Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Kein Derby wie jedes andere
Der VfB Friedrichshafen trifft in der Fußball-Landesliga auf den SV Oberzell
FRIEDRICHSHAFEN - Der SV Oberzell fährt am Samstag zum Landesliga-Derby zum VfB Friedrichshafen. Während die Oberzeller einen Punkt als Ziel ausgeben, will der VfB unbedingt zuhause wieder erfolgreicher spielen – los geht’s um 14.30 Uhr.
Das Duell zwischen dem VfB und dem SVO ist ein Dauerbrenner der vergangenen Jahre – und zuletzt hatten die Oberzeller die Nase vorn: Mit 2:1 gewannen sie in der letzten Saison in Friedrichshafen, 2:0 zuhause. In Friedrichshafen drehte ausgerechnet der Ex-VfBler Ersin Sanli – jetzt schon gar nicht mehr in Oberzell – ein 0:1 mit zwei Toren in ein 2:1.
Sanli ist nicht der einzige ehemalige Friedrichshafener, der beim SVO gelandet ist. Aus dem aktuellen Kader der Oberzeller haben Semih Deniz und Marco Geßler schon für den VfB gegen den Ball getreten. „Die Spieler kennen sich untereinander gut“, meint Friedrichshafens Daniel Di Leo, der auch zu seinen Trainerkollegen ein besonderes Verhältnis hat: „Ich habe mit Achim Pfuderer und Oliver Wittich schon zusammengespielt.“Daher stimmt Di Leo zu: Das Derby vom Samstag ist kein Spiel wie jedes andere.
Der Tabelle nach ist die Partie in dieser Saison keine Begegnung auf Augenhöhe: Während die Oberzeller auf den Abstiegsrelegationsplatz abgerutscht sind, hat der VfB fast doppelt so viele Zähler und ist dabei im Rennen um Rang zwei. Das Problem der Häfler sind in dieser Saison allerdings gerade die Heimspiele: Die Mannschaft hat auswärts bis dato einen besseren Punkteschnitt.
„Ich bin froh, dass wir den schlechten Auswärtstrend der vergangenen Saison brechen konnten“, meint Di Leo. Und warum klappt es daheim nicht so recht? „Ich weiß es nicht – dass die Jungs vor 150 Zuschauern im Heimspiel das Nervenflattern kriegen, kann ja nicht sein.“Gegen Oberzell will der Coach auf eigenem Platz unbedingt zurück in die Erfolgsspur, nachdem es im letzten Spiel im Zeppelinstadion selbst gegen einen dezimierten FC Mengen nicht einmal zu einem Tor reichte. Worauf stellt Di Leo sein Team ein? „Auf einen sehr tief stehenden Gegner“, meint der Trainer und reicht gleich einen Ratschlag hinterher: „Aus meiner Sicht steht der SV Oberzell sogar zu tief. Sie sollten es offensiver versuchen.“
Di Leo wird jedoch wohl Recht haben mit seiner Prognose, dass der SVO eher defensiv auftritt. In der vergangenen Woche taten die Oberzeller nach ihrem frühen Führungstor genau das: Sie zogen sich weit zurück. Und trotz des Ausgleichs des FV Biberach bleibt Trainer Achim Pfuderer bei seinem positiven Fazit: „Wir sind auf einem guten Weg, das war ein stabiler Auftritt, an den wir in Friedrichshafen anknüpfen wollen.“Unterm Strich stehen allerdings sechs Spiele in Serie ohne Sieg, der SVO ist mittendrin im Abstiegskampf. Nicht absteigen – das ist ja auch seit dem dritten Spieltag die Zielsetzung. „Ich bin nach wie vor überzeugt, dass wir das schaffen werden“, bleibt Pfuderer ruhig.
Entwarnung bei SVO-Torhüter Sven Benno
Die Oberzeller werden ohne den weiterhin gesperrten Gessler an den See fahren. Mit Muhammed Furkan Ata schafft es aber wohl eine weitere Alternative für die Offensive nach seiner Verletzung aus der Partie beim FV II zurück in den Kader. Sinan Birinci, der sich im selben Spiel verletzte, steigt laut Coach erst nächste Woche wieder ins Training ein. Entwarnung gab’s bei Torhüter Sven Benno, der gegen Biberach vom Platz humpelte. Und was soll rauskommen beim VfB? „Unser Ziel ist ein Punkt“, meint Pfuderer.