Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Viel investiert und Schulden abgetragen
Bad Wurzacher Eigenbetrieb Abwasser macht 2017 Gewinn
BAD WURZACH - Mit einem Gewinn von rund 202 000 Euro hat der städtische Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung das Geschäftsjahr 2017 abgeschlossen. Das berichtete die zuständige Sachbearbeiterin Patricia Wiedenmann dem Gemeinderat am Montagabend.
Grund dafür sind nach ihren detaillierten Ausführungen Mehreinnahmen, die dadurch entstanden, dass mehr Schmutzwasser (insgesamt rund 650 000 Kubikmeter) durch die Kanäle floss und die Fläche, für die Niederschlagswassergebühr (etwa 1,1 Millionen Quadratmeter) anfällt, höher war als jeweils geplant.
Investiert hat der Eigenbetrieb 2017 knapp 740 000 Euro. Das meiste Geld gab er für die Erschließung des Baugebiets Dietmanns (Bauabschnitt III) aus, die rund 440 000 Euro kostete. Knapp 110 000 Euro teuer war die Erschließung des Baugebiets Reischberghöhe V in Bad Wurzach.
Zudem konnte der Eigenbetrieb Darlehen in einer Höhe von fast 560 000 Euro tilgen. Neue Kredite mussten nicht aufgenommen werden. Der Schuldenstand sank dadurch auf knapp 8,7 Millionen Euro, von denen 6,1 Millionen Euro bei der Stadt aufgenommen wurden (sogenannte Trägerdarlehen). Stadtrat Berthold Kibler (CDU) freute sich über diesen positiven Jahresabschluss: „Wir haben investiert und trotzdem keine neuen Schulden gemacht.“Das werde nicht so bleiben, trübte Kämmerer Stefan Kunz diese Freude etwas.
„Wir sind schwer am Investieren, die Liquidität wird daher weiter schrumpfen. Für 2018 und 2019 sehe ich keine Möglichkeit für Sondertilgungen, eher ist eine Kreditaufnahme möglich.“Kunz hob aber auch hervor, dass der Eigenbetrieb seit Jahren auf einem guten Stand bei der Kanalinstandhaltung sei und für Sanierungen jedes Jahr viel Geld ausgebe. Und dass der Eigenbetrieb so gut dastehe, sei auch „unserem hervorragenden Team an Klärwärtern“zu verdanken.