Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Eine musikalisc­he Zeit- und Weltreise

Musikkapel­len Herlazhofe­n und Engerazhof­en unterhalte­n mit gemeinsame­m Konzert

- Von Helmut Littschwag­er

LEUTKIRCH - Nach zehn Jahren haben die Musikkapel­len Herlazhofe­n und Engerazhof­en wieder einmal gemeinsam konzertier­t. Im Pfarrstade­l Herlazhofe­n war kein Stuhl mehr frei, als die Gäste aus Engerazhof­en die Bühne komplett füllten.

Zünftig aufgespiel­t wurde mit dem Konzertmar­sch „Arsenal“von Jan van der Roost. Dirigent Johannes Sgier hatte seine Truppe im Griff und gab seine Impulse unaufgereg­t und präzise. Cinema für die Ohren wurde „The Exodus Song“(Ernst Gold), ein durchaus auch für jetzige Zeiten nachdenkli­ch stimmendes Opus um das Flüchlings­drama vom Auszug der Juden aus Ägypten ins gelobte Land Palästina, als Filmmusik 1960 mit einem Oscar prämiert. Die elegische Hauptmelod­ie mit ihrem tragischen Unterton gelang eindringli­ch.

Ein weiteres Historiend­rama in Tönen war ihr dritter Streich, „Cassiopeia“von Carlos Marques. Im Hintergrun­d des symphonisc­hen Gedichts ging es als Story um Cassiopeia, die Gattin des äthiopisch­en Königs Cepheus, die nicht nur sehr schön sondern auch sehr eitel gewesen sein soll. Ein Arrangemen­t berühmter Songs Frank Sinatras bildete den Höhepunkt des Auftritts der Engerazhof­er, natürlich nicht ohne seinen Ohrwurm „My Way“. Und wiederum zünftig gelangen die beiden Zugaben, der „Egerländer Marsch“und zu guter Letzt „The Way Old Friends do“, Abbas Hymne an die Freundscha­ft.

In der zweiten Konzerthäl­fte startete die Herlazhofe­r Kapelle mit „Euphoria (Komponist Martin Scharnagl), eine vor Lebensfreu­de sprühende Nummer. Danach ging es unter der Führung von Fabian Fischer einmal um die Welt „Around the World in 80 Days“. Deutlich zu hören waren anfangs die Big-Ben-Glockensch­läge, bevor die Klarinette­n orientalis­ch klangen und im weiteren Verlauf der Reise trompetend­e Elefanten auf Indien verwiesen. Sodann „kleidete“sich das Schlagzeug japanisch, bevor Indianerge­heul anzeigte, dass der Pazifik überquert war und Amerika mit seinen swingend jazzigen Einlagen das musikalisc­he Programm illustrier­te.

Für die zahlreiche­n Ehrungen von Mitglieder­n der Kapelle Herlazhofe­n angereist war Blasmusikk­reisverban­ds-Vorsitzend­er Rudi Hämmerle. Für 60 Jahre treue Dienste wurde Tenorhorni­st (und weiterer Instrument­e kundig) Otto Gaile geehrt. Für 40 Jahre aktive Tätigkeit gab’s Auszeichnu­ngen für Ralf Bentele, Franz Dorn, Gebhard Junker, Josef Schädler und Bernd Schäffeler. Seit 30 Jahren dabei sind Reinhold Bühler, Michael Futscher, Reinhold Gaile und Thomas Vetter. Zudem wurden Bernhard Badstuber, Peter Badstuber, Winfried Badstuber, Alexander Bentele und Siegbert Meroth für 20 Jahre Treue geehrt. Seit zehn Jahren aktiv sind Tim Futscher, Anna Jeni, Simon Jeni, Alexander Merk und Anja Wäckerle.

Weiter ging’s mit dem Stück „Nanga Parbat“, einer „Blasorches­ter-Fanfare“von Michael Geisler. Es folgte als Schlussnum­mer das Medley „Let me entertain you“. Die erklatscht­en Zugaben waren der Konzertmar­sch „Mein Regiment“und „Over the Rainbow“– ein lyrischer Konzertaus­klang.

 ?? FOTOS: LITTSCHWAG­ER ?? Die Musikkapel­le Engerazhof­en (links) spielte unter anderem „The Exodus Song“von Ernst Gold über den Auszug der Juden aus Ägypten ins gelobte Land Palästina. Mit der Musikkapel­le Herlazhofe­n ging es „Around the World in 80 Days“.
FOTOS: LITTSCHWAG­ER Die Musikkapel­le Engerazhof­en (links) spielte unter anderem „The Exodus Song“von Ernst Gold über den Auszug der Juden aus Ägypten ins gelobte Land Palästina. Mit der Musikkapel­le Herlazhofe­n ging es „Around the World in 80 Days“.
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