Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Das Ziel ist ein „lebens- und liebenswertes Leutkirch“
Sybille Meßmer ist neu im Leutkircher Gemeinderat – Im Interview spricht sie darüber, was sie verändern möchte
LEUTKIRCH - Seit Montag sitzt Sybille Meßmer für die Fraktion „Die Unabhängigen“neu im Leutkircher Gemeinderat. Sie rückt für Günther Falter ins Gremium, der kürzlich leider verstarb. Die 46-jährige Leutkircherin übernimmt auch weitere kommunalpolitische Funktionen von Falter. Dazu zählen unter anderem Mitgliedschaften im Technischen Ausschuss, im Arbeitskreis Verkehr sowie im Arbeitskreis Stadtentwicklung. Im Interview mit SZ-Redakteur Simon Nill äußert sich die verheiratete Mutter von zwei Kindern zu ihrem neuen Amt.
Frau Meßmer, wie war Ihre erste Reaktion als Sie erfahren haben, dass Sie in den Gemeinderat nachrücken?
Ein überraschtes Lachen mit einem kurzen „Oh je, wie krieg ich das zeitlich geregelt?“, gefolgt von einem stillen Gedenken an Günther Falter.
Haben Sie auch daran gedacht, die Wahl nicht anzunehmen?
Nein. Ich habe das Thema mit meiner Familie besprochen und sie steht komplett hinter mir.
Welche Bedeutung hat das Amt für Sie?
Ich bin bereits in vielen Ehrenämtern tätig und weiß, dass immer leichter und schneller gemotzt wird, aber kaum einer macht dann konkrete Vorschläge oder kümmert sich selber. Daher ist dieses Amt eine Möglichkeit, genau das zu machen – mich einzubringen und mitzugestalten.
Auf welche Aufgaben freuen Sie sich besonders?
Die Hintergrundinfos bis zu einem Beschluss zu erarbeiten, sowie der fachliche und soziale Austausch mit den Kollegen. Ich finde dies immer spannend und mehr als interessant. Ich lerne gerne Neues.
Welche Dinge wollen Sie als Stadträtin konkret verändern?
Die kurze Spanne dieser Amtszeit bis Mai 2019 lässt nicht so viel Spielraum dafür. Wichtig ist mir ein lebensund liebenswertes Leutkirch, dazu gehören unter anderem bezahlbarer Wohnraum und mehr finanzielle Investitionen in soziale Bereiche.
Sind Sie der Meinung, dass es mehr Frauen in der Kommunalpolitik braucht?
Ja, ich halte es durchaus für sinnvoll, da Frauen einen ebenso großen Anteil in unserer Gesellschaft haben und oft andere Schwerpunkte, Blickwinkel und Ansichten haben. Somit können wir uns gegenseitig auch wunderbar ergänzen. Aber das ist auch nur möglich, wenn Frauen auch gewählt werden, Kandidatinnen gab es die vergangenen Jahre schon einige.
Was machen Sie beruflich?
Ich bin Fachwirtin für Büro- und Projektorganisation (Bachelor) und arbeite in einer Leutkircher Werbeagentur. Davor habe ich viele Jahre die Buchhaltung kontiert und gebucht, sowie das Rechnungswesen geführt und kann durch meine kaufmännische Ausbildungen die Bilanzen lesen und verstehen.
Was unternehmen Sie gerne in Ihrer Freizeit?
Ich verbringe viel Zeit mit meiner Familie, lese sehr gerne, treffe mich mit Freunden, engagiere mich in diversen Ehrenämtern und gehe gerne wandern.
Sind Sie auch in Vereinen tätig?
Ich bin in der Sektion Leutkirch des Deutschen Alpenvereins im Vorstandsteam, gebe dort auch Kletterkurse, bin seit vielen Jahren im Aufsichtsrat der Energiegenossenschaft Leutkirch und bin auch Kassenprüferin eines Fördervereins.