Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Ein einfaches Spiel

Der FV Ravensburg II empfängt Tabellenfü­hrer Berg

- Von Christian Metz

RAVENSBURG - Die U23 des FV Ravensburg hat am Sonntag (14 Uhr) in der Fußball-Landesliga den TSV Berg zu Gast. Klarer Favorit sind die Berger, die nach zehn Siegen in Folge souverän die Tabelle anführen.

„Ich bin gewiss nicht der erste, der das sagt, aber: Diese Spiele sind die einfachste­n“, sagt FV-II-Trainer Nectad Fetic. Logisch: Fetic und seine Mannschaft können in dieser Partie gegen den klaren Meistersch­aftsfavori­ten nur gewinnen. Schon ein Punkt wäre ein Achtungser­folg. „Wir werden sehen, was wir ausrichten können. Unruhe oder Anspannung kann ich vor diesem Spiel in meinem Team jedenfalls nicht spüren.“Schon in der vergangene­n Saison gab’s im Derby für den FV II wenig zu erben – 0:3 und 0:4 lauteten die Ergebnisse.

Angesichts der Übermacht des Gegners legt Fetic auch keinen Fokus im Training auf die Begegnung mit dem Nachbarn. „Klar sprechen wir das ein oder andere an – aber die Aufmerksam­keit liegt auf der langfristi­gen taktischen Arbeit.“Der FV hat ein Problem: Die Bilanz der Defensive ist eine der besten der Liga – 15 Gegentore ist mit Abstand der beste Wert in der unteren Tabellenhä­lfte. Aber die Mannschaft schießt zu wenig Tore – nur 15 Treffer in 13 Spielen sind zu mager, um unten rauszukomm­en. Nur Dotternhau­sen und Kißlegg haben weniger Tore geschossen. So kamen zuletzt nur vier Punkte aus fünf Spielen zusammen.

Symptomati­sche Niederlage gegen Altheim

Das 0:1 am vergangene­n Spieltag war symptomati­sch. Erst ein früher taktischer Fehler, der im 0:1 mündete. „Sebastian Reger hat den Fehler kurz vorher schon einmal gemacht“, meint Fetic – da noch ohne Folgen. „Man nimmt einen jungen Spieler ja nicht sofort vom Feld, er hatte sich gerade erst nach der Verletzung zu Beginn der Saison wieder herangearb­eitet.“ Als der Fehler beim Gegentor erneut passierte, musste Fetic dann doch handeln. Die Mannschaft lief aber fortan einem 0:1 hinterher – erfolglos. „Ich kenne die Altheimer schon sehr lange“, sagt Fetic. „Die Spieler sind über die Jahre hinweg im Wesentlich­en die gleichen geblieben, aber sie haben an Erfahrung gewonnen.“

Jede Menge Erfahrung sammeln können die Ravensburg­er am Sonntag gegen Berg. Dessen Bilanz ist bekannt: Saisonstar­t verpatzt mit der deutlichen Pokalniede­rlage gegen Göppingen und nur vier Punkte aus den ersten drei Ligaspiele­n. Aber dann: Zehn Siege in Folge – mal knapp (1:0 gegen Kehlen durch Arne Kittels Tor in der 93. Minute), mal den Gegner vorgeführt (9:1 gegen FC Mengen). „Nach dem 1:2 gegen Friedrichs­hafen bin ich an die Decke gegangen“, meint Trainer Oliver Ofentausek. „Danach ist die Mannschaft explodiert.“Der Coach sieht vor allem die Stimmung als Schlüssel zum Erfolg: „Was wir in der vergangene­n Saison erarbeiten wollten, ist jetzt Realität geworden: Die Jungs sind zu einem Team zusammenge­wachsen.“Damit sind nicht Kuschelein­heiten in der Kabine gemeint: „Wie die Mannschaft die Konkurrenz in jedem Training lebt, ist herausrage­nd.“

Der Lohn: Der TSV bekommt seine für die Landesliga überborden­de individuel­le Qualität auch auf dem Platz umgesetzt. Die klare Tabellenfü­hrung wird durch die beeindruck­ende Tordiffere­nz von 50:10 untermauer­t. 50 Treffer in 13 Spielen – dabei sind die Berger kaum ausrechenb­ar: Den alles überragend­en Torjäger gibt es nicht, nicht weniger als zwölf Spieler haben sich bereits in die Torschütze­nliste eingetrage­n. Mit dem 2:0-Sieg gegen Weiler hat die Mannschaft in der vergangene­n Woche einen Verfolger abgeschütt­elt. Schon vor der Winterpaus­e kann eine Vorentsche­idung in der Meistersch­aft fallen: Am 24. November hat der TSV den Tabellenzw­eiten FV Biberach zu Gast.

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FOTO: FLORIAN WOLF Christan Hepp (links) steht mit Berg an der Spitze.

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