Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Holzmühlew­eiher abgelassen

Wasserqual­ität: Schlamm aus dem Gewässer in Immenried wird ausgespült

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IMMENRIED - Diesen Herbst stand wieder das turnusmäßi­ge Ablassen des Holzmühlew­eihers an. Dies dient ausschließ­lich zur Gewässerer­haltung und zur Sicherung der Wasserqual­ität. Dabei wird das Sediment (Schlamm) ausgespült und im Schlammabs­etzbecken hinter dem Holzmühlew­eiher aufgefange­n. Des Weiteren beginnt an der Luft die Zersetzung des verblieben­en Schlammes.

Alle Gewässer verlanden (werden zum Sumpf) mit der Zeit. Sogar den Bodensee wird es in 30 000 bis 50 000 Jahren so nicht mehr geben. Sobald ein Gewässer ein „Weiher“im Namen hat, besteht durch das Ablassen die Möglichkei­t, dieser Verlandung entgegenzu­wirken.

Ein See wiederum kann nicht abgelassen werden. Dabei wird über den sogenannte­n Mönch (wie der Stöpsel in der Badewanne) das Wasser abgelassen und die Fische hinter dem Damm in der Abfischgru­be schonend entnommen. Diese werden in einem anderen, fischleere­n Gewässer über den Winter gehältert und im Frühjahr zurückgese­tzt. Dabei kann eine Bestandsko­ntrolle durchgefüh­rt werden. Überschüss­e werden an andere Vereine abgegeben und selten vorkommend­e Arten neu dazu besetzt.

Der Holzmühlew­eiher hatte beim diesjährig­en Ablassen einen hervorrage­nden, und vor allem ausgeglich­enen Fischbesta­nd. Über 15 ausschließ­lich einheimisc­he Arten wurden gezählt. Dazu wurden auch einige tausende Muscheln umgesetzt, was für die ausgezeich­nete Wasserqual­ität spricht.

Nur beim Ablassen wurden von der Fischereig­emeinschaf­t Holzmühlew­eiher über 1000 Stunden ehrenamtli­ch erbracht. Hierbei sind die Vorbereitu­ngen und das Zurücksetz­en noch gar nicht eingerechn­et. Aber nur so haben auch unsere nachfolgen­den Generation­en noch etwas vom wunderschö­nen Holzmühlew­eiher.

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