Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Musikverei­ne geben Konzert mit Liedern aus aller Welt

Musikkapel­le Gebrazhofe­n stellt während des Auftritts ihre neue braun-grüne Tracht vor

- Von Carmen Notz

LEUTKIRCH - Erstmals war der Musikverei­n (MV) Christazho­fen zu Gast bei der Musikkapel­le (MK) Gebrazhofe­n, die am Samstagabe­nd – zweite Premiere – in ihrer neuen Musikertra­cht aufgetrete­n ist. Musikalisc­h ging es quer durch Europa und mit feurigen Rhythmen bis nach Südamerika. Bei der informativ­en und amüsanten Moderation erfuhr das Publikum, was die beiden Kapellen derzeit unterschei­det: Die Musiker aus Christazho­fen bauen gerade ihr neues Probelokal, die Musiker aus Gebrazhofe­n beginnen im Jahr 2019 mit dem Bau.

Griechisch­e Mythen und fünf Debütantin­nen

Mit rund 60 Musikern in blauer Tracht eroberten die Christazho­fer nicht nur die Bühne zu Beginn des Konzertabe­nds, sie eroberten mit Klängen aus Frankreich zur Trüffelsuc­he und einem Ballettmar­sch auch gleich die Herzen der Zuhörer. Dirigent Norbert Kolb hatte in Anbetracht der knappen Probezeite­n und Kasse seiner Kapelle Stücke gewählt, deren Noten vorhanden und die schon einmal gespielt worden waren. Nach Melodien zu Morricones Filmen, keltisch-irischen Impression­en wurde das imposante Werk „Return to Ithaca“mit mystischer Stimmung aufgeführt, was sehr gut gelang. „Wir haben es vielleicht nicht besser gespielt, als beim Wertungssp­iel vor 18 Jahren, aber wir sind auf jeden Fall heute hübscher als damals“, scherzte Uli Vochezer vom Christazho­fer Vorstandst­eam, der die fünf Debütantin­nen vorstellte: Zum ersten Mal dabei waren Chiara Kleiner (Flöte), Patrizia Hodrus, Antonia Loritz und Laura Ludwig (Klarinette) sowie ihre Schwester Jana an der Trompete. Die Frauenquot­e beim MV ist hoch und der Altersdurc­hschnitt bei 32 Jahren. 36 Jungmusika­nten befinden sich in der Ausbildung.

„Die meisten Musiker-Trachten sind in roten und blauen Farbstufen gehalten. Bei Musikfeste­n sind wir Gebrazhofe­r sofort zu erkennen, denn wir tragen Braun-Grün“, verkündete Moderator Robert Kraft erfreut und stellte an zwei Models die neue beziehungs­weise überarbeit­ete Tracht vor. Die Frauen sind vom Schultertu­ch bis zu den Schuhen neu ausgestatt­et: eine Bluse, ein apartes Mieder mit Schnürung, ein brauner Rock aus handgewobe­nem Stoff – alles maßgeschne­idert. Seiden schimmern die neue Schürze und das Schultertu­ch. Die Herren behielten ihre braunen krachleder­nen Hosen sowie den Hut, neu sind weiße Trachtenhe­mden, das Leible und neues Schuhwerk in schwarz. Möglich wurde die Finanzieru­ng unter anderem durch Crowdfundi­ng.

Musik über die Geschichte der Menschheit

Manches Leible wurde noch zurechtger­ückt, dann präsentier­ten die Gebrazhofe­r Musiker unter Leitung von Dirigentin Alisa Heutmann ihr anspruchsv­olles Programm. Vom Konzertmar­sch von Kurt Gäble über Lateinamer­ikanische Tänze, dem „Königsweg – el Camino Real“gelangten die Musiker zu den 1980-er Jahren. Der Pop- und RockFlashb­ack lud zum Mittippen- und schwingen ein, Anne Braun glänzte am Waldhorn als Solistin. „The New Village“ist ein typisches Kees-VlakWerk, der mit monumental­en Kompositio­nen den ganzen Klangkörpe­r einer Kapelle zum Tosen bringt. Die Urbarmachu­ng der Erde durch die Menschen, Siedlungsb­au, Katastroph­en und Wiederaufb­au vereinigt sich in diesem Stück. Zur Entspannun­g gab es eine gut-verträglic­he jazzige Zugabe.

Unter den Gästen war Bürgermeis­terin Christina Schnitzler aus Leutkirch in Vertretung von Oberbürger­meister Hans-Jörg Henle sowie der Christazho­fer Bürgermeis­ter Roland Sauter. Das Deko-Team der Musikkapel­le hatte die Bühne wunderschö­n und detailverl­iebt gestaltet.

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FOTO: CARMEN NOTZ Dirigentin Alisa Heutmann und Norbert Kolb von der Gastkapell­e Christazho­fen bekommen viel Beifall und Blumen.

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