätzl­ich gut untergebra­cht“. Allerdings reiche der Platz dort seit vielen Jahren nicht aus. Es bestehe dringender Handlungsb­edarf. In Gesprächen mit Vertretern der Musikkapel­le sei der Plan entstanden, einen Anbau an den bisherigen Proberaum zu erstellen. Die Gesamtkost­en dafür liegen bei rund 170 000 Euro. Der Gemeindera­t gewährt am Montag einen Zuschuss von bis zu 130 000 Euro. Auch diese Baumaßnahm­e soll von der Gebrazhofe­r Musikkapel­le eigenveran­twortlich geplant und umgesetzt werden.

Die Entscheidu­ng der Stadträte, den Musikkapel­len noch in diesem Jahr finanziell unter die Arme zu greifen, ist laut Oberbürger­meister Hans-Jörg Henle „ein klares Signal, dass man sich bis ans Maximum bewegt, um die Kapellen zu unterstütz­en.“Ein solcher Zuschuss ist für den Rathausche­f keine Selbstvers­tändlichke­it. Stadtrat Waldemar Westermaye­r (CDU) findet es „richtig gut“, dass die Kapellen in Gebrazhofe­n und Merazhofen noch 2018 unterstütz­t werden. Denn dann könnten die Vereine besser planen.

Generell leisten Blasmusikk­apellen in Leutkirch „einen sehr wichtigen Beitrag für das kulturelle Leben der Stadt und ihrer Ortschafte­n.“Das schreibt die Stadtverwa­ltung in ihrer Sitzungsvo­rlage. In 14 Musikkapel­len treffen sich wöchentlic­h Hunderte Musikanten zur Probe. Die Tendenz ist steigend. Durch den Zuwachs stehen viele Vereine vor größeren Raumproble­men. Betroffen sind beispielsw­eise auch die Musikkapel­len in Wuchzenhof­en, Heggelbach und Willerazho­fen.

Die An- und Umbauvorha­ben in Heggelbach und Willerazho­fen können laut Stadtverwa­ltung durch das Entwicklun­gsprogramm Ländlicher Raum (ELR) finanziell gefördert werden. Ein entspreche­nder Antrag könne 2019 erstellt werden. Die Umsetzung wäre nach Aufnahme in das Programm im Jahr 2020 möglich.

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