Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Tragende Säule durch 70 Jahre Vereinsgeschichte
Trachtenverein Schwarzer Grat hat Hauptversammlung und ehrt verdiente Vereinsmitglieder
ISNY - Die geradezu einmalige Besonderheit in der mehr als 120-jährigen Geschichte des Trachtenvereins Schwarzer Grat Großholzleute war die Ehrung des Ehrenvorstandes Hermann Rauch für genau 70-jährige Mitgliedschaft. Er war durch Jahrzehnte die tragende Säule des Vereins. Ambros Steible, der aktuelle Vorsitzende, konnte auch die Ehrenmitglieder Josef Zanker, Karl Heim und Helmut Lehenberger begrüßen.
In seinem Jahresbericht wurde das unermüdliche Engagement der rund 25 aktiven Vereinsmitglieder deutlich: 34 Proben der erwachsenen Plattler, 31 Proben der Jugendlichen und viele Auftritte in der Region, Teilnahme an Trachtenfesten und Festumzügen – und die Herkulesaufgabe des Vereins zusammen mit der Feuerwehr: das Oldtimertreffen.
Tausende Besucher waren dazu gekommen, 900 alte Bulldogs und landwirtschaftliche Maschinen nebst Trödelmarkt. Hinzu kommt das viertägige Herbstfest in Großholzleute, dem man gerne besseres Wetter gewünscht hätte. „Im Rahmen von sechs Monaten Hochsommer am Stück waren ausgerechnet diese vier Tage kühl und verregnet“, bedauerte der Vorsitzende das Malheur. Aber man habe trotzdem das Beste draus gemacht: Schafkopfturnier, Jodlerabend, Dorf-Olympiade und der Gottesdienst im Dorfgemeinschaftshaus.
Weiter war zu erfahren, dass Ortsvorsteher Franz Mayer seine Wiesen an den Hof der Familie Halder in der Isnyer Vorstadt verpachtet habe und dass diese freundlicherweise auch weiter bereit sei, das Gelände für das Oldie-Treffen zur Verfügung zu stellen. Vom verantwortlichen Meister des Oldie-Treffens, Norbert Horn, war zu vernehmen, dass er sich nach 20 Jahren des „Karrenziehens“ins zweite Glied zurückziehen will. Diese Absicht stieß aus den Reihen aller anwesenden rund 40 Mitglieder auf vernehmbaren Widerstand.
Im Kassenbericht wurde deutlich, dass rund 7000 Euro an Einnahmen und Ausgaben durch die Bücher gehen. Ein wesentlicher Faktor dabei sind Ausgaben für Trachten-Neuanschaffungen oder -ergänzungen und etwa die Birkhahn-Feder für den Hut der Männer und der Adlerflaum (inzwischen aus Naturschutzgründen künstlich hergestellt) für den Hut der Trachtenfrauen. Die Jugendausbilder freuen sich über den Vereinsnachwuchs. „Die Kleinsten sind vor allem ganz stolz, nun auch eine Tracht tragen zu dürfen.“