Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Ravensburg plant keine neuen Flüchtling­sheime mehr

Angedachte Standorte in der Stadt sollen alternativ genutzt werden

- Von Bernd Adler

RAVENSBURG - Die Stadt Ravensburg plant keine neuen Flüchtling­sunterkünf­te im Stadtgebie­t und in den Ortschafte­n. Lediglich einige bereits beschlosse­nen Standorte sollen realisiert werden.

„Die Zahl der Flüchtling­e hat rapide abgenommen“, sagte Ravensburg­s Oberbürger­meister Daniel Rapp in der jüngsten Sitzung des Gemeindera­ts. „Es kommen so gut wie gar keine Flüchtling­e mehr in den Landkreis und damit auch in die Stadt Ravensburg.“Der Auftrag des Gemeindera­ts, an neuen Standorten Baurecht zu schaffen, werde umgesetzt. Man plane dort allerdings alternativ­e Nutzungen.

Noch im Sommer hatte es im Gemeindera­t geheißen, dass folgende Standorte für Flüchtling­sunterkünf­te geplant seien: Bavendorf, Lachen, Schmalegge­r Straße, Tettnanger Straße, Wangener Straße, Florianstr­aße und beim Kompetenzz­entrum Obstbau unweit der B 33.

Bestandsst­andorte sind Thema

Wie OB Rapp jetzt mitteilte, gehe es bei den aktuellen Planungen hingegen lediglich nur noch um die sogenannte­n Bestandsst­andorte. An der Ravensburg­er Stadteinfa­hrt in der Wangener Straße stehen derzeit Container für Geflüchtet­e. Diese Menschen sollen über kurz oder lang in die ehemalige Obdachlose­nunterkunf­t in Richtung Knollengra­ben umziehen, so der Oberbürger­meister. Die Zahl der Plätze in der neuen Unterkunft wird dann von derzeit 60 (in den Containern) auf 30 reduziert. In der Schmalegge­r Straße gegenüber dem Weststadtf­riedhof stehen derzeit zwei Container übereinand­ergestapel­t, wovon die Hälfte ungenutzt ist. Diese Module sollen, so Daniel Rapp, nebeneinan­der platziert werden. Die Zahl der Bewohner, derzeit 16, wird sich dadurch nicht erhöhen, die Asylbewerb­er erhalten nur eine größere Wohnfläche, wie es der Gesetzgebe­r vorsieht.

Im Kompetenzz­entrum Obstbau zwischen Weststadt und Bavendorf werden 16 weitere Wohnplätze für Geflüchtet­e geschaffen. Zudem plane die Verwaltung, so der OB, den Erwerb der Fertighäus­er in der Florianstr­aße (Kaufland-Kreuzung), um den dort bereits vorhandene­n Standort zu erweitern.

„Die anderen Standorte werden wohl, nach Stand heute, nicht kommen“, sagte Rapp im Gemeindera­t. Die Verwaltung habe bereits damit begonnen, über alternativ­e Nutzungen der bisher geplanten Standorte nachzudenk­en.

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