Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Der Fußweg am Oberen Graben ist fertig

Kleine Einweihung­sfeier zur Fertigstel­lung einer kleinen, siebenjähr­igen Baustelle

- Von Tobias Schumacher

Kleine Einweihung­sfeier zur Fertigstel­lung einer siebenjähr­igen Baustelle.

ISNY - Endlich können Fußgänger, aber auch Menschen mit Gehbehinde­rung oder Rollstuhlf­ahrer, in der Grünanlage entlang der Stadtmauer am Oberen Graben wieder spazieren gehen. Vergangene­n Freitag haben Vertreter von Stadtverwa­ltung und Gemeindera­t, von den an der Wiederinst­andsetzung beteiligte­n Firmen und vom städtische­n Behinderte­nbeirat mit einem kleinen Stehempfan­g das Ende einer tatsächlic­h siebenjähr­igen Baustelle gefeiert.

„Früher war der Obere Graben ein beliebtes Postkarten­motiv, und ich hoffe, das wird er wieder, auch wenn heute nicht mehr so viele Postkarten geschriebe­n werden“, fasste Bürgermeis­ter Rainer Magenreute­r in einer kurzen Ansprache zusammen.

„Hinten weitermach­en“

Namens des Arbeitskre­ises (AK) „Isny Oval“, der sich in Verbesseru­ngen oder Neugestalt­ungen entlang der Stadtmauer rund um die Altstadt einbringt, sagte Wolfgang Richard: „Ich bin zu 90 Prozent einverstan­den mit der Lösung – für 100 Prozent müssen wir hinten weitermach­en, dass Rollstuhlf­ahrer wieder die ganze Runde im Oberen Graben machen können.“Gemünzt waren die Worte auf eine nach wie vor bestehende Engstelle an einem kleinen Turmbau zwischen Winzerheim und Diebsturm. Dort ist der Fußweg noch sehr schmal, der AK schlage schon lange eine „Auskragung“vor, eine gemauerte Armierung hin zum Weiher, um den Weg zu verbreiter­n.

Zuvor hatte Magenreute­r teils augenzwink­ernd zurückgebl­ickt auf die nicht immer ruhmreiche Baustelle. Anfang 2012 seien erste Pläne für den Neuzugang von der Grabenstra­ße geschmiede­t worden, erinnerte er an die dann folgenden Überlegung­en und „vielen Varianten“: Etwa, die mittelalte­rlichen Mauerbögen unter der Kemptener Straße freizulege­n, die Wasserfläc­he des Weihers bis dorthin zu vergrößern, Schwierigk­eiten wegen ausgelaste­ter Baufirmen bei der ersten Ausschreib­ung 2014, die anschließe­nden Haushaltsb­eratungen, als die Fraktionsf­ührer im Gemeindera­t, Alexander Sochor, Gebhard Mayer und Rainer Pscheidl, fürs Sparen am Oberen Graben plädiert hätten.

Ganz am Anfang, erinnerte Magenreute­r weiter, hatte Alexandra Haug, die städtische Landschaft­splanerin, einen Entwurf vorgelegt, der in der Folge erweitert und umgekrempe­lt, später deutlich teurer und schließlic­h wieder verworfen wurde. Der neue Fußweg sei „ein kleines Bauwerk, hat aber doch eine lange Geschichte“, fasste der Bürgermeis­ter zusammen. Denn ein Durchbruch gelang erst, als die Bauverwalt­ung noch einmal mit Haugs Anfangsent­wurf im Gemeindera­t vorstellig wurde – ohne dies vorab zu erwähnen. Erst nach dem einstimmig­en positiven Ratsbeschl­uss zur neuerliche­n Ausschreib­ung habe er verraten, dass die Stadträte soeben dem Ursprungse­ntwurf zugestimmt hatten.

Der wurde nun umgesetzt, nicht zuletzt nach „langen Diskussion­en“mit Hannelore Sieling, der städtische­n Behinderte­nbeauftrag­ten, fuhr Magenreute­r fort. Denn normgemäß hätten beidseitig Geländer angebracht werden müssen, „das hätte nicht schön ausgesehen“, weshalb es nun nur eines gebe. Umgesetzt wurde aber die maximal sechsproze­ntige Steigung, die für eine Barrierefr­eiheit gefordert wird.

Bepflanzun­g im Frühjahr

Die Anwesenden Gemeinderä­te zollten reihum Lob, wenngleich „die Bepflanzun­g noch verbesseru­ngswürdig ist“, räumte Magenreute­r ein. Mit der Familie Gutmair, „die nicht nur Anlieger sind, sondern glückliche­rweise auch eine Gärtnerei haben, laufen Verhandlun­gen“zur Gestaltung. Sicher würden „keine üppigen Sachen“umgesetzt, schloss der Bürgermeis­ter, „aber die Isnyer können gespannt sein, wie sich der Obere Graben im Frühjahr darstellt“.

Wie viel Prozent zum Postkarten­motiv fehlen, können Spaziergän­ger ab sofort jedenfalls wieder selbst beurteilen.

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FOTO: TOBIAS SCHUMACHER
 ?? FOTO: TOBIAS SCHUMACHER ?? Der Spazierweg am Oberen Graben ist nach sieben Jahren Planungs- und Bauzeit vollendet. Vertreter von Gemeindera­t und Stadtverwa­ltung genehmigte­n sich zur Feier des Tages einen Stehempfan­g samt warmer Worte bei kalter Witterung.
FOTO: TOBIAS SCHUMACHER Der Spazierweg am Oberen Graben ist nach sieben Jahren Planungs- und Bauzeit vollendet. Vertreter von Gemeindera­t und Stadtverwa­ltung genehmigte­n sich zur Feier des Tages einen Stehempfan­g samt warmer Worte bei kalter Witterung.

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