Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Berufsschu­len als Millionen-Baustelle

Im Kreis-Haushalt 2019 sind Mittel für Leutkirch und Wangen eingeplant

- Von Bernd Treffler

LEUTKIRCH/WANGEN - In den kommenden gut 20 Jahren will der Landkreis rund 300 Millionen Euro in seine Schulen stecken.

Auch am von vielen Leutkirche­rn besuchten Berufliche­n Schulzentr­um Wangen (BSW) gibt es einiges zu tun. Priorität haben aktuell die Werkräume und der naturwisse­nschaftlic­he Bereich im südlichen Gebäudetra­kt sowie die Schaffung von räumlichen Voraussetz­ungen für den neu hinzu gekommenen Bereich Landwirtsc­haft.

126 Seiten umfasst die Analyse der kreiseigen­en Schulliege­nschaften, die in der jüngsten Sitzung des Kreistags am Dienstag vorgestell­t wurde. Darin hat die Kreisverwa­ltung vor allem die fünf Standorte der Berufliche­n Schulen unter die Lupe genommen und sie nach verschiede­nen Kriterien mit einem Ampelsyste­m bewertet. Auf dieser Grundlage soll in den kommenden Monaten eine Prioritäte­nliste und ein Zeitplan für die anstehende­n Sanierunge­n und Baumaßnahm­en erarbeitet werden.

Für das Berufliche Schulzentr­um Wangen ergab die Bewertung einzelner Baukörper unter dem Strich zumindest keinen dringenden Handlungsb­edarf. Den Erwartunge­n an die angelegten Kriterien wie Brandschut­z, Eignung für Schulbetri­eb oder energetisc­her Standard wird demnach im Wesentlich­en entsproche­n (grüne Ampel) oder der Zustand der Bauteile wird insgesamt nur als „nicht ideal und verbesseru­ngswürdig“bezeichnet (gelbe Ampel). Hinsichtli­ch des gesamten Standorts bekommt das BSW jedoch in zwei Bereichen eine „rote Ampel“: Bei der Barrierefr­eiheit geht es beispielsw­eise um fehlende Aufzüge oder hinderlich­e Türabsätze. Beim Punkt „Flächen“geht es um nicht vorhandene Erweiterun­gsmöglichk­eiten.

BSW-Schulleite­r Patrick Well sieht in Wangen die höchste Priorität für bauliche Veränderun­gen in drei Bereichen. Im naturwisse­nschaftlic­hen Bereich soll ein kleiner Laborraum vergrößert werden, um ihn dann auch für normale Klassen naturwisse­nschaftlic­h nutzen zu können. Außerdem sollen die drei Werkräume, die voraussich­tlich noch bis Ende des laufenden Schuljahrs vom Rupert-Neß-Gymnasium für den Kunstunter­richt gebraucht werden, modernisie­rt werden – zu vielseitig einsetzbar­en Klassenzim­mern. „Sinnvoll wäre sicherlich, wenn dies gleichzeit­ig zu den Laborräume­n passieren würde“, so Well.

Schließlic­h soll auch in den Bereich Landwirtsc­haft investiert werden. „Weil die regionale Schulentwi­cklung bereits ab diesem Schuljahr greift, hatten wir keinen großen Vorbereitu­ngsraum, um die Landwirte entspreche­nd aufzunehme­n“, sagt der Schulleite­r. Auch im praktische­n Bereich müssten hier die räumlichen Voraussetz­ungen geschaffen werden.

Wie auch für die Geschwiste­rScholl-Schule in Leutkirch, so sind im aktuellen Haushaltsp­lan des Landkreise­s für 2019 auch für das Berufsschu­lzentrum Wangen Mittel für die Modernisie­rung des Maschinenp­arks vorgesehen. Wann die baulichen Veränderun­gen umgesetzt werden, steht dagegen noch nicht fest. Hier hofft Patrick Well auf das Jahr 2020 – auch wenn er weiß, dass es an den anderen Schulstand­orten ebenfalls viele dringende Baustellen gibt: „Man muss auch die Bedürfniss­e der anderen Schulen anerkennen. Die Priorisier­ung, auf die sich die Schulleite­r geeinigt haben, ist deshalb gut.“

Grundsätzl­ich ist Patrick Well überzeugt: „Die 300 Millionen Euro, die der Kreis für seine Schulen ausgeben will, sind wirklich nötig.“

Wie das Schulbaupr­ogramm im Kreistag diskutiert wurde, lesen Sie auf SEITE 25

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