Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Kippt die Bebauung des Bahnhofsar­eals?

Initiative will Bürgerbege­hren in Memmingen

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MEMMINGEN (arz) - Gegen die Bebauungsp­läne für das Bahnhofsar­eal formiert sich Widerstand. Eine Initiative strebt ein Bürgerbege­hren an. Dazu sollen Unterschri­ften gesammelt werden, schreibt Franziska Mamitzsch seitens der Initiative. Kommenden Mittwoch will sie die Öffentlich­keit über ihre Pläne informiere­n.

„Wir möchten, dass die Stadt das laufende Verfahren für die Neugestalt­ung des Bahnhofsar­eals nicht weiter verfolgt und stattdesse­n ein neues Verfahren startet, mit einem Beteiligun­gsprozess für die Bürgerinne­n und Bürger und unter Begleitung eines unabhängig­en Fachgremiu­ms“, heißt es in dem Einladungs­schreiben an unsere Zeitung. Die Initiative kritisiert die Absicht der Stadt Memmingen, das Areal zwischen Bahnhofstr­aße, Kalchstraß­e, Heidengass­e und Maximilian­straße vom niederländ­ischen Investor Ten Brinke bebauen zu lassen. Nach jetzigem Stand sind für Handel rund 4500 Quadratmet­er vorgesehen, für Büros 3200 Quadratmet­er, für ein Hotel 4000 Quadratmet­er, für Gastronomi­e 250 Quadratmet­er und rund 2500 Quadratmet­er für bis zu 39 Wohnungen. „Ist es in Zeiten steigender Grundstück­skosten nicht gewinnbrin­gender, durch Erhaltung öffentlich­en Grunds handlungsf­ähig zu bleiben, statt zu privatisie­ren?“, lautet die Frage der Initiative.

Juristisch möglich

Juristisch gesehen wäre ein Bürgerbege­hren gegen das Projekt nach jetzigem Planungsst­and zulässig, erläutert der Hauptamtsl­eiter der Stadt, Michael Birk, auf Nachfrage unserer Zeitung. Für das Areal liegt ein Aufstellun­gsbeschlus­s des Stadtrats vom Juni 2018 vor. Sollte jemand ein Bürgerbege­hren gegen die Bebauung des Bahnhofsar­eals beantragen, muss der Stadtrat die Zulässigke­it prüfen. Erst wenn nach dieser Prüfung ein Bürgerbege­hren für zulässig erklärt wird, würde eine sofortige Sperrwirku­ng für das 45-Millionen-Euro-Projekt erfolgen, bis der Ausgang klar ist. Das Areal gehört noch nicht Ten Brinke, sondern der Stadt, der Memminger Wohnungsba­ugenossens­chaft (Mewo) und mehreren Privatleut­en. Derzeit verhandelt die Stadt mit dem holländisc­hen Investor noch über die konkrete Umsetzung des Gestaltung­swettbewer­bs, den Ten Brinke gewonnen hat.

Weitere Informatio­nen über das Vorhaben der Initiative gibt es am Mittwoch, 28. November, um 19 Uhr im Konnex am Marktplatz.

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ARCHIVFOTO: BRIGITTE HEFELE-BEITLICH Das Memminger Bahnhofsar­eal soll saniert werden. Gegen die Pläne eines holländisc­hen Investors will eine Initiative jetzt ein Bürgerbege­hren auf den Weg bringen.

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