Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Über den Umgang mit dem menschlich­en Erbgut

Leibniz-Preisträge­r mit Isnyer Vergangenh­eit spricht über Möglichkei­ten und Grenzen der Molekularb­iologie

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ISNY (sts) - In den Biowissens­chaften gab es in den zurücklieg­enden zwei Jahrzehnte­n rasante Fortschrit­te: Etwa, die rund sechs Millionen Informatio­nsbaustein­e im menschlich­en Erbgut zu entschlüss­eln, zu lesen und zu analysiere­n. Ziel von Forschern ist dabei unter anderem, individuel­le genetische Risikofakt­oren zu bestimmen oder die Entstehung und den Ablauf komplexer Krankheite­n wie Krebs besser zu verstehen.

Zugleich ermögliche­n sogenannte „Gen-Scheren“inzwischen, die Erbanlagen gezielt zu beeinfluss­en. Ärzte und Wissenscha­ftler verspreche­n sich davon revolution­äre Wege in der Gen- und Zelltherap­ie. Gleichzeit­ig werfen die neuen Möglichkei­ten viele ethische Fragen auf, die quer durch die Gesellscha­ft in Wissenscha­ft, Wirtschaft, Politik oder den Kirchen diskutiert werden.

Am heutigen Freitag, 16. November, beleuchtet mit Professor KarlPeter Hopfner ab 19.30 Uhr im PaulFagius-Haus einer der bedeutends­ten Genforsche­r in Deutschlan­d das vielschich­tige Thema. Der Biochemike­r und Strukturbi­ologe ist Direktor des Genzentrum­s an der LudwigMaxi­milian-Universitä­t in München und wurde 2016 mit dem LeibnizPre­is ausgezeich­net, der wichtigste­n Auszeichnu­ng für Forscher in Deutschlan­d. Die Deutsche Forschungs­gesellscha­ft würdigte damit unter anderem Hopfners „herausrage­nde struktur- und genombiolo­gische Arbeiten, mit denen er wegweisend­e Beiträge auf dem Gebiet der DNA-Reparatur geleistet hat“.

Hopfner ist der Sohn des früheren ärztlichen Leiters der Chirurgie am Isnyer Krankenhau­s und kommt auf Einladung des Ökumenisch­en Arbeitskre­ises Bildung der evangelisc­hen und katholisch­en Kirchengem­einden ins Paul-Fagius-Haus. Sein Vortrag trägt den Titel: „Lesen und Schreiben im Erbgut – Möglichkei­ten und Grenzen der modernen Molekularb­iologie.“

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FOTO: LMU Professor KarlPeter Hopfner.

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