Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Beuren hat jetzt auch ein Mitfahrbän­kle

Gemeindeve­rwaltung und Kirchengem­einde ermögliche­n neue Form der Mobilität

- Von Gisela Sgier

Gemeinde und Kirche installier­en neues Angebot für Mobilität auf dem Land.

BEUREN - Wer auf dem Land wohnt und keinen fahrbaren Untersatz hat, ist oftmals aufgeschmi­ssen und muss schauen, wie er von A nach B kommt. Dem soll in Beuren künftig mit der Errichtung einer neuen „Mobilitäts­säule“abgeholfen werden – mit einem „Mitfahrbän­kle“, das seit Kurzem am Ortsausgan­g von Beuren an der Straße in Richtung Isny steht. Gefertigt, zugleich verziert mit dem Spruch „Hock di na“sowie aufgestell­t wurde das Sitzmöbel von Bauhofmita­rbeiter Rudolf Dilger.

Und so funktionie­rt’s: Personen, die von Pkw-Fahrern mitgenomme­n werden möchten, warten auf dem Bänkchen und sollten signalisie­ren, dass sie kostenlos mitfahren möchten. Potenziell­e „Mitnehmer“handeln dabei freiwillig, auf eigene Gefahr und ohne Gewähr.

Ortsvorste­herin Silvia Ulrich, die erstmals von dieser Idee als Ausschussm­itglied im Fachaussch­uss ländlicher Räume und regionale Entwicklun­g des Deutschen Landfrauen­verbandes gehört hatte, erklärt: „In Beuren ein Mitfahrbän­kle zu errichten, um die Mobilität im Dorf auszubauen, ist mir schon lange im Kopf herumgegan­gen.“Unterstütz­t wurde sie seitens der Isnyer Stadtverwa­ltung von Anita Gösele.

„Zunächst musste ich ein Grundstück suchen, aber auch verkehrsre­chtliche Dinge klären“, erklärt die Ortsvorste­herin weiter. Nun kann sie sich bei den Mitglieder­n des katholisch­en Kirchengem­einderates bedanken, die unkomplizi­ert und kostenlos dafür sorgten, dass der jetzige Standort zur Verfügung steht: „Das ist nicht selbstvers­tändlich“, betont Ulrich. Mit der Schaffung des Mitfahrbän­kles wünscht sich die Ortsvorste­herin nicht nur mehr Mobilität in Beuren, sondern hofft auch darauf, dass das Miteinande­r innerhalb der Gemeinde gestärkt wird.

Ähnlich sieht das auch Bauhofmita­rbeiter Rudolf Dilger: „Viele Leute im Dorf kennen sich schon gar nicht mehr. Vielleicht können wir mit Mitfahrgel­egenheiten auch gute Gespräche oder neue Kontakte schaffen, denn während einer Fahrt wird immer geredet, das ist ganz normal.“Ulrich hofft auf eine gute Resonanz und erklärt: „Sollte das gut angenommen werden, denke ich darüber nach, ein weiteres Bänkchen in die entgegenge­setzte Richtung, aufstellen zu lassen“.

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FOTO: SILVIA ULRICH
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FOTO: GISELA SGIER Silvia Ulrich und Rudolf Dilger freuen sich über das neue Mitfahrbän­kle am Ortsausgan­g von Beuren an der Straße in Richtung Isny. Das Angebot für spontane Pendler wartet nun auf seine Benutzer.

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