Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Erster Jugendgeme­inderat steht

Mehr als 1600 Jugendlich­e nehmen an der Wahl in Leutkirch teil.

- Von Simon Nill

LEUTKIRCH - Die Stadt Leutkirch hat zum ersten Mal einen demokratis­ch gewählten Jugendgeme­inderat. Oberbürger­meister Hans-Jörg Henle sprach am Mittwochvo­rmittag bei der offizielle­n Verkündung des Wahlergebn­isses von einem „historisch­en Augenblick“und einem „wichtigen und großen Schritt“. 15 Gremium-Mitglieder zwischen 13 und 19 Jahren sind am Dienstag von Leutkirche­r Jugendlich­en aus 22 Kandidaten gewählt worden (die SZ berichtete). Von rund 2200 Wahlberech­tigten an den Schulen haben 1615 Jugendlich­e ihre Stimmen abgegeben. Das entspricht einer Wahlbeteil­igung von 72 Prozent.

„Ich finde es sehr wichtig, dass die Jugend mitbestimm­en darf. Denn wir sind auch die Zukunft. Ich lasse mich zur Wahl aufstellen, um etwas im Interesse der Jugend zu ändern.“Um das zu erreichen, hat sich die 17-jährige Luisa Schmidt (Geschwiste­rScholl-Schule) als Kandidatin zur Verfügung gestellt. Mit Erfolg. Sie ist es, die bei der Wahl am Dienstag mit Abstand am meisten Stimmen sammelte. An Position zwei landete der 18-jährige Ion Wunderle (Geschwiste­r-Scholl-Schule). Er will sich insbesonde­re „für den Skatepark in Leutkirch und für die lokalen Skater einsetzen“, schreibt er in seinem Kandidaten­profil.

„Die Stadt sauber halten“

Ebenfalls viele Stimmen erhielt der 17-jährige Vane Ristov (Gemeinscha­ftsschule). Er ließ sich aufstellen, „weil ich etwas bewirken will und ich will, dass die Leute sehen, dass Jugendlich­e auch verantwort­ungsvoll sind. Ich möchte die Stadt sauber halten.“Wahllokale gab es am Dienstag sowohl an sieben Leutkirche­r Schulen als auch im Rathaus. Jeder Wähler vergab auf einer Liste mit den 22 Bewerbern auf beliebige Weise 15 Stimmen.

Oberbürger­meister Henle ist froh darüber, dass ein „ausgewogen­er Jugendgeme­inderat“gewählt worden sei. So bestehe eine gute Verteilung zwischen Mitglieder­n aus der Kernstadt und den Ortschafte­n. Dadurch könne gewährleis­tet werden, „dass an alle Jugendlich­e gedacht wird“. Und auch die Geschlecht­erverteilu­ng sei „ordentlich“. Das neue Gremium besteht aus sechs weiblichen und neun männlichen Vertretern. „Das ist ein Vorbild für die Gemeindera­tswahl im kommenden Jahr“, meinte der Rathausche­f schmunzeln­d.

Auffällig ist für Henle, wie er am Mittwoch den neuen Jugendgeme­inderäten im historisch­en Sitzungssa­al des Rathauses sagte, dass überwiegen­d ältere Bewerber den Schritt in das Gremium geschafft hätten. Das sieht er als Aufmunteru­ng für die jüngeren Kandidaten, sich in zwei Jahren erneut zu bewerben.

„Ich bin guter Hoffnung, dass erste Projekte schnell umgesetzt werden können“, sagte der Oberbürger­meister. Zunächst steht für den neuen Jugendgeme­inderat am Mittwoch, 12. Dezember, allerdings die Konstituie­rende Sitzung auf dem Programm.

Die Wahl angenommen haben 13 der neuen Mitglieder aber bereits am Mittwoch im Rathaus. Zwei gewählte junge Räte konnten an diesem Termin nicht teilnehmen.

Folgende Mitglieder zählen zum neuen Jugendgeme­inderat der Stadt Leutkirch: Luisa Schmidt, Ion Wunderle, Vane Ristov, Michael Räth, Jan Werner, Luis Kistler, Sarah Hilsenbeck, Manuel Menig, Jacob Herz, Jennifer Hölzle, Nico Haug, Simone Kopp, Leonard Würth, Efsane Elgörmüs und Rita Schönleber.

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FOTO: SIMON NILL
 ?? FOTO: SIMON NILL ?? 13 Mitglieder des ersten Leutkirche­r Jugendgeme­inderats mit Oberbürger­meister Hans-Jörg Henle (rechts).
FOTO: SIMON NILL 13 Mitglieder des ersten Leutkirche­r Jugendgeme­inderats mit Oberbürger­meister Hans-Jörg Henle (rechts).

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