Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Umbauten an Geschwister-Scholl-Schule
Arbeiten in Kfz-Klasse laut Schulleiter Brünz auf gutem Weg – Im Februar soll ein spezieller Prüfstand kommen
Kfz-Klasse erhält weitere Werkstatt und bald auch exklusiven Prüfstand.
LEUTKIRCH - Die GeschwisterScholl-Schule (GSS) hat den ersten Bauabschnitt für eine teilweise neue Struktur des Unterrichtsangebots abgeschlossen. Dies betrifft unter anderem die vergrößerte Kfz-Sparte. Die Umgestaltungen waren durch eine Reform der Berufsschulstandorte im Landkreis Ravensburg nötig geworden.
Aufsehen erregen die Pläne, im kommenden Jahr einen Prüfstand zur Überprüfung von Fahrassistenzsystemen einzubauen. Dabei geht es um Entwicklungen in Richtung autonomes Fahren. Wie Schulleiter Heinz Brünz sagt, wird dieser Prüfstand der erste seiner Art an einer deutschen Beruflichen Schule sein.
Bisher ist die bestehende KfzWerkstatt durch angrenzende Räumlichkeiten erweitert worden. „Gebaut wurde im bestehenden Bestand“, erklärt Brünz. Nach seinen Worten mussten für die Baumaßnahmen die Holz- und die Elektrotechnik-Werkstatt weichen. Wobei es für letzteres einen Ersatz gibt. „Sie wurde in die Malerwerkstatt verlegt“, sagt der Schulleiter. Diese Verlagerung ist möglich, weil die Maler und Lackierer mittelfristig an die Gewerbliche Schule Ravensburg abgegeben werden.
Insgesamt verliert die Geschwister-Scholl-Schule neben den Malern auch den haus- und landwirtschaftlichen Zweig sowie das Profil Gesundheit am Sozialwissenschaftlichen Gymnasium. Laut der Entscheidung des Kreistags ist sie im Gegenzug zum Kompetenzzentrum fürs Kfz-Gewerbe, Metall und Pflege aufgewertet worden. Der Standort Wangen musste hingegen seinen kompletten Kfz-Bereich nach Leutkirch abgeben. In der ersten Jahreshälfte hatte dies bei Betroffenen teilweise für heftige Diskussionen gesorgt.
Zum Anfang des neuen Schuljahres sind dann auch Klagen einzelner Eltern aus dem Wangener Bereich bekannt geworden. Sie bemängelten eine weitere Anfahrt ihrer Kinder nach Leutkirch. Zudem gab es anfängliche Befürchtungen, die KfzKlasse werde nun zu groß. Nach Auskunft von Brünz hat sich die Lage aber beruhigt. Um die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erleichtern, habe es Anpassungen beim Unterrichtsbeginn gegeben.
Inzwischen stehen weitere Arbeiten im Kfz-, Metall- und Elektrobereich an. „Der zweite Bauabschnitt“, sagt Brünz. Die Planungen seien angelaufen. Es gehe darum, die alte KfzWerkstatt zu modernisieren. In diesen Bereich soll auch der Prüfstand zur Überprüfung von Fahrassistenzsystemen kommen. Eine Grube für die Gerätschaften wurde bereits fertiggestellt. „Geplant ist, den Prüfstand im Februar einzubauen“, berichtet Helmut Kieble, Lehrer für den Kfz-Bereich.
Schulleiter Brünz ergänzt, dass es im Zusammenhang mit der nötigen Verlegung der Elektrotechnik-Werkstatt auch in dieser Sparte eine Erweiterung geben wird. Ein zweiter Ausbildungsraum sei vorgesehen. Zusätzlich soll es in diesem Bereich Einrichtungen unter dem Begriff Industrie 4.0 geben. Hierbei geht es um die umfassende Digitalisierung der industriellen Produktion. Als Investitionsrahmen für alle beabsichtigten Bau- und Ausstattungsmaßnahmen nennt Brünz rund 7,5 Millionen Euro. Das Geld kommt vom zuständigen Kreis.