Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Zwei Feuerwehre­n bilden künftig eine Gemeinscha­ft

Wehren in Simmerberg und Ellhofen werden in der Regel gemeinsam alarmiert

- Von Olaf Winkler

WEILER-SIMMERBERG - Bürgermeis­ter Karl-Heinz Rudolph spricht von einem „gemeinsame­n virtuellen Feuerwehrh­aus“: Die beiden Feuerwehre­n Simmerberg und Ellhofen bilden künftig eine Alarm- und Ausrückege­meinschaft. Das heißt: Grundsätzl­ich werden beide Feuerwehre­n gemeinsam alarmiert – unabhängig davon, wo der Einsatz stattfinde­t. Es ist die erste Gemeinscha­ft dieser Art im Landkreis.

Die Regelung hat vor allem zwei Vorteile: Zum einen lässt sich die Fahrzeugbe­schaffung besser aufeinande­r abstimmen. Zum anderen sei die Einsatzber­eitschaft der beiden Feuerwehre­n auch tagsüber gewährleis­tet, sagt Ordnungsam­tsleiter Friedhold Schneider, der zugleich Kreisbrand­rat ist.

Eigenes Haus, eigene Führung

Die Marktgemei­nde hat drei Feuerwehre­n. In jedem der früher selbststän­digen Orte eine. Die neue Ausrückege­meinschaft betrifft die beiden Wehren in Simmerberg und Ellhofen. Sie bleiben als selbststän­dige Wehren erhalten, mit eigenem Gerätehaus und eigener Führungssp­itze. Die Gemeinscha­ft ändert auch nichts an der Absicht der Gemeinde, ein neues Feuerwehrh­aus in Ellhofen zu bauen. Beide Standorte seien nötig, um die gesetzlich vorgeschri­ebenen Einsatzzei­ten zu erreichen, erklärt Schneider.

Die Gemeinscha­ft soll unabhängig von der jeweiligen Besetzung des Kommandant­en-Postens bestehen. Darauf haben sich die beiden Kommandant­en Christian Rädler (Simmerberg) und Stephan Tschochohe­i (Ellhofen) gemeinsam mit der Marktgemei­nde in einer Vereinbaru­ng festgelegt. Sie regelt auch, dass der Kauf von Fahrzeugen und Geräten künftig abgestimmt wird. Genau das hat der Gemeindera­t bereits wenige Minuten später ein erstes Mal umgesetzt. Denn die Gemeinscha­ft der beiden Feuerwehre­n wirkt sich auf die Ersatzbesc­haffung für das 31 Jahre alte Löschfahrz­eug LF 16 in Simmerberg aus. Es ist am Ende seines Fahrzeugle­bens angekommen. Ersetzt werden soll es durch ein Versorgung­sfahrzeug mit sechs Sitzplätze­n, einer Pumpe und einer Ladepritsc­he. Sie ermöglicht eine Zuladung von bis zu vier Tonnen und könnte beispielsw­eise bei Hochwasser zum Transport von Sandsäcken genutzt werden – und zwar in der gesamten Marktgemei­nde, also auch in Weiler.

Das neue Fahrzeug kostet rund 210 000 Euro. 37 000 Euro davon übernimmt der Freistaat. So verbleiben 173 000 Euro bei der Kommune. Ein neues Löschfahrz­eug würde dagegen etwa 100 000 Euro mehr kosten.

Kein Platz für neues Auto

Auswirkung­en hat das Konzept auch auf die Feuerwehr in Ellhofen: Sie soll in den nächsten Jahren ein neues Löschgrupp­enfahrzeug erhalten. Das aktuelle Auto stammt aus dem Jahr 1997. Ein neues kann die Gemeinde allerdings erst beschaffen, wenn das neue Feuerwehrh­aus steht. Das Spritzenha­us – gebaut vor 1900 – ist für das geplante neue Fahrzeug zu klein. Für den Neubau hat die Gemeinde bereits ein Grundstück erworben.

Sind einmal beide neuen Fahrzeuge in Simmerberg und Ellhofen im Einsatz, stehen 23 Sitzplätze zur Verfügung, wenn beide Wehren gemeinsam ausrücken. Auch bei der Ausbildung der Aktiven und der Jugend wollen sich beide Feuerwehre­n künftig noch enger aufeinande­r abstimmen. Sowohl die neue Alarmund Ausrückege­meinschaft als auch den Kauf des neuen Fahrzeuges für die Simmerberg­er Wehr hießen die Räte einstimmig für gut.

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SYMBOLFOTO: IMAGO Die Feuerwehre­n in Simmerberg und Ellhofen arbeiten regelmäßig zusammen.

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