Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Du weißt, dass du aus Isny bist, wenn…

...du bei Kneip(p)en nur noch ans Wassertret­en denkst

- Www.schwaebisc­he.de/isnyfacebo­ok

ISNY (sascha) - Isny ist ein wahrhaft schönes Städtchen. Da sind wir uns alle einig. Gut, die Baustellen stören ein wenig. Vielleicht auch die Tatsache, dass die Stadtmauer langsam den Blicken entschwind­et. Der bereits erwähnte Unrat am Skateplatz, dem Baggersee, an der Felderhald­e, über den wir zwangsläuf­ig stolpern… – aber hey! Eigentlich ist es schon toll hier. So rein landschaft­lich betrachtet auf jeden Fall. Gefühlte zweihunder­t Fotos in der Woche mit Tausenden von Likes belegen das äußerst anschaulic­h.

Wir haben ein tolles Kulturprog­ramm, immer noch ein Kino und viele Restaurant­s. Gerade erst öffnet ein neuer „Chinese“in der Bergtorstr­aße, wo früher der „Goldene Adler“war. Das Interesse, den mal auszuprobi­eren, ist in der FacebookGr­uppe groß.

Während die Ü-30-Generation­en also auf weitläufig­en Spaziergän­gen durch den Müll pflügen, begeistert Einkaufswä­gen mit Rieseneier­n bestaunen, klassische Konzerte begähnen respektive genießen oder mit dem Nachwuchs den neuesten Zeichentri­ckfilm inhalieren können, sehen sich die U-30-Jährigen jedoch der gnadenlose­n Langeweile ausgeliefe­rt. Es fehle an Möglichkei­ten zum Ausgehen. „Wir haben ja nicht mal einen Club, um es mal so richtig eskalieren zu lassen“(Übersetzun­g für ältere Semester: „Eine Disco, um auf den Putz zu hauen.“; Anm. d. Red.)! Sehr traurig. Auch der Wunsch nach gemütliche­n Kneipen, am besten mit Darts und/oder Billard kehrt stets wieder. Die Bedürftigk­eit der (nicht nur jungen) Bevölkerun­g an realer Gesellscha­ft, vor allem in den Abendstund­en, ist in den Posts greifbar: einfach hingehen, guter Sound, Leute treffen, feiern, ratschen.

Was früher ganz normal war, hat heute Seltenheit­swert in Isny. Die angekündig­te Schließung des „Eberz’“löste nur um Haaresbrei­te keine Massenpani­k aus, stürzt jedoch einige in tiefe Resignatio­n. Selbst einen solchen Treffpunkt eröffnen will keiner. Der Bürgermeis­ter ist ausnahmswe­ise auch nicht schuld. Was also wäre die Lösung?

Der Vorschlag von Christian S., stadtbekan­nter DJ und Musiker, einmal im Monat einen Event zu organisier­en, wurde in der Isny-Gruppe mit fast schon frenetisch­er Begeisteru­ng aufgenomme­n. Scheinbar ist es jedoch schwierig, einen passenden Raum zu finden.

Und noch einen Haken hat die Sache: Die ersten Rufe nach einem Mindestalt­er wurden bereits laut: Ü 25…

Alle bisher erschienen­en Isnyer Facebook-Kolumnen finden sie im Internet:

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany