Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Kein Derby wie jedes andere

Der VfB Friedrichs­hafen trifft in der Fußball-Landesliga auf den SV Oberzell

- Von Christian Metz

FRIEDRICHS­HAFEN - Der SV Oberzell fährt am Samstag zum Landesliga-Derby zum VfB Friedrichs­hafen. Während die Oberzeller einen Punkt als Ziel ausgeben, will der VfB unbedingt zuhause wieder erfolgreic­her spielen – los geht’s um 14.30 Uhr.

Das Duell zwischen dem VfB und dem SVO ist ein Dauerbrenn­er der vergangene­n Jahre – und zuletzt hatten die Oberzeller die Nase vorn: Mit 2:1 gewannen sie in der letzten Saison in Friedrichs­hafen, 2:0 zuhause. In Friedrichs­hafen drehte ausgerechn­et der Ex-VfBler Ersin Sanli – jetzt schon gar nicht mehr in Oberzell – ein 0:1 mit zwei Toren in ein 2:1.

Sanli ist nicht der einzige ehemalige Friedrichs­hafener, der beim SVO gelandet ist. Aus dem aktuellen Kader der Oberzeller haben Semih Deniz und Marco Geßler schon für den VfB gegen den Ball getreten. „Die Spieler kennen sich untereinan­der gut“, meint Friedrichs­hafens Daniel Di Leo, der auch zu seinen Trainerkol­legen ein besonderes Verhältnis hat: „Ich habe mit Achim Pfuderer und Oliver Wittich schon zusammenge­spielt.“Daher stimmt Di Leo zu: Das Derby vom Samstag ist kein Spiel wie jedes andere.

Der Tabelle nach ist die Partie in dieser Saison keine Begegnung auf Augenhöhe: Während die Oberzeller auf den Abstiegsre­legationsp­latz abgerutsch­t sind, hat der VfB fast doppelt so viele Zähler und ist dabei im Rennen um Rang zwei. Das Problem der Häfler sind in dieser Saison allerdings gerade die Heimspiele: Die Mannschaft hat auswärts bis dato einen besseren Punkteschn­itt.

„Ich bin froh, dass wir den schlechten Auswärtstr­end der vergangene­n Saison brechen konnten“, meint Di Leo. Und warum klappt es daheim nicht so recht? „Ich weiß es nicht – dass die Jungs vor 150 Zuschauern im Heimspiel das Nervenflat­tern kriegen, kann ja nicht sein.“Gegen Oberzell will der Coach auf eigenem Platz unbedingt zurück in die Erfolgsspu­r, nachdem es im letzten Spiel im Zeppelinst­adion selbst gegen einen dezimierte­n FC Mengen nicht einmal zu einem Tor reichte. Worauf stellt Di Leo sein Team ein? „Auf einen sehr tief stehenden Gegner“, meint der Trainer und reicht gleich einen Ratschlag hinterher: „Aus meiner Sicht steht der SV Oberzell sogar zu tief. Sie sollten es offensiver versuchen.“

Di Leo wird jedoch wohl Recht haben mit seiner Prognose, dass der SVO eher defensiv auftritt. In der vergangene­n Woche taten die Oberzeller nach ihrem frühen Führungsto­r genau das: Sie zogen sich weit zurück. Und trotz des Ausgleichs des FV Biberach bleibt Trainer Achim Pfuderer bei seinem positiven Fazit: „Wir sind auf einem guten Weg, das war ein stabiler Auftritt, an den wir in Friedrichs­hafen anknüpfen wollen.“Unterm Strich stehen allerdings sechs Spiele in Serie ohne Sieg, der SVO ist mittendrin im Abstiegska­mpf. Nicht absteigen – das ist ja auch seit dem dritten Spieltag die Zielsetzun­g. „Ich bin nach wie vor überzeugt, dass wir das schaffen werden“, bleibt Pfuderer ruhig.

Entwarnung bei SVO-Torhüter Sven Benno

Die Oberzeller werden ohne den weiterhin gesperrten Gessler an den See fahren. Mit Muhammed Furkan Ata schafft es aber wohl eine weitere Alternativ­e für die Offensive nach seiner Verletzung aus der Partie beim FV II zurück in den Kader. Sinan Birinci, der sich im selben Spiel verletzte, steigt laut Coach erst nächste Woche wieder ins Training ein. Entwarnung gab’s bei Torhüter Sven Benno, der gegen Biberach vom Platz humpelte. Und was soll rauskommen beim VfB? „Unser Ziel ist ein Punkt“, meint Pfuderer.

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FOTO: CHRISTIAN METZ Sascha Hohmann (Friedrichs­hafen, links) gegen Oberzells Michael Polczynski.

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